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00:06 Uhr, 01.03.2001

Nasdaq/Dow

Mi,28-02-01: Die Märkte warteten gespannt auf die Rede Greenspans und wurden enttäuscht. Greenspan deutete zwar weitere Zinsschritte in Zukunft an, außerordentliche Zinssenkungen zwischen den offiziellen FED-Sitzungen werde es aber nicht geben .Kurzfristig bestehe weiterhin die Gefahr einer Rezession, langfristig sei er aber (vorsichtig) optimistisch. Er deutete auch an, daß sich die starke Verlangsamung der Wirtschaft in den ersten beiden Monaten dieses Jahres deutlich verlangsamt habe und der Markt befürchtet ob dieser Äußerungen sogar, wenn die weiteren konjunkturellen Daten besser als erwartet ausfallen sollten, daß Greenspan die Zinsen überhaupt nicht mehr senken könnte.
Nach Greenspans Rede ging der Markt auf breiter Basis auf Tauchfahrt. Dieses Mal zog es nicht nur den Nasdaq (-2,54%) in die Tiefe, sondern auch den Dow
(-1,33%) und den S&P 500 (-1,7%). Der Nasdaq notierte lange Zeit unter dem wichtigen Support von 2150 Punkten und hiefte sich erst in der letzten Handelsstunde wieder darüber, und landete fast punktgenau bei 2150. Die charttechnische Lage bleibt weiter sehr kritisch. Es deutet sich ein ähnliches Szenario wie bei 3000 Punkten an: immer kleiner werdende Bounce-Offs vom Widerstand, um dann in einem finale furioso nach unten durchzubrechen.

Zu den Einzelwerten...im Dow war heute General Electric einer der größten Verlierer mit einem Minus von 3,3%, negative Meldungen gab es aber nicht.
Bei den Technologiewerten erreichte JDS Uniphase ein neues 52-Wochen-Tief und beendete den Handel mit einem Verlust von fast 5%, zeitweise war die Aktie mehr als 9% im Minus und die letzten Handelsstunde verhinderte schlimmeres. Anderen Glasfaserwerten ging es nicht so gut, New Focus verlor 18%, nachdem CE Underberg, die Gewinnprognosen senkte; im Zuge der Meldung ging auch Corning mit einem Minus von knapp 5% aus dem Handel.
Den ganzen Tag recht gut behaupten konnten sich hingegen Cisco Systems
(-2,7%) und Sun Microsystems (-0,2%). Hier wurden massiv Put-Optionen verkauft. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, daß zumindest hier der Boden langsam gefunden ist.
Recht gut behaupten konnten sich hingegen die Telekommunikationsausrüster. Ericsson (+0,9%), Nortel (-0,2%) und Nokia (+0,9%) profitierten von einer Marktanalyse (Dataquest), in der die oben genannten 3 Firmen Lucent (-3,7%) auf Platz 4 im Ausrüstergeschäft verweisen konnten.
Schlechte Nachrichten belasten weiter den Halbleitermarkt. Elantec Semiconductor veröffentlichte einen Gewinnwarnung und gab daraufhin fast 35% nach. Die gesamte Softwarebranche erwischte es ebenfalls, nachdem schon gestern massiv abgewertet wurde: Oracle verlor 11%, ebenso wie Broadvision.

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