Analyse
14:14 Uhr, 05.03.2018

Nach Portfolioneubewertung - Dieser Smallcap dürfte nun zünden

Das Unternehmen hat heute ein Update für sein Portfolio veröffentlicht. Und dieses zeigt klar, dass der Markt noch nicht ansatzweise das Potenzial der Beteiligungen eingepreist hat. Die jüngste Schwächephase im Kurs bietet interessante Einstiegsmöglichkeiten.

Erwähnte Instrumente

  • Mutares SE & Co. KGaA - WKN: A2NB65 - ISIN: DE000A2NB650 - Kurs: 17,750 € (XETRA)

Dass Beteiligungsunternehmen mit einem Abschlag zum sogenannten inneren Wert (NAV) gehandelt werden, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn dieser Abschlag aber über 30 % beträgt und zudem eine Dividendenrendite von 6 % winkt, sollten Nebenwertefans aufhorchen.

Die Aktie von Mutares stellte ich Ihnen Anfang des Jahres erstmals auf dem GodmodeTrader vor. Neben einer charttechnisch hochexplosiven Ausgangslage sprachen vor allen Dingen die Fundamentals für einen Einstieg. Der Abschlag zum inneren Wert des Portfolios betrug gut 25 %, die geschätzte Dividendenrendite 6 %.

Schlechte PR sorgt für Kursabsturz

In der Folge entwickelte sich der Kurs recht gut, wobei das erste Kursziel bei 18,72 EUR zügig erreicht wurde. Die Käufer versuchten sich nach einer Verschnaufpause sogar an einem Erreichen der 22,00-EUR-Marke, wurden aber durch schlechte PR-Arbeit regelrecht ausgebremst. Was war passiert?

Das Unternehmen gab eine Veränderung im Vorstand bekannt. Zwar wurde der Vertrag mit dem Gründer und CEO, Robin Laik, bis in das Jahr 2023 verlängert. Der Kollege Dr. Axel Geuer wurde vom Aufsichtsrat allerdings abberufen, sein Arbeitsverhältnis endet in Kürze. Daraufhin machten Spekulationen die Runde, Geuer könnte sein Aktienpaket von 27 % am Unternehmen veräußern. Der Aktienkurs brach ein.

Einige Tage später merkte die PR-Abteilung, dass die Formulierungen wohl äußerst ungünstig gewählt waren und veröffentlichte eine Klarstellung. Demnach bleibt Geuer als Großaktionär an Bord. In der PM wird er wie folgt zitiert: "Aufgrund des attraktiven Portfolios der Mutares AG sehe ich enormes Potenzial für eine weitere Steigerung des Unternehmenswertes der Gruppe. Mit einem Anteilsbesitz von mehr als 26 % des stimmberechtigten Kapitals der Gesellschaft möchte ich langfristig an dieser Entwicklung partizipieren. Ich werde zukünftig als wesentlicher Aktionär gemeinsam mit Robin Laik als CEO und dem Aufsichtsrat die Gesellschaft beratend unterstützen."

Viel Wirbel um nichts also, zumal das Management weitere positive News folgen ließ. So hat die Beteiligung Balcke-Dürr, ein auf Komponenten zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduktion von Emssionen spezialisiertes Unternehmen, den operativen Turnaround im Jahr 2017 geschafft.

Heute schlussendlich gab Mutares den NAV des Portfolios mit Stand Ende 2017 bekannt. Und dieser dürfte den ein oder anderen Marktteilnehmer aufhorchen lassen. Der NAV kletterte im Jahresvergleich um rund 29 % auf 398,6 Mio. EUR, was einen NAV je Aktie von 25,72 EUR entspricht. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 18 EUR je Aktie, beträgt der Abschlag zum NAV nicht wie im Januar geschrieben noch 25 %, sondern jetzt über 30 %. Analysten erwarten zudem für das Jahr 2017 eine Dividendenausschüttung von 1,10 EUR je Aktie, was einer Dividendenrendite von über 6 % entspricht.

Das Portfolio im Einzelnen:

Segment NAV zum 31.12.2017 (in Mio. EUR)
Automotive 239,9 
Engineering & Technology 63,6 
Construction & Infrastructure 43,4 
Wood & Paper 15,6 
Consumer Goods & Logistics 4,3 
Net Cash 31,9 
Gesamt 398,6 

Aus charttechnischer Sicht war der jüngste Kursrücksetzer bei der Aktie nichts Weiteres als ein Pullback an das Ausbruchsniveau bei 15,80 EUR. Solange also diese Unterstützung hält, ist der Fahrplan in Richtung des Allzeithochs bei 22,00 EUR intakt. Unter 15,80 EUR wird dagegen ein Umweg über die 14,00-EUR-Marke wahrscheinlich.

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Jahr 2017  2018e* 2019e*
Umsatz in Mrd. EUR 0,89  1,21  1,51 
Ergebnis je Aktie in EUR 1,13  0,36  0,30 
KGV 16  50  60 
Dividende je Aktie in EUR 1,10  0,56  0,85 
Dividendenrendite 6,11 % 3,11 % 4,72 %
*e = erwartet
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  • Mathi80
    Mathi80

    ich beobachte sie mal, also die Aktie :)

    Besten Dank!

    14:46 Uhr, 05.03.2018
  • Mathi80
    Mathi80

    Das ist schon klar was wann gezahlt wird. Und das gerade bei diesen Unternehmen vieles von den sog. Exits abhängt, ist auch unstrittig (siehe Aurelius). Wenn aber geschrieben steht, dass das Ergebnis je Aktie von einem auf das andere Geschäftsjahr um 1€ rückläufig ist (und weiter fällt), ist das doch nicht nur auf eine Analystenschätzung zurückzuführen, oder doch?

    14:40 Uhr, 05.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Mathi80
    Mathi80

    Hallo Herr Galuschka, eine Dividenden Rendite von 6% in 2017 ist mehr als beachtlich. Aber wie sieht es mit den Folgejahren aus?? Da steht im Artikel plötzlich "nur" noch 3,11% für 2018?! Auch das Ergebnis je Aktie ist stark rückläufig. Gibt es dafür Erklärungen??

    14:26 Uhr, 05.03.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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