Nasdaq: Inflationsgespenst und Öl sorgen für rote Kurslisten
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Die US-Aktienmärkte gingen am Dienstag mit tiefroten Vorzeichen aus dem Handel, als die Notenbank laut ihrem ihrem am Mittag veröffentlichten Sitzungsprotokoll vom 14. Dezember zu diesem Zeitpunkt Zweifel daran äußerte, ob die Höhe der Leitzinsen derzeit ausreiche, um die Inflation weiterhin unter Kontrolle zu halten. Die Angst vor möglicherweise schnelleren Zinserhöhungen als im bisher von den Notenbanken im Einklang praktiziertem „maßvollen“ Tempo sorgten am Dienstag für Kursabschläge und bei der Technologiebörse Nasdaq für den größten Kursrutsch seit August 2003.
Die wieder gestiegenen Ölpreise trugen ihren Teil zur schlechten Stimmung bei. Zudem sorgten besonders im Technologiesektor Analystenabstufungen bei dem Internethändler Amazon.com Inc. und dem PC-Bauer Dell Computer für Verkaufsdruck.
Der Dow Jones verlor um 98.65 Punkte oder 0.92% auf 10,630.78 Stellen, der S&P 500 verlor um 14.04 Punkte oder 1.17% auf 1,188.04 Stellen und der Nasdaq Composite gab um 44.29 Punkte oder 2.06% auf 2,107.86 Stellen ab. Der Technologieindex fiel damit an einem Tag so stark wie seit fünf Monaten nicht mehr.
Der Ölpreis stieg am Dienstag um $1.79 oder 4.25% auf $43.91. Händler begründeten den Anstieg mit der erneut eskalierten Gewalt im Irak.
Amazon.com verloren um 5.4% auf $42.14. Smith Barney wiesen am Dienstag auf eine Verschärfung des Wettbewerbs hin. Laut dem zuständigen Analysten sei es für Amazon erforderlich einen höheren Aufwand für Marketing und Technologie aufzubringen um die führende Position im Online-Einzelhandel zu bewahren. „Trotz der Schlagkraft von e-Commerce wird Amazon dem zunehmenden Wettbewerb Tribut zollen müssen. Die Möglichkeiten Amazon`s für eine Margensteigerung seien daher limitiert", heißt es weiter von dem Analysten. Zudem sei davon auszugehen, dass die kommenden Ertragszahlen kurzfristig nicht in der Lage sind einen Kurs der in den vergangenen beiden Monaten um 27 Prozent geklettert ist, zu stützen.
Dell gaben um 3% auf $40.52 ab. Raymond James hatten die Aktie von „strong buy“ auf „outperform“ abgestuft. Die Aktie habe die „Kurszielzone“ erreicht, so die Experten.
Wie das US-Handelsministerium mitteilte stiegen die Industrieaufträge im November um 1.2% und damit stärker als zuvor erwartet. Der Anstieg für Oktober wurde zudem nach oben revidiert. Der Anstieg im November war der stärkste seit Juli. Im November wurden Aufträge im Gesamtwert von $379 Milliarden versandt – ein Anstieg um 0.4%.
Laut den „Fed Minutes“, dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank vom Meeting am 14. Dezember, waren die Notenbanker in den USA in zwei Lager geteilt: Die einen erwarteten eine steigende Inflation, die anderen rechneten mit einer weiterhin mauen Preissteigerungsrate. Eine Reihe von Notenbankern äußerten sich besorgt über den schwachen Dollar, die hohen Energiepreise, und eine Verlangsamung des Produktivitätswachstums. Diese drei Faktoren könnten eine steigende Inflation verursachen, so die Befürchtung. Andere sahen jedoch die Lohnkostenentwicklung im Rahmen der Erwartungen und sahen keine nachhaltigen Auswirkungen des schwachen Dollar auf die Preisentwicklung in den USA.
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