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19:59 Uhr, 03.06.2002

Napster: Aus für einstigen Höhenflieger

Aus und vorbei scheinen die Träume des Internetmusikanbieters Napster zu sein: Heute beantragte man Gläubigerschutz nach Chapter 11 und wartet nur noch darauf, dass der deutsche Mediengigant Bertelsmann AG einzelne Restbestände des Unternehmens übernehmen wird. Am 30.April bestand Napster aus 7,9 Mio $ in Aktiva, denen aber ein Schuldenberg von 101 Mio $ gegenüberstand.

Als vor drei Jahren das Unternehmen gegründet wurde, schien sich eine neuartige Geschäftsidee durchzusetzen: Der kostenlose Download von Musik aus dem Netz der Netze zog Millionen von Internetnutzern an, da man teure CD´s aus dem Einzelhandel teilweise nicht mehr benötigte. Bis zu 60 Mio Nutzer soll Napster in Hochzeiten gehabt haben.

Der schnelle Höhenflug schlug in einen tiefen Fall um, als die großen Plattenlabels das Unternehmen aufgrund von "Musikpiraterie" vor Gericht stellten. Seit Juli letzten Jahres hat Napster infolge dessen seine Aktivitäten eingestellt. Von den ehemals 100 Mitarbeitern sind gerade einmal 18 übrig geblieben.

Nun schauen alle auf Bertelsmann. Denn der Mediengigant scheint grundsätzlich vor allem am Namen "Napster" interessiert, der für viele Internetnutzer noch große Bedeutung zu haben scheint. Alleine Bertelsmann werde aber mit Napster nicht viel anfangen können, erklärte ein Medienexperte. Zunächst sei die Zustimmung der großen Plattenlabels einzuholen, um Napster wieder auf trockene Füße stellen zu können.

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