Nach S&P-Schritt: Bundesregierung will Anleiheauktion weiterhin durchführen
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Berlin (BoerseGo.de) – Trotz der Androhung einer Bonitäts-Herabstufung will die Bundesregierung die noch für dieses Jahr geplanten Anleihe-Auktionen durchführen und damit bis zu 10 Milliarden Euro einnehmen. Die Anleihe-Auktionen sind bereits für den morgigen Mittwoch sowie den kommenden Montag geplant. Angeboten werden sollen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei und fünf Jahren.
"Wir haben bislang jede angekündigte Auktion auch durchgeführt, und dies wird auch künftig so sein", sagte der Sprecher der für das Schuldenmanagement des Bundes zuständigen Finanzagentur, Jörg Müller, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.„Der Bund als Emittent verhält sich fair und transparent.“
Besonderes Interesse dürfte die Anleiheauktion am Mittwoch hervorrufen. Bei der letzten Auktion für Langläufer am 23. November lag die Nachfrage deutlich unter dem Angebot. Ursprünglich war damals ein Emissionserlös im Volumen von 6,0 Milliarden Euro geplant. Die Gebote lagen aber lediglich bei 3,89 Milliarden Euro.
Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s hatte am Vorabend ihren Ausblick für die 15 Länder der Eurozone mit „negativ“ angegeben. Damit deutet S&P an, dass die Kreditwürdigkeit der Euro-Länder in den nächsten Monaten gesenkt werden könnte. Die Bundesrepublik könnte demnach ihre Top-Bonität „AAA“ verlieren.
„Die systemischen Stressfaktoren in der Eurozone haben in den letzten Wochen in einem Ausmaß zugenommen, dass sie nunmehr den Druck auf eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit der gesamten Eurozone erhöhen“, so S&P. Sollte es wirklich zu einer Abstufung kommen, würden die Zinskosten für die betroffenen Länder deutlich steigen.
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