Munich Re profitiert von zunehmender Risikovorsorge
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Erwähnte Instrumente
- Aktienanleihe auf MuenchenerAktueller Kursstand:
Der Klimawandel wirft seine verheerenden Schatten bereits überdeutlich voraus, auch wenn es viele Menschen in ihrem hektischen Alltagsleben gar nicht so recht mitbekommen. Dies geht laut „dpa-AFX" aus einer kürzlichen Mitteilung des weltgrößten Rückversicherers, der Münchener Rück auf neudeutsch auch Munich Re hervor, der für den Zeitraum Januar bis September 2010 mit allein 725 Ereignissen vom bislang zweithöchsten Katastrophenjahr seit 1980 spricht. Danach summierten sich die Schäden in dieser nur kurzen Zeitspanne auf mehr als 65 Mrd. US-Dollar, ganz zu schweigen von den 21.000 Menschen, die dabei auch noch ihr unbezahlbares Leben verloren. Zudem sei dieses Jahr das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren. Dass der vernichterische Trend voll intakt ist, führt eindrücklich auch die Tatsache vor Augen, dass unter den letzten zwölf Jahren die zehn wärmsten waren.
Von den immensen Schadenhöhen zeigt sich das Münchner Unternehmen aber relativ unbeeindruckt und rechnet für das laufende Jahr laut dem für das Zeichnungsgeschäft verantwortlichen Vorstand Torsten Jeworrek weiter mit einem Konzernergebnis von mehr als zwei Mrd. Euro, wenn gleich das Ziel „ambitioniert" erscheint. Besonders zufrieden sei man „Dow Jones Newswires" zufolge auch mit der Entwicklung der Kapitalanlagen, bei denen jetzt sogar von einer etwas höheren Rendite (ROI) als vier Prozent für 2010 ausgegangen wird. Aber auch für das eigentliche Kerngeschäft den Versicherungen hat z.B. der Untergang der Ölbohrplattform Deepwater Horizon, bei der die Haftungsfragen nach wie vor ungeklärt sind, möglicherweise ein neues Geschäftsfeld eröffnet. So kündigte die Munich Re branchenweite Gespräche an, um für derartige Supergaus bessere Vorsorge zu treffen, für die bislang noch die jeweiligen Haftungsdächer herhalten müssten. Mit anderen Worten, projektbezogene Ölplattform-Versicherungen mit Schadendeckungen von bis zu 20 Mrd. Euro und nicht wie bisher mit Obergrenzen von rund 1,5 Mrd. Euro müssten her. Darüber würde sich nicht nur die Branche freuen, sondern auch der Steuerzahler, so der weitblickende Manager. Schließlich würde der im Endeffekt immer die Zeche zahlen, wenn bei den eigentlich Verantwortlichen nichts mehr zu holen ist.
Gutes Geld könnten (Rück)versicherer nach einem Bericht von „Handelsblatt.com" aber auch auf einem ganz anderen Gebiet verdienen, den von fast allen geliebten Fußball-Weltmeisterschaften, bei denen es auch jede Menge an Absicherungsbedarf beispielsweise seitens des Welt-Fußball-Verbandes Fifa gegen „eine notwendige Verschiebung, einen vorzeitigen Abbruch oder sogar einen völligen Ausfall" gibt. Andrew Duxbury, Underwriting Manager der Munich Re hat den Versicherungsbedarf zuletzt für Südafrika insgesamt sogar auf rund fünf Mrd. US-Dollar beziffert. Immerhin 350 Mio. US-Dollar wurden dort von den Münchnern übernommen und auch für die nächste WM in Brasilien soll die Fifa wieder 650 Mio. US-Dollar dafür in die Hand nehmen.
Unternehmen wie die Münchener Rück scheinen also von den unterschiedlichsten Gefahren profitieren zu können. Umso überraschender, dass die im DAX gelistete Aktie, die aktuell knapp über der 100-Euromarke notiert, in den vergangenen Jahren davon kaum Nutzen ziehen konnte. Die US-Bank JP Morgan sieht bei dem Titel zumindest nur ein moderates Abwärtspotential und belässt ihre Einschätzung kurioserweise mit einem Kursziel von stolzen 136 Euro auf „Neutral". Deutlich plausibler wirkt da schon die Einstufung „Overweight" der HSBC-Analysten mit einer Zielmarke bei 135 Euro. Independent Research rät immerhin noch die Munich Re Aktie zu halten, geht dabei aber auch von einem Anstiegspotential bis 117 Euro aus. Nicht mehr ganz so positiv für die Aktie gestimmt ist die NordLB nach ihrer Abstufung von „Kaufen" auf „Halten", wobei das Kursziel von 126 folgerichtig auf 106 Euro gesenkt wurde.
Anleger können mit einer noch bis Juni 2011 laufenden CLASSIC-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim auf die Münchener Rück derzeit eine maximale Rendite von 7,37 Prozent bzw. 10,14 Prozent p.a. erzielen. Der für die Rückzahlung des vollständigen Nennwerts in Höhe von 1.000 Euro maßgebliche Basispreis des Papiers wurde bei 100 Euro fixiert, so dass im Falle eines bei Fälligkeit unter dieser runden Marke notierenden Basiswerts genau zehn Aktien in das Depot des Investors wandern.
11,50 % p.a. Munich Re CLASSIC-Aktienanleihe |
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Emittent/WKN: |
Macquarie Oppenheim / MQ26ZG |
Laufzeit: |
24.06.2011 |
Preis: (28.09.2010) |
Geld / Brief: 100,81 % / 101,01 % |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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