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14:36 Uhr, 16.01.2012

Nach S&P-Schritt sieht Bundesregierung keinen Handlungsbedarf bei Rettungsschirm

Berlin (BoerseGo.de) – Auch nach dem Rundumschlag der US-Ratingagentur Standard & Poor\'s (S&P) sieht die Bundesregierung keinen Grund, den Euro-Rettungsschirme EFSF und den künftigen Mechanismus ESM finanziell aufzustocken.

"Die Bundesregierung hat keinen Anlass, anzunehmen, dass das Garantievolumen, das die EFSF jetzt hat, nicht ausreicht, um den aktuellen Verpflichtungen nachzukommen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Auch das Bundesfinanzministerium sieht keinen Handlungsbedarf. "Es gibt aus unserer Perspektive keinerlei Handlungsbedarf oder Veränderungsbedarf beim EFSF", unterstrich der Sprecher von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Der EFSF sei in der Lage, seine Verpflichtungen gegenüber den Programmländern zu erfüllen.

Auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) sieht kaum Folgen durch den jüngsten Schritt von Standard & Poor‘s. Die Herabstufung mehrerer Euroländer durch S&P hat kaum Folgen für den EU-Rettungsfonds EFSF. Ein Downgrade von "AAA" auf "AA" sei keine grundlegende Veränderung der Bewertung.

Der künftige und dauerhafte Rettungsschirms ESM der im Juli an den Start gehen soll, sei anders strukturiert und weniger anfällig gegen Bonitätsurteile, wie es weiter hieß. Kritik der Ratingagentur Standard & Poor\'s, dass die Politik zu sehr auf die Einsparungen von Kosten blicke, aber kaum etwas für Wachstumsanreize für die schwachen EU-Länder tue, weist Berlin zurück. Die Bundesregierung habe bei der Lösung der Euro-Staatsschuldenkrise sowohl auf finanzielle Konsolidierung als auch Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Länder gesetzt. "Ich glaube nicht, dass Standard & Poor\\\'s wirklich begriffen hat, was wir in Europa schon auf den Weg gebracht haben“, so Schäuble im Deutschlandfunk.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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