Analyse
15:14 Uhr, 14.10.2020

MÜNCHENER RÜCK - Der freie Fall droht

Nach einigen gescheiterten Versuchen einer vorzeitigen Bodenbildung ist die Aktie der Münchener Rück heute wieder stark unter Druck und könnte in Kürze ein Verkaufssignal ausbilden. Es wäre nicht das erste, aber vielleicht das folgenreichste.

Erwähnte Instrumente

  • Münchener Rück. (Munich Re) AG - WKN: 843002 - ISIN: DE0008430026 - Kurs: 214,200 € (XETRA)

Die Aktie der Münchener Rück beendete ihre steile Erholung an der Kurszielregion um 254,00 EUR, indem nach dem Rückfall unter die zuvor Ende August überschrittene Hürde bei 246,80 EUR auch eine steile Aufwärtstrendlinie durchbrochen wurde. Diese zwei kleineren Verkaufssignalen mündeten direkt in einen heftigen Abverkauf, der den Wert unter die Unterstützung bei 219,60 EUR einbrechen ließ. Mit dem Rücksetzer unter diesen Ausgangspunkt der letzten Aufwärtstrendphase wurde gleich das nächste Verkaufssignal generiert. Im Anschluss tendierte der Wert über ein paar Tage seitwärts.

Für Einsteiger: Unterstützungen - hier: Startpunkte von Bewegungen als Unterstützungen

Eine Unterstützung ist ein Kurs(-bereich) unterhalb des aktuellen Kurses, von dem angenommen werden kann, dass der jeweilige Basiswert bei einem Erreichen der Marke zunächst weiter steigen wird. Aber eigentlich ist eine Unterstützung noch mehr, eher eine Schaltstelle mit bisweilen offenem Ausgang: Wird sie angelaufen, aber nicht unterschritten, ist dies ein Zeichen für eine mögliche Erholung, bis hin zur Fortsetzung des Aufwärtstrends. Wird sie dagegen unterschritten, ist dies ein Zeichen für die Fortsetzung der vorherrschenden Abwärtsbewegung.

Daher ist es wichtig für Anleger zu beobachten, was an relevanten Unterstützungen passiert.

Eine Form der relevanten Unterstützung ist immer der Startpunkt großer, also mehrere Tage und/oder mehrere Prozentpunkte dauernder Bewegungen. In unserem Fall sind das gleich drei: Das Crash-Tief im März bei 140,90 EUR, und die Zwischentiefs bei 173,45 und 219,60 EUR. Denn jedes Tief ist vor allen Dingen dadurch gekennzeichnet, dass dort -aus welchen Gründen auch immer- eine Bewegung startete, die auf neue Hochs geführt hatte. Und ganz einfach gesagt, jedes Mal wenn ein solches Tief, ein solcher Ausgangspunkt angelaufen und nicht unterschritten wird, ist dies ein Zeichen, dass der Trend seit dem Tief und auch der davor zunächst weiter intakt sind. Und jedes Mal wenn ein solches Starttief unterschritten wird, ist auch der anschließende, dort begonnene Trend beendet. Und das ist ein bärisches Signal.

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Langfristige Aufwärtstrendlinie als Ziel?

Jetzt steuert die Aktie aber in dieser Woche mit hoher Geschwindigkeit auf das Zwischentief bei 217,10 EUR zu. Wird es per Tagesschlusskurs unterschritten, könnte die Unterstützung bei 204,87 EUR direkt attackiert werden. Darunter könnte es zu einer kurzen Ausdehnung des Einbruchs bis an die langfristige Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 196,00 EUR kommen, ehe eine Erholung starten dürfte. Wird die Trendlinie aber ebenfalls unterschritten, könnte es schon zu Abgaben bis 180,00 EUR kommen. Dort liegt zumindest ein weiterer Zielbereich der Verkaufswelle seit Mitte September.

Ein Anstieg über das Zwischenhoch bei 223,60 EUR würde dagegen nur kurz für eine Entspannung der Lage sorgen. Schon im Bereich von 231,40 bis 235,00 EUR könnte der nächste Abverkauf starten.


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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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