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16:22 Uhr, 19.02.2003

Nasdaq Deutschland geht bald an den Start

Die Nasdaq Deutschland hat ihre Testphase begonnen. An den Tests, die über das an der Nasdaq genutzten "Super-Montage" Handelssystem laufen, seien laut einer Sprecherin der Berliner Börse alle wichtigen Kursmakler beteiligt. Man erwartet keine technischen Probleme bei den Tests, hieß es, nachdem die Tests gut gestartet seien. Am 21. März soll es offiziell losgehen.

Die Nasdaq Deutschland will in direkte Konkurrenz zu dem elektronischen Handelssystem Xetra Best der Deutschen Börse antreten. Die Deutsche Börse hat das Xetra Best Handelssystem vor mehreren Monaten gestartet. Der Börsenplatz in Frankfurt, betrieben von der Deutschen Börse, vereinigt 91% des Handelsumsatzes auf sich. Xetra Best hat 10% Umsatzanteil. Die Nasdaq Deutschland hat zum Ziel, bis in drei Jahren einen Marktanteil von 15% zu erreichen.

An der Nasdaq Deutschland ist die Börse Berlin und Bremen zu je 10 Prozent beteiligt. Die Dresdner Bank hält 15 Prozent. Die Commerzbank und Comdirect Bank halten je 7,5 Prozent der Anteile. Hauptanteilsinhaber mit einer Beteiligung von 50 Prozent ist die Nasdaq Europe.

Der Kampf um die Marktanteile am Börsenplatz Deutschland könnte neu entfachen. So kündigte die Deutsche Bank an, exklusiv für die Kunden des Online Brokerage Service "MaxBlue" den so genannten Price-Improvement-Plattform-Service, kurz PIP, anzubieten. Sollten sich MaxBlue-Kunden für diesen Weg der Orderabwicklung entscheiden, so will die Deutsche Bank ihnen einen Rabatt von 5 Euro gewähren. Auch die Börse München will mit Maxone eine neue Handelsplattform an den Markt bringen, die mit einer "Best-Preis-Garantie" arbeiten soll.

Marktbeobachter äußerten sich bisher verhalten gegenüber den Plänen der Nasdaq Deutschland. So sei es wichtig, dass der Handelsplatz genügend Liquidität aufbringen könne, um eine möglichst genaue Preisfeststellung durchführen zu können. Den Händlern der Nasdaq Deutschland sollen dabei die Kurse des Xetra-Handelssystems und der Nasdaq in den USA als Richtlinien dienen. Die Deutsche Börse äußerte sich gelassen und verwies auf die Misserfolge der Nasdaq bei anderen Projekten in Japan und Europa.

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