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08:34 Uhr, 22.08.2019

Multi Asset: Mit der Marktvolatilität umgehen

Eine Diversifizierung des Investments über mehrere Assetklassen und Anlagerenditequellen sorgt AXA-Multi-Asset-Experte Serge Pizem zufolge dafür, dass Investoren auf Marktinstabilitäten vorbereitet sein sollten.

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Paris (GodmodeTrader.de) - Trotz der Sorgen über das schwächelnde Weltwirtschaftswachstum, dem fortdauernden Handelskrieg und anhaltender Unsicherheit rund um den Brexit war die erste Jahreshälfte 2019 vergleichsweise freundlich für Investoren. Die Märkte bahnen sich weiter ihren Weg, allein der MSCI World NR Index ist seit Jahresbeginn bis Mitte Juni um 14,68 Prozent gestiegen, wie Serge Pizem, Global Head of Multi Asset Investments bei AXA IM, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Auch der von AXA Investment Managers entwickelte „Turbulence Index“ gebe grünes Licht. Seit seinem letztmaligen Höchststand von 25 Ende 2018, als Investoren extreme Volatilität an den Finanzmärkten durchstehen mussten, sei der Index bis Mitte Juni kontinuierlich auf ein Niveau um die acht gesunken. „Angesichts dieses relativ positiven Marktumfelds könnten risikobereitere Investoren versucht sein, mit einer Einmalanlage ‚all-in‘ zu gehen. Allerdings sind eine ganze Reihe an Variablen im Spiel, durch die die Volatilität ohne Vorwarnung schnell zurückkehren könnte“, erläutert Pizem. Die vernünftigere Option wäre es daher, schrittweise und regelmäßig Geld in den Finanzmarkt zu investieren. „Diese Strategie kann langfristig orientierten Investoren helfen, Zeiten mit hoher Marktvolatilität zu durchstehen“, so Pizem.

Aus Sicht des Experten seien Einmalanlagen weiterhin ein möglicher Weg. Mit diesem Ansatz beginne die gesamte Investitionssumme sofort zu arbeiten, das heißt Anleger profitierten unmittelbar von Preisanstiegen. „Gleichzeitig aber sind sie Abwärtsbewegungen an den Märkten ausgesetzt. Fallen die Preise, fällt auch der Wert des Portfolios“, gibt Pizem zu bedenken. Der Multi-Asset-Spezialist verweist auf 2018, das für Investoren einer Achterbahnfahrt geglichen habe – speziell in der zweiten Jahreshälfte. „Jeder Investor, der damals in die globalen Aktienmärkte investiert hatte, dürfte schnell die Hauptlast der Kursstürze zwischen Juli und Dezember gefühlt haben“, so Pizem.

Dagegen entfalle bei regelmäßigen Investments die Frage nach dem idealen Anlagezeitpunkt. Die Beiträge fließen dann monatlich in den Markt, unabhängig davon, ob die Preise steigen oder fallen. „Für diejenigen Anleger, die langfristig planen und regelmäßig in die Märkte investieren, kann Volatilität dann sogar ein möglicher Vorteil sein“, argumentiert Pizem. Sie könnten dann nämlich vom Durchschnittskosteneffekt profitieren: Anleger kaufen mehr Anteile, wenn die Preise niedrig sind, und weniger, wenn sie steigen. Das gleiche auf lange Sicht die Anlageerträge aus. Aus diesem Grund zahlten Investoren über den Anlagezeitraum nur den Durchschnittspreis, was dazu beitrage, die Marktvolatilität auszugleichen. Sollten jedoch während des Anlagezeitraums die Aktienkurse steigen, könnten Anleger mit ihrem monatlichen Investment im Vergleich nur wenige Aktienanteile kaufen – und am Ende schlechter dastehen.

„Welchen Ansatz Investoren auch wählen: Eine langfristige Investmentstrategie bietet dem eingesetzten Kapital die bestmögliche Chance, zu wachsen“, gibt Pizem zu bedenken. Anleger sollten zudem beachten, dass in Zeiten erhöhter Marktunsicherheit Assetklassen dazu tendieren, stärker zu korrelieren. Das trage zusätzlich zur Instabilität bei. „Keine Assetklasse punktet durchgängig. Eine Diversifizierung des Investments über mehrere Assetklassen und Anlagerenditequellen sorgt dafür, dass Investoren auf Marktinstabilitäten vorbereitet sein sollten“, resümiert Pizem.

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Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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