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22:25 Uhr, 20.06.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Nichts zu lachen gab es auch am Donnerstag für Investoren der Technologiebörse Nasdaq. Diese eröffnete zwar unverändert, tauchte wenig später aber in rotes Terrain ab, bevor sie am Ende in der Nähe ihres Tagestiefkurses von 1464 Punkten (-2,14%) schloss. Noch schwächer präsentierte sich die Nasdaq 100, welche 3,20% im Kurs abgeben musste und den Handel bei 1062 Punkten und damit auf einem neuen 8 ½ Monatstief beendete.

Starke Kurszuwächse verzeichneten trotz schwacher Gesamttendenz die Aktien von JDS Uniphase (+8%), Gemstar (+3%) und Adobe Systems (+3%), während die Aktien von Genzyme (-24%), ImClone (-21%), Vitesse (-19%), Applied Micro (-10%) und Citrix Systems (-10%) regelrecht abstürzten.

Die großen Tagesverlierer waren Aktien aus den Bereichen Halbleiter (-4,84%), Telekommunikation (-4,48%) und Biotech (-4,85%). Sehr schlecht entwickelten sich auch die Aktien in den Segmenten Internet (-3,4%), Software (-2,57%), Netzwerke (-3,46%) und Computer (-2,38%), Lichtblicke gab es nur sehr wenige.

Das Handelsvolumen war mit 1,689 Milliarden gehandelten Aktien leicht höher als der Durchschnitt, aber nur 58 Aktien stiegen auf neue Hochs während 184 auf neue Tiefs purzelten. 39% aller Aktien legten an der Nasdaq zu, 52% gaben ab. An der Spitze der meist gehandelten Aktien verloren WorldCom (-9,87%, 117 Mio), Intel (-4,23%, 72 Mio), Sun Microsystems (-5,47%, 60 Mio) und Oracle (-3,86%, 55 Mio).

Zwar sind die präsentierten Wirtschaftsdaten mitunter deutlich besser als erwartet ausgefallen, wie Analysten betonten, doch habe die Kursschwäche andere Ursachen: Zum einen sei es die Dollarschwäche und die Angst vor Gewinnwarnungen großer Unternehmen, welche die Kurse drückten. Zuletzt hatten die Gewinnwarnungen und negativen Aussichten der Unternehmen AMD, Apple, Ciena und Nokia wie Bomben in den Anlegeroptimismus eingeschlagen und die Bären wieder auf den Plan gerufen. Als "sehr stark" bezeichnete der höchste Volkswirt von High Frequency Economics, Ian Shepherdson, die jüngsten Zahlen aus der Wirtschaft. Sie zeigten, dass eine Erholung greifbar sei.

Auch sein Kollege Subodh Kumar von CIBC World Markets geht davon aus, dass bald ein neuer "earnings cycle" eingeleitet wird, der den Kursen wieder das Klettern beibringen sollte.

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