Nasdaq: Einbruch im Chipsektor am Mittwoch
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Mit einem Kursverlust von durchschnittlich acht Prozent verabschiedeten sich Chip- und Halbleiteraktien am Mittwoch aus dem Handel, der SOX war regelrecht zusammengebrochen. Analysten führten die neuerliche Kursschwäche des als Frühindikator geltenden Halbleitermarktes auf zwei entscheidende Unternehmensmeldungen zurück: Zum einen hatte Micron Technolgies, ein Speicherchiphersteller, am Dienstag nach Börsenschluß katastrophale Quartalszahlen präsentiert (BörseGo berichtete). Der Umsatz des Unternehmens war um 79% im Jahresvergleich eingebrochen, aus einem Gewinn von 726 Mio $ machte man binnen Jahresfrist einen Verlust von 575 Mio $.
Daneben ließ ein Flagschiff im Chipbereich, AMD, verkünden, daß man 2300 Arbeitsplätze streichen müsse. Außerdem seien Zweifel aufgetreten, ob die AMD-Produkte mit denen von Intel aktuell mithalten könnten, so Analysten. Gateway hatte zum Beispiel angekündigt, nur noch Intel-Chips verwenden zu wollen. Dem könnten sich weitere Unternehmen anschließen, erklärte der Analyst Han Mosesmann von Prudential Securities.
Insgesamt sei auch der Chipsektor relativ hoch bewertet, vergleiche man die Bewertung des Segmentes mit der von früheren Dürreperioden, erläutern Analysten. "Die aktuelle Preise reflektieren eine schnelle Erholung im Markt", so ein Halbleiterexperte. Das eine solche irgendwann kommen werde, erscheine den meisten Investoren kein gutes Kaufargument zu sein.
Außerdem sei ein Ende der Talfahrt sowohl in der PC-Industrie als auch auf den Chipmärkten nicht abzusehen. Die wirtschaftliche Tendenz zeige nach wie vor nach unten, es müssen optimistischere Prognosen abgewartet werden, lautet eine weit verbreitete Ansicht.
Ein kräftiges Blutbad gab es am Mittwoch im SOX, in dem nur Motorola leichte Kursgewinne verburchen konnte. Die größten Verlierer waren Altera (-11,56%), Micron Technologies (-18,79%) und Xilinx (-13,06%). Mehrere Aktien schrammten unmittelbar an der 10%-Verlustmarke vorbei.
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