Analyse
10:21 Uhr, 30.06.2024

NASDAQ 100 - Alles hat ein Ende

Nach der Euphorie mit dem neuen Allzeithoch folgte am Freitag ein größerer Abverkauf. Wie ist dieser Abverkauf zu werten?

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 19.682,87 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 19.682,87 Pkt (Nasdaq)

Der Nasdaq 100 startete am Freitag sehr stark in den Handel. Der Index kletterte erstmals in seiner Historie über 20.000 Punkte und erreichte ein neues Allzeithoch bei 20.017 Punkten. Anschließend fiel der Index aber deutlich ab. Er drehte ins Minus und verlor 0,54 %. Wie ist dieses Reversal zu werten?

Der Nasdaq 100 startete im Oktober 2022 nach einem Tief bei 10.440 Punkten zu einer starken Rally. Diese Rally lässt sich als Impuls abzählen. Ein Impuls besteht aus drei Wellen in Trendrichtung, also hier Aufwärtswellen und zwei Konsolidierungen. Die zweite Aufwärtswelle ist meist die Hauptantriebswelle. Sie ist oft die längste Welle, muss es aber nicht sein. Sie darf aber auf keinen Fall die kürzeste sein. Jede Aufwärtswelle lässt sich wiederum als „kleiner“ Impuls abzählen. In diesem Fall ist die Hauptantriebswelle die mit Abstand längste Welle. Oft sind in Impulsen die Aufwärtswelle 1 und 5 gleichlang. Damit ergab sich nach Abschluss der Welle ein Ziel bei 19.638 Punkten für den Nasdaq 100 und ein Ausdehnungsziel bei 21.490 Punkten. Damit befindet sich der Index seit zwei Wochen im Ausdehnungsbereich.

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In diesem Bereich hat der Nasdaq 100 zwei Unsicherheitskerzen als Wochenkerzen ausgebildet. Der RSI (14) notiert die dritte Woche in Folge im oberen Extrembereich. Das ist noch keine bemerkenswerte lange Zeit. Der RSI (14) kann auf Wochenbasis auch drei Monate im oberen Extrembereich notieren. Das konnte man beispielsweise erst im letzten Sommer beobachten. Als der Indikator damals in den oberen Extrembereich eindrang, lag der Wochenschlusskurs bei 14.298 Punkten. In den folgenden drei Monaten kletterte der Index auf ein Hoch bei 15.932 Punkte. Damit ist klar, das reine Eindringen in den oberen Extrembereich stellt im RSI (14) kein Verkaufssignal dar. Der MACD hat erst vor drei Wochen ein neues Kaufsignal geliefert. Allerdings liegen die drei letzten Wochenkerze zumindest teilweise oberhalb der Bollinger Bänder.

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Wie vorhin angedeutet, muss die letzte Aufwärtswelle in einem Impuls selbst ein Impuls sein. Es gibt noch die Alternative eines EDT. Dies ist vergleichbar mit einem bärischen Keil. Diese Alternative liegt hier aber nicht vor. Vielmehr lässt sie die Bewegung ab dem Tief aus dem April ebenfalls als Impuls abzählen, wobei hier die fünfte Welle, die längste wäre. Es gibt zu dieser Zählung aber Alternativen. Danach würde sich der Index gerade in der Welle 4, also in einer Konsolidierungswelle befinden. Diese würde sogar Stärke anzeigen. Denn die b-Welle hätte schon ein neues Hoch mit sich gebracht.

Das Muster seit dem Hoch vom 20. Juni kann sich zu einem Doppeltop entwickeln. Dafür muss der Index aber noch unter die Nackenlinie bei 19.472 Punkten abfallen.

Der RSI (14) hat es im letzten Aufwärtsschub nicht mehr in den oberen Extrembereich geschafft. Hier zeigt sich eine bärische Divergenz. Der MACD hat bereits ein neues Verkaufssignal ausgebildet. Die Bollinger Bänder zeigen keine größeren Auffälligkeiten. Der Abstand der Bänder ist etwas größer als im Normalfall, aber noch lange nicht extrem groß.

Droht jetzt die große Verkaufswelle?

Es gibt einige Anzeichen dafür, dass das Allzeithoch vom Freitag für eine ganze Weile Bestand haben könnte. Denn es besteht die Möglichkeit, dass die Rally seit Oktober 2022 ihr Hoch gefunden hat. Demnach könnte der Index jetzt zu einer Korrektur dieser Bewegung ansetzen. Logische Ziele für eine solche Korrektur wären das alte Allzeithoch aus dem November 2021 bei 16.764 Punkten und das log. 38,2%-Retracement der Rally ab Oktober 2022 bei 15.610 Punkten.

Es gilt aber festzuhalten: Bisher liegen nur Anzeichen vor, dass dieses Hoch ausgebildet sein könnte. Klare Verkaufssignale, in Form eines Blow-Offs, einer Übertreibung nach oben oder eines Umkehrmusters liegen nicht vor. Ein Umkehrmuster deutet sich zwar an, ist aber noch nicht vollendet. Dem Bereich um 19.472 Punkten gilt daher bis auf Weiteres hohe Aufmerksamkeit. Denn ein stabiler Rückfall unter diese Marke würde eine Vollendung des Umkehrmusters mit sich bringen.

Sollte der Index sich aber oberhalb von 20.017 Punkten etablieren, dann wäre de Topbildung wieder einmal vertagt. In diesem Fall könnte der Nasdaq 100 zunächst gen 20.261 und später sogar in Richtung 21.490 Punkte ansteigen.

Fazit: Es ist also erhöhte Vorsicht geboten. Neue mittel-langfristige Positionen bieten sich aktuell nicht an. Im Tradingbereich ist aber die Longseite immer noch zu favorisieren, da es eben nur Hinweise auf ein Ende des Aufwärtstrends gibt, aber keine Verkaufssignale.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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