Nach der US-Wahl - Auswirkungen
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Während Investoren die Wiederwahl von Präsident George W. Bush als positiv für amerikanische Unternehmen feiern, ist die Frage nach den voraussichtlichen Auswirkungen offen, dies berichtet die Fondsgesellschaft Invesco im aktuellen Market Update. Angesichts der zunehmenden Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft werde Bush entgegen landläufiger Meinung eine restriktivere Fiskalpolitik als in seiner ersten Amtszeit verfolgen müssen, während die Federal Reserve ihre geldpolitische Verschärfung fortsetzen können werde, so die Anlagestrategen. Daher sei für das kommende Jahr eine wirtschaftliche Verlangsamung zu erwarten, die den Anstieg der Anleiherenditen in Reaktion auf den Wahlausgang begrenzen dürfte. Vor allem auf den Devisenmärkten zeige sich jedoch eine erneute Volatilität. Unter dem Druck des hohen Ölpreises habe der Dollar seine jüngste Trendlinie gegenüber dem Euro nach unten durchbrochen. Die Wiederwahl von Bush habe diesen Trend verstärkt, da seine Regierung für eine konjunkturfördernde Politik steht. Eine weitere Abschwächung des Dollars würde sich negativ auf die Aktienmärkte auswirken, insbesondere in Europa, so die Experten in dem Marktkommentar.
Die Nachhaltigkeit einer möglichen Rally nach dem Wahlsieg hänge von der weiteren Entwicklung fundamentaler Daten ab. Die jüngsten Wirtschaftsindikatoren hätten hier eher zuversichtlich gestimmt. Die BIP-Wachstumszahlen für das dritte Quartal, der ISM-Geschäftsklimaindex sowie die wöchentlichen Arbeitslosenanträge in den USA deuten nach Einschätzung von Invesco auf eine robuste Wirtschaftsentwicklung in einem Umfeld gestiegener Ölpreise und höherer kurzfristiger Zinsen hin. Auch in Europa sei der Ifo-Index zuletzt unerwartet positiv ausgefallen. Dies deute auf eine Fortsetzung des moderaten Wachstums zur Jahreswende hin und werde zudem von einer robusten Nachfrage gestützt. In Asien bestätige die jüngste Ankündigung einer Zinserhöhung in China, dass dieser Motor des weltwirtschaftlichen Wachstums weiterhin auf vollen Touren läuft.
Angesichts des überraschend soliden Wachstums und der robusten Unternehmensgewinne, der fairen bis attraktiven Marktbewertungen und reichlicher Liquidität im Markt hält Invesco an der Übergewichtung von Aktien gegenüber Anleihen in Erwartung einer Jahresendrally fest. Aufgrund der derzeitigen Unterbewertung liege der Schwerpunkt weiterhin auf Europa. Mit Einschränkungen gelte dies auch für Japan, dessen Restrukturierungsprozess noch nicht abgeschlossen sei. US-Werte scheinen höher bewertet zu sein, und Asien und die Emerging Markets sind anfälliger gegenüber einem Rückgang der globalen Liquidität, schreiben die Anlagestrategen im Market Update aus dem Monat November.
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