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23:40 Uhr, 10.07.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Unmittelbar vor dem Beginn der Quartalsmeldesaison, welche heute abend durch Yahoo eingeläutet worden ist, haben Aktien an den Technologiebörsen noch einmal heftige Verluste hinnehmen müssen. Nach dem die viertgrößte Telkogesellschaft der USA, Qwest Communications, ins Kreuzfeuer der Fahnder wegen Rechnungslegungsproblemen geraten war, wurden nicht nur dessen Aktien um fast ein Drittel nach unten geprügelt, auch die gesamte Nasdaq fiel nach einem Tagesverlust von 2,54% auf ein Niveau von 1346 Punkten im Composite und 959 Punkten im Nasdaq 100 (-3,15%), welches zuletzt im Jahre 1997 gesehen worden ist. Wie der Dow Jones, der ebenfalls deutlich verloren hat, schlossen die Tech-Barometer auf einem Tagestief.

Von den TopTen der größten Verlierer im Nasdaq 100 entstammten acht aus dem Biotechsegment, ganz an der Spitze standen ICOS (-14%), ImClone Systems (-13%), Millennium Pharma (-11%) und Gilead Sciences (-10%). Zwischen drei und vier Prozent konnten die Aktien von NEXTEL, Ebay, Cytyc, Verisign und JDS Uniphase als stärkste Aktien gewinnen.

Das Handelsvolumen war mit 1,842 Milliarden überdurchschnittlich. Aber nur 29% aller Aktien an der Nasdaq konnten Gewinne verbuchen, bei 62% waren die Gewinne negativ. Nur 31 Aktien konnten neue Hochs erreichen, aber 227 fielen auf neue Tiefs. Damit hat sich dieses Verhältnis weiter verschlechtert. Unter den handelsaktivsten Aktien ragten die von Cisco Systems (91 Mio, +2,82%) hervor, die von den Papieren von Intel, Sun Microsystems, Oracle und Microsoft befolgt wurden.

Während Gold erneut einen wenn auch leichten Zugewinn verbuchen konnte, lagen alle Tech-Sektoren einheitlich im Minus. Am mit großem Abstand härtesten wurde der angesprochene Biotechbereich getroffen (-7,03%), der regelrecht geschlachtet wurde. Aber auch Halbleiter (-3,84%) hatten es schwer, recht glimpflich fielen die Verluste in den Sektoren Netzwerke (-0,49%), Telko (-2,25%), Computer (-2,34%), Software (-2,45%) und Internet (-1,95%) aus.

"Es gibt einfach keine Käufer am Markt und dies ist in dem mangelnden Vertrauen in die Kapitalmärkte und ihrer Unternehmen begründet", analysierte der Händler Gary Wedbush.

"Die Stimmung ist total hinüber. Die ganze Aufwärtsbewegung ist längst wieder abverkauft. In den letzten Wochen hat es nicht viel Sinn gemacht, im Markt engagiert zu sein", meinte Jack Schwetje, Aktienhändler der Deutschen Bank.

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