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12:20 Uhr, 26.03.2010

Negative Revisionen belasten Euroland-Aktien

Externe Quelle: Unicredit

Das erreichte Niveau der ifo Geschäftserwartungen und die nachlassende Wachstumsdynamik der Geldmenge M1 sprechen für einen in Kürze bevorstehenden Trendwechsel bei den Frühindikatoren. Von dem anhaltenden Aufwärtstrend in den Frühindikatoren gehen unverändert positive Impulse für die Aktienmärkte aus. Die ifo Geschäftserwartungen haben sich im März zum 15. Mal in Folge verbessert, was kurzfristig weitere Kursgewinne an den europäischen Aktienmärkten erlaubt. Da sich die Geschäftserwartungen jedoch inzwischen auf einem Niveau befinden, das in vergangenen Zyklen kaum nennenswert überboten werden konnte, wird für den Aktienmarkt langsam aber sicher die Perspektive auf einen bevorstehenden Trendwechsel in den Frühindikatoren in den Fokus rücken. Die nachlassende Wachstumsdynamik der Euroland-Geldmenge M1, die in vergangenen Zyklen gegenüber den Geschäftserwartungen einen stabilen Vorlauf von rund 6 Monaten aufwies, unterstützt diese Einschätzung. Damit wird sich das mittelfristige Chance/Risiko-Profil für Aktieninvestments zunehmend eintrüben.

Der Euroland-Aktienmarkt wird von negativen Gewinnrevisonen belastet. Vor dem Hintergrund der in den letzten Wochen aufgekommenen und weiter schwelenden Sovereign- Risiken in der Eurozone ist es interessant, dass sich die Gewinnrevisionen in der Eurozone inzwischen deutlich negativer präsentieren als für den europäischen Gesamtmarkt. Dies gilt sowohl in einer Gesamtbetrachtung der Eurozone als auch für einzelne Länderindizes. So liegt das Revision Ratio (definiert als Saldo von Auf- und Abwärtsrevionen im Indexuniversum in Prozent der Gesamtzahl der Schätzungen) für den EURO STOXX bei -3% (DAX: -8%, CAC 40: -7%, FTSE MIB: -12%), während es für den STOXX Europe 600 bei +2% liegt (FTSE 100: +12%). Punktuell leicht negative Werte im Revision Ratio gefährden den Gewinntrend zwar nicht. In den letzten beiden Zyklen deutete ein nachhaltiges Unterschreiten des Niveaus von -3,5% im 4-Wochendurchschnitt jedoch zuverlässig auf einen Trendwechsel bei den 12M FWD EPS hin. Die weitere Entwicklung der Gewinnrevisionen bleibt daher zu beobachten. Wir erwarten, dass das Risiko von Abwärtsrevisionen in den Gewinnschätzungen zunehmen wird wobei insbesondere die Schätzungen für 2011 betroffen sein dürften.

Die moderate Bewertung liefert weiterhin eine wichtige Unterstützung für den Aktienmarkt. Anfang Februar hatten wir darauf verwiesen, dass die Dividendenrendite EURO STOXX 50 erstmals seit Mitte 2009 wieder über der Rendite 30j. Bundeanleihen liegt. Ähnlich wie im Sommer letzten Jahres kam es im Anschluss zu einer markanten Erholung des Aktienmarktes. Trotz des zwischenzeitlichen Anstiegs des EURO STOXX 50 um ca. 12% liegt die Dividendenrendite aktuell mit 3,8% nur knapp unter der Rendite 30j. Bundesanleihen von 3,9%.

Negative-Revisionen-belasten-Euroland-Aktien-Redaktion-GodmodeTrader.de-1

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