Analyse
14:35 Uhr, 08.08.2022

NASDAQ 100 - Hopp oder Topp

Der Nasdaq 100 befindet sich seit einigen Wochen in starken Rally, Kann diese noch weitergehen oder steht ihr Ende an?

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 13.207,69 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 13.207,69 Pkt (Nasdaq)

Der Nasdaq 100 befindet sich seit Jahrzehnten in einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Mit dem Tief aus dem März 2009, das das zweite Standbein einer Bodenformation war, startete ein besonders steiler Rallyabschnitt. Dieser Abschnitt wurde durch mehrere kleine Korrekturen unterbrochen. Die größte Korrektur war der Coronacrash. Der Index verlor dabei 30,45 %.

Im November 2021 erreichte der Index sein aktuelles Allzeithoch bei 16.764 Punkten. Seit diesem Hoch befindet sich der Index in einer Korrektur. Das bisherige Korrekturtief liegt bei 11.037 Punkten. Damit verlor der Index vom Hoch zum Tief 34,16 %, also mehr als in allen Korrekturen seit dem Jahr 2009.

Zudem bildete der Index eine SKS-Topformation aus. Diese Formation wirft wegen der schwach ausgeprägten linken Schulter das eine oder andere Fragezeichen auf. Eine SKS-Topformation soll nach Thomas Bulkowsky eine Wahrscheinlichkeit von rund 65 % aufweisen, dass das rechnerische Kursziel erreicht wird. Hier muss man das eine oder andere Prozent wegen der erwähnten Fragezeichen abziehen. Das rechnerische Ziel aus dieser SKS liegt bei 9.992,39 Punkten. Damit liegt dieses Ziel knapp über einer wichtigen Unterstützungszone zwischen 9.736 und 9.574 Punkten.

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Seit dem Tief bei 11.037 Punkten erholt sich der Index stark. Im Laufe dieser Erholung bildete der Nasdaq 100 ein aufsteigendes Dreieck aus. Das rechnerische Ziel liegt bei 14.430 Punkten. Das rechnerische Ziel soll laut Bulkowsky bei einem aufsteigenden Dreieck mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % erreicht werden.

In der letzten Woche erreicht der Index ein Hoch bei 13.326 Punkten. Damit notierte der Index im Wochenchart nur noch 8 Punkte unter der Nackenlinie der SKS. Mit dieser Nackenlinie beginnt eine wichtige Widerstandszone, die bis 13.496 Punkte reicht. Diese setzt sich aus der Nackenlinie, der rechnerischem Ziel aus dem Dreieck, dem EMA50 (Wochenbasis), dem EMA 200 (Tagesbasis), dem 61,8 % Retracement der Abwärtsbewegung ab Ende März 2022, einem Horizontalwiderstand bei 13.452 Punkten und dem Abwärtstrend seit Dezember 2021 zusammen.

In der letzten Woche durchbrach der Index eine kleinere Widerstandszone um 12.967-13.020 Punkten.

Ist der Index bereits wieder überkauft?

Auf Tagesbasis zog der RSI (14) zuletzt deutlich an und notierte am Donnerstag am, aber nicht im oberen Extrembereich.

Auf Wochenbasis ist der Indikator zuletzt aus dem unteren Extrembereich in den neutralen angestiegen.

Auf Monatsbasis gab es zuletzt wieder einen kleinen Zucker nach oben, nachdem der Indikator zuvor über Wochen und Monate deutlich abfiel und dabei in den neutralen Bereich vorgedrungen war.

Fazit: Der Nasdaq 100 steht an der entscheidenden Widerstandszone. Hier wird sich der Verlauf für die nächsten Wochen und Monate entscheiden. Dreht der Index an dieser Stelle nach unten, dann wäre damit zu rechnen, dass er im Laufe des Herbsts unter 10.000 Punkte abfällt. Ein Ausbruch wäre aber auch kein charttechnisches Wunder. Die Chancen für einen Ausbruch stehen nur leicht schlechter. Gelingt dieser Ausbruch, dann wäre eine weitere Rally bis 14.342 Punkte, 15.196 Punkte und sogar an das Allzeithoch möglich.

Tradingtechnisch ist auf Sicht von einigen Wochen zum aktuellen Zeitpunkt klar die Shortseite zu bevorzugen. Aufgrund der Nähe zur Widerstandszone gibt es hier gute und enge Absicherungsmöglichkeiten. Longtrades, die vorerst kaum mehr Potenzial aufweisen, müssten aber deutlich weiter weg abgesichert werden. Allerdings würde mit einer Shortposition auf das Ende eines kurzfristigen Aufwärtstrends spekulieren, ohne dass ein Verkaufssignal oder Übertreibungssignale vorliegen.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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