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12:32 Uhr, 06.12.2011

Nach S&P-Schritt: Bundesregierung will Anleiheauktion weiterhin durchführen

Berlin (BoerseGo.de) – Trotz der Androhung einer Bonitäts-Herabstufung will die Bundesregierung die noch für dieses Jahr geplanten Anleihe-Auktionen durchführen und damit bis zu 10 Milliarden Euro einnehmen. Die Anleihe-Auktionen sind bereits für den morgigen Mittwoch sowie den kommenden Montag geplant. Angeboten werden sollen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei und fünf Jahren.

"Wir haben bislang jede angekündigte Auktion auch durchgeführt, und dies wird auch künftig so sein", sagte der Sprecher der für das Schuldenmanagement des Bundes zuständigen Finanzagentur, Jörg Müller, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.„Der Bund als Emittent verhält sich fair und transparent.“

Besonderes Interesse dürfte die Anleiheauktion am Mittwoch hervorrufen. Bei der letzten Auktion für Langläufer am 23. November lag die Nachfrage deutlich unter dem Angebot. Ursprünglich war damals ein Emissionserlös im Volumen von 6,0 Milliarden Euro geplant. Die Gebote lagen aber lediglich bei 3,89 Milliarden Euro.

Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s hatte am Vorabend ihren Ausblick für die 15 Länder der Eurozone mit „negativ“ angegeben. Damit deutet S&P an, dass die Kreditwürdigkeit der Euro-Länder in den nächsten Monaten gesenkt werden könnte. Die Bundesrepublik könnte demnach ihre Top-Bonität „AAA“ verlieren.

„Die systemischen Stressfaktoren in der Eurozone haben in den letzten Wochen in einem Ausmaß zugenommen, dass sie nunmehr den Druck auf eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit der gesamten Eurozone erhöhen“, so S&P. Sollte es wirklich zu einer Abstufung kommen, würden die Zinskosten für die betroffenen Länder deutlich steigen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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