Analyse
14:50 Uhr, 21.10.2022

MÜNCHENER RÜCK – Der Rückversicherer trotzt dem Sturm

Ein kleiner Lichtblick an einem ansonst eher trüben Börsentag kommt von der Münchner Rückversicherung. In den letzten Tagen wurde von Analysten schon gemutmaßt wie viele Milliarden der Tropensturm Ian wohl Kosten mag.

Erwähnte Instrumente

  • Münchener Rück. (Munich Re) AG - WKN: 843002 - ISIN: DE0008430026 - Kurs: 257,500 € (XETRA)

So hat Metzler im Vorfeld seine Schätzungen deutlich gesenkt und erwartete einen hohen Schaden für die Münchner. Doch das Risikomanagement scheint zu funktionieren. Die Münchener Rück kann nach Vorlage vorläufiger Zahlen rund 3 Prozent im Kurs zulegen.

Konsens deutlich geschlagen

Die mit erheblichen Unsicherheiten behaftete Erstschätzung der Schäden, aus dem Hurrikan Ian, beläuft sich für die Münchener Rück auf 1,6 Mrd. EUR. Dennoch rechnet der Konzern mit einem Quartalsgewinn von rund 500 Mio. EUR. Analysten hatten hier im Schnitt ein Minus von 167 Mio. EUR erwartet.

Auch das Jahresziel von 3,3 Mrd. EUR Gewinn wird von den Münchnern bestätigt. Der Markt hat hier aktuell nur einen Konsens von 2,68 Mrd. EUR stehen. Zwar rechnet der Rückversicherer damit, dieses Ziel nur noch mit Mühen erreichen zu können, beispielsweise durch die Realisierung positiver Sondereffekte aus Kapitalanlagen und auch der Großschadensverlauf im vierten Quartal sollte 1 Mrd. EUR nicht übersteigen, dennoch sorgt dies für Erleichterung.

Gelingt es der Münchener Rück, die Gewinnziele in etwa zu erreichen, dann wartet auf die Aktionäre im kommenden Jahr wieder eine satte Dividende. Die Schätzung liegt aktuell bei 11,55 EUR je Aktie, was einer Rendite von rund 4,5 Prozent entspricht. Die steigenden Zinsen helfen zudem dabei wieder mehr Geld in verzinsten Kapitalanlagen zu parken.

Erst vor einigen Tagen warnte die Münchener Rück vor schwierigen Zeiten für Versicherer. Die Risiken nehmen zu. Cyberattacken und Naturkatastrophen werden immer mehr zum Thema. Die Preise müssten steigen, nicht nur wegen der Inflation. Damit bereitet er die Branche auf deutlich steigende Beiträge für die Rückversicherer vor. Letzten Endes Kosten, die auch die Erstversicherer an ihre Kunden (also uns), am Ende weitergeben müssen.

Fazit: Münchener Rück bleibt in fast allen Krisen der Vergangenheit eine sichere Bank. Zwar schwankt der Kurs auch mal etwas heftiger mit der Höhe der Ergebnisse, doch am Ende bleibt den Aktionären eine immer weiter erhöhte Dividende, die auch operativ verdient worden ist. Langfristanleger nutzen Schwächephasen der Aktie zum Kauf.

Schätzung 2022 Unternehmensprognose / Schätzung 2023 Analystenkonsens

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 59,56 64,18 66,80
Ergebnis je Aktie in EUR 20,93 24,20 28,48
Gewinnwachstum 15,62 % 17,69 %
KGV 12 11 9
KUV 0,6 0,6 0,5
PEG 0,7 0,5
Dividende je Aktie in EUR 11,00 11,55 12,10
Dividendenrendite 4,31 % 4,53 % 4,75 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Münchener Rück. (Munich Re) AG
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Der Autor hält Aktien von Munich Re.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
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Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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