Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen
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Schlechter hätte das dritte Quartal dieses Jahres für das Hightechsegment nicht starten können: Im Sog von WorldCom wurde heute der gesamte Tech-Markt nach unten gerissen und landete am Ende eines turbulenten Handelstages auf einem 5-Jahrestief bei 1406 Punkten im Nasdaq Composite (-4,06%) und 998 Punkten (-5,07%) im Nasdaq 100. Damit notiert letzterer zum ersten Mal in diesem Jahrtausend unterhalb der 1000 Punkte Marke.
Stetig bergab ist es am Montag nach einer bereits schwachen Eröffnung gegangen. Der viel gescholtene Sündenbock WorldCom selbst wurde nach einem Kurssturz um 93% auf 6 Cents zum Pennystock degradiert, nach dem er mehrere Tage vom Handel ausgesetzt war. Analysten erwarten in Kürze einen Insolvenzantrag und rechnen damit, dass die Aktie bis Freitag erneut ausgesetzt sein könnte, möglicherweise bald für immer.
Der Anlegerschock in Corporate America sitzt tief, nach Enron, ImClone, WorldCom, Tyco und weiteren prominenten Vertretern fürchten viele, dass in Kürze weitere Skandale aufgedeckt würden. So war während des gesamten Handels am Montag für Ausverkaufsstimmung gesorgt. Zuletzt waren alleine bei WorldCom Umsätze im Wert von 3,8 Milliarden $ falsch verbucht worden, die Kreditlinien des einstigen New Economy Stars scheinen nun völlig ausgeschöpft.
Im Nasdaq 100 gab es mit Ericsson, RF Micro und Juniper nur drei Gewinner. Gleich eine Reihe von Aktien verlor im zweistelligen Prozentbereich, aber nur die Aktien von Vitesse, Amazon, Flextronics und Compuware mehr als 12%.
Das Handelsvolumen war mit 2,976 Milliarden $ rekordverdächig stark. Alleine die WorldCom Aktien wurden mehr als eine Milliarde mal gehandelt. Danach folgten die Papiere von Cisco (60 Mio, -6,16%), Intel, Sun und Oracle. Nur 29% aller Aktien konnten an der Nasdaq gewinnen, 63% gaben nach. 68 Aktien erreichten neue Hochs, 171 fielen auf neue Tiefs.
Ebenfalls auf ein Mehrjahrestief fiel heute der BTK Biotechindex (-7,30%), aber den anderen Sektoren Internet (-7,55%), Software (-5,53%), Computer (-4,55%), Telkos (-4,21%), Netzwerke (-2,99%) und Halbleiter (-5,20%) erging es nicht wirklich besser.
"Die Leute haben sichtlich Angst davor, dass es weitere Vorfälle a la WorldCom gibt", meinte Donna Van Vlack, Handelsdirektor von Brandywine Asset Management. Der Kapitalerhalt stehe augenblicklich im Vordergrund bei den Investoren.
"Wir bewegen uns in einem typischen Bärenmarkt", stimmte auch Dan McMahon von CIBC World Markets zu. "Es bestehen begründete Zweifel, dass die Wirtschaftserholung weniger robust als erwartet ausfallen wird".
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