Nagel: EZB sollte geldpolitischen Schlingerkurs vermeiden
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat vor einer verfrühten Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) gewarnt. "Zunächst müssen wir im EZB-Rat auf Basis der Daten davon überzeugt sein, dass die Inflation tatsächlich und anhaltend unser Ziel erreichen wird", sagte Nagel bei der Vorlage des Jahresabschlusses der Deutschen Bundesbank für 2023. Dies hänge wesentlich von der Lohnentwicklung im Zusammenspiel mit den Gewinnmargen ab, weshalb diese Daten in den kommenden Monaten im Fokus stehen würden.
"Ein genaueres Bild, wie sich der binnenwirtschaftliche Preisdruck entwickelt, erhalten wir erst im Laufe des Frühjahrs", sagte er. Die EZB müsse erst klarer sehen, dass sie ihr Ziel erreichen werde - verlässlich und bald. "Dann können wir eine Zinssenkung ins Auge fassen."
Wenn die EZB die Zinsen aber zu früh oder zu stark senke, laufe sie Gefahr, ihr Ziel zu verfehlen. "Dann müssten wir die Zinsen im schlimmsten Fall womöglich sogar wieder anheben. Einen solchen Schlingerkurs gilt es zu vermeiden, denn er wäre volkswirtschaftlich kostspielig", mahnte Nagel.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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