Nervösität kennzeichnet die Lage
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Der Ölpreisanstieg setzte sich im Zuge wieder zunehmender geopolitischer Spannungen weiter fort. Die Rentenmärkte präsentierten sich im Wochenvergleich jedoch nahezu unverändert. Auch der Euro-Dollar-Wechselkurs gab nur leicht nach.
Nervosität kennzeichnet weiterhin die Lage an den Kapitalmärkten. Die angespannte Situation im Irak sowie Verlautbarungen aus der iranischen Hauptstadt Teheran zur Fortsetzung des Atomprogramms hatten daran einen wesentlichen Anteil. Angesichts des unsicheren geopolitischen Umfelds kletterte der Ölpreis auf neue Rekordhöhen. Für ein Barrel der Sorte West Texas Intermediate zur Lieferung im September musste zeitweise 49,40 US-Dollar bezahlt werden. Erst zum Wochenschluss, als die Hoffnungen auf ein diplomatisches Ende der Kämpfe in Nadschaf zunahmen, entspannte sich die Lage am Ölmarkt etwas und der Preis je Barrel fiel wieder unter 48 US-Dollar.
An den Rentenmärkten hinterließen die Preisausschläge beim Rohöl keine sichtbaren Spuren. Beiderseits des Atlantiks rentieren Staatsanleihen auf dem selben niedrigen Niveau wie in der Vorwoche. Die zuletzt bekannt gewordenen Konjunkturmeldungen gaben dabei keinen Anlass für Renditesteigerungen. In den Vereinigten Staaten fielen Stimmungsindikatoren wie der New-York-Fed-Index oder der Philly-Fed-Index deutlich schwächer als zuvor aus. Auf der anderen Seite entwickelten sich Industrieproduktion und Immobiliensektor positiv. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung entsprachen mit 330.000 den zuvor geäußerten Erwartungen. Dennoch hat es den Anschein, dass immer mehr Marktteilnehmer den optimistischen Konjunkturausblick Alan Greenspans für die USA mit zunehmender Skepsis betrachten.
In der Eurozone gab es zuletzt ein ähnliches Bild wie in den USA. Die in jüngster Zeit bekannt gewordenen Konjunkturzahlen markierten keinen eindeutigen Trend. Positiv zu werten ist die Tatsache, dass die Inflationsrate für Juli um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 2,3 Prozent nach unten revidiert wurde. Allerdings ist damit zu rechnen, dass sich der in den letzten Wochen verschärfte Ölpreisanstieg in einer erhöhten August-Teuerungsrate niederschlagen wird. Um 0,4 Prozent hat im Juni die Industrieproduktion im Euroraum nachgegeben. Dies deutet darauf hin, dass im dritten Quartal keine Wachstumsbeschleunigung mehr zu erwarten ist. Dazu passt auch der spürbare Rückgang des ZEW-Index. Vor diesem Hintergrund ist auch davon auszugehen, dass der am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehende Ifo-Geschäftsklimaindex niedriger als im Juli notieren wird.
Die etwas vorsichtigeren Konjunkturprognosen helfen den Rentenmärkten. Die Wahrscheinlichkeit für eine aggressive Zinserhöhungspolitik der Federal Reserve Bank hat in den Augen vieler professioneller Marktbeobachter damit nachgelassen, wenngleich der Druck von der Inflationsseite anhält. Im Euroraum sehen wir in diesem Jahr jedenfalls keinen Grund für Leitzinserhöhungen. Die Europäische Zentralbank sollte an ihrem vorsichtigen Kurs festhalten und den Hauptrefinanzierungssatz bei 2,0 Prozent belassen. Dennoch können wir uns in den mittleren und längeren Laufzeiten vor dem Hintergrund des gegenwärtig niedrigen Zinsniveaus durchaus noch Renditesteigerungen vorstellen, sodass wir unsere Empfehlung für Rentenfonds mit Schwerpunkt auf kurz laufenden Anleihen (UniKapital, UniEuroKapital, UniEuroKapitalCorporates), ergänzt um ausgewählte höherverzinsliche Produkte - wie sie beispielsweise im UniEuroAspirant enthalten sind -, festhalten.
Analog zu den Bondmärkten war auch am Devisenmarkt zuletzt wenig Bewegung zu beobachten. Der Euro notiert weiterhin bei gut 1,23 US-Dollar, wobei er im Wochenverlauf geringfügig an Wert einbüßte. Ein stärkerer Ausbruch in die eine oder andere Richtung zeichnet sich aktuell nicht ab.
Ausblick: Die wenigen in dieser Woche zur Bekanntgabe anstehenden Konjunkturdaten dürften vor allem im Hinblick darauf, wie es mit der Weltwirtschaft weiter gehen wird, analysiert werden. Auf besonderes Interesse sollte diesseits des Atlantiks der Ifo-Geschäftsklimaindex stoßen, gilt er doch als wichtigster europäischer Frühindikator. Auf der anderen Seite des Atlantiks stehen der Michigan-Index sowie die Aufträge für langlebige Güter im Mittelpunkt.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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