Nach dem Schlachtfest ist Wundenlecken angesagt
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Die vergangenen Wochen waren für die Börsianer kein Zuckerschlecken. Die Kurse kamen massiv unter Druck und bestraft wurden vor allem jene Anlageformen, die zuvor stark gestiegen waren. Da dazu auch die Ostbörsen zählten, mussten die Märkte in unserer Zielregion stark Federn lassen. Wie massiv es zur Sache ging, lässt sich gut an untenstehender Performance-Rangliste ablesen. Auf Monatssicht weisen da fast alle Börse Minuszeichen auf und in Russland, Türkei und Ungarn belaufen sich die Abschläge sogar auf mehr als 15 Prozent. Reingehagelt hat es leider auch in unser Aktien-Musterdepot. Und zwar so stark, dass hier inzwischen ein Minus zu Buche steht. Angesichts der Stärke der Abwärtsbewegung scheuen wir uns nicht davor, die Ereignisse als Crash einzuordnen. Von einer Korrektur wollen wir angesichts des Ausmaßes der Verluste und vor allem dem Tempo, mit dem sie sich einstellten, nicht mehr reden. Das würde die Sache zu sehr verharmlosen. Weil das, was passiert ist, nicht mehr korrigiert werden kann, kommt es nun primär darauf an, die richtige Antwort darauf zu finden, wie es an den Ostbörsen vermeintlich weitergehen wird.
Um ehrlich zu sein, fällt es uns momentan noch etwas schwer, die Situation einzuordnen. Die Art und Weise, wie die jüngsten Kursrückgänge eingetreten sind, stimmt uns schon etwas skeptisch. Charttechnisch gesehen würde beträchtlicher Schaden angerichtet, wenn die Kurse in den nächsten Tagen weiter nachgeben sollten. Zudem ist nicht davon auszugehen, dass sich die Zins- und Inflationsängste, die allgemein als Begründung für die Stimmungseintrübung angeführt werden, schnell verflüchtigen. Trotz dieser Problemfelder gibt es aber auch noch Hoffnung. Zum einen hat sich an den Rahmenbedingungen, die vor wenigen Wochen noch viel Anlagekapital in den Osten lockten, nicht wirklich etwas verändert. Zum anderen sind die Bewertungen durch die jüngsten Kursverluste in einigen Fällen wieder auf ein sehr günstiges Niveau gesunken. Und vielleicht entpuppt sich der Einbruch rückblickend sogar als heilsame Episode, die dabei geholfen hat, schädliche Euphorie unter den Anlegern zu ersticken. Nur ist es bisher leider so, dass die jüngsten Verluste die Zuversicht in den meisten Fällen noch nicht gebrochen hat. Meistens ist gelassen lediglich von einer Korrektur die Rede und davon, dass sich die Märkte schon wieder berappeln werden. Etwas mehr Panik wäre als positiver Kontraindikator schon wünschenswert gewesen. Aber andererseits muss irgendjemand ja nervös geworden sein, denn sonst wäre die Notierungen nicht so abgesackt, wie sie es taten. Wir wünschen Ihnen, dass Sie in diesen turbulenten Zeiten trotzdem die Nerven behalten.
Herzlichst Ihr Jürgen Büttner, Chefredakteur vom Ostboersen-Report
Weitere Informationen zum Ostboersen-Report finden Sie auf http://www.ostboersen-report.de
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