MORNING BRIEFING - USA/Asien
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DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Intel hat im zweiten Quartal den Verlust ausgeweitet und entschieden, 15 Prozent seiner Belegschaft abzubauen. Außerdem begräbt der US-Konzern milliardenschwere Investitionspläne für neue Chipfabriken in Europa, darunter in Deutschland, um sein schwächelndes Geschäft wieder in Schwung zu bringen. Der geplante Bau einer Chipfabrik in Magdeburg, in den Intel ursprünglich mehr als 30 Milliarden Euro investieren wollte, war im Herbst verschoben worden. "Es gibt keine Blankoschecks mehr", schrieb Intel-CEO Lip-Bu Tan in einem Memo an die Mitarbeiter. "Jede Investition muss wirtschaftlich sinnvoll sein." Im Rahmen der Bemühungen, Fertigungskapazitäten und die Rendite des investierten Kapitals zu optimieren "wird Intel geplante Projekte in Deutschland und Polen nicht mehr weiterverfolgen", teilte der Konzern mit. Das Unternehmen beabsichtige außerdem, seine Montage- und Testaktivitäten in Costa Rica in seine größeren Standorte in Vietnam und Malaysia zu verlagern. Darüber hinaus werde Intel das Bautempo für das neue Chipwerk in Ohio weiter verlangsamen und wohl erst nach 2030 fertigstellen anstatt bis Ende 2025. Der Chip-Gigant teilte weiterhin mit, er werde seine Strategie auf den hart umkämpften Markt für KI-Chips ausrichten, er will Marktanteile bei Personal-Computer-Prozessoren zurückgewinnen und seine fortschrittliche 14A-Technologie für den Verkauf an Großkunden weiterentwickeln. Bis Ende des Jahres will Intel insgesamt 75.000 Stellen abbauen. Die meisten der Entlassungen, die in den ersten Wochen des laufenden Quartals begannen, betrafen das mittlere Management, so das Unternehmen. Intel weitete im zweiten Quartal den Verlust auf 2,9 Milliarden Dollar aus, nach einem Verlust von 1,6 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Ergebnisse stellen den sechsten Quartalsverlust in Folge dar und verlängern die längste Verlustserie seit 35 Jahren. Für das laufende Quartal prognostiziert Intel einen Umsatz zwischen 12,6 und 13,6 Milliarden Dollar, oberhalb der Schätzungen im Factset-Konsens.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juni PROGNOSE: -11,1% gg Vm zuvor: +16,4% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
zuletzt +/- % E-Mini-Future S&P-500 6.377,40 +0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.260,80 +0,2% S&P/ASX 200 (Sydney) 8.666,30 -0,5% Nikkei-225 (Tokio) 41.445,89 -0,9% Hang-Seng (Hongk.) 25.461,91 -0,8% Schanghai-Comp. 3.596,58 -0,3% Kospi (Seoul) 3.193,59 +0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Am letzten Handelstag der Woche zeigen sich die asiatischen Aktienmärkte mit Abgaben. Nach teils sehr deutlichen Aufschlägen im Wochenverlauf würden vor dem Wochenende Gewinne mitgenommen, heißt es. Vor allem das Handelsabkommen zwischen den USA und Japan hatte die Kurse angetrieben. Dazu kommt der Optimismus, dass es zum Abschluss weiterer Handelsvereinbarungen kommen wird. Daneben richten sich die Blicke der Investoren bereits auf die kommende Woche, wenn unter anderem die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt geben wird. Hier wird mehrheitlich mit einer Bestätigung des Zinsniveaus gerechnet. Aber auch die Bank of Japan (BoJ) tagt in der kommenden Woche. Für den Nikkei-225 in Tokio geht es 0,9 Prozent nach unten. Der Index hatte mit dem Handelsabkommen zwischen den USA und Japan kräftig zugelegt und steht auf Wochensicht mit mehr als 4 Prozent im Plus. Die Zölle auf Kraftfahrzeuge wurden im Rahmen des Handelsabkommens von den derzeitigen 25 Prozent auf 15 Prozent gesenkt. Nach der jüngsten Rally geben vor allem die Auto-Werte nach. Der Shanghai-Composite reduziert sich um 0,3 Prozent und der Hang-Seng-Index büßt im späten Handel 0,8 Prozent ein. Für den Index in Hongkong steht ein Wochenaufschlag von gut 3 Prozent zu Buche. Hier hatten vor allem die Technologiewerte kräftig zugelegt, denn Nvidia darf nach monatelangen Exportbeschränkungen wieder KI-Chips an China verkaufen. Die US-Regierung hatte Nvidia die Erlaubnis erteilt, den für China entwickelten H20-Chip zu exportieren, nachdem eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China erzielt wurde.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.693,91 -0,7% -316,38 +5,8% S&P-500 6.363,35 +0,1% 4,44 +8,1% NASDAQ Comp 21.057,96 +0,2% 37,94 +8,9% NASDAQ 100 23.219,87 +0,2% 57,46 +10,2% Donnerstag Mittwoch Umsatz NYSE (Aktien) 1,12 Mrd 1,17 Mrd Gewinner 957 1.872 Verlierer 1.804 890 Unverändert 84 81
Gut behauptet - Die US-Börsen haben ihren Rekordlauf am Donnerstag fortgesetzt, doch lagen die neuen Hochs nur geringfügig über den am Mittwoch erreichten. Ein überraschend resilienter Arbeitsmarkt dämpfte Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank und damit auch die Kauflaune. Auf der anderen Seite sprachen Händler von einem unerschütterlichen Optimismus über das Zustandekommen eines Handelsabkommens zwischen den USA und der EU. Dazu bot die Bilanzsaison einige negative Überraschungen. Tesla büßten 7,7 Prozent ein, denn ein deutlich rückläufiger Absatz im zweiten Quartal hat dem E-Autobauer einen Gewinnrückgang beschert. IBM (-7,6%) hat im zweiten Quartal bei den meisten Kennziffern die Erwartungen übertroffen. Allerdings verfehlte der Software-Umsatz die Konsensschätzung. Auch die Fluggesellschaften Southwest Airlines (-11,2%) und American Airlines (-9,7%) überzeugten mit ihren Geschäftsausweisen nicht. Dow Inc halbiert die Dividende, der Kurs rauschte um 17,5 Prozent südwärts. Honeywell (-6,2%) hat im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen und den Ausblick erhöht. Das US-Industriekonglomerat steht vor der Aufspaltung in drei separate Unternehmen. Die A-Aktien von Alphabet stiegen um 1 Prozent, weil die Google-Mutter Alphabet im zweiten Quartal dank des starken Wachstums der Cloud-Sparte die Erwartungen übertroffen hatte. T-Mobile US (+5,8%) hat im zweiten Quartal mehr neue Mobilfunk- und Internetkunden hinzugewonnen als die Konkurrenz und auch mehr, als der Markt erwartet hatte. Die Tochter der Deutschen Telekom hob ihre Jahresprognose an.
US-ANLEIHEN
Die Anleihekurse gaben leicht nach, weil Anleger einerseits erneut um die Unabhängigkeit der US-Notenbank fürchteten. Auslöser war ein geplanter Besuch des US-Präsidenten bei der Fed, deren Zentrale gerade renoviert wird. Präsident Trump hat wiederholt gedroht, den Fed-Chef Powell, der Trumps Forderungen nach Zinssenkungen bislang standgehalten hat, wegen mutmaßlich zu hoher Renovierungskosten abzusetzen. Auch die Kursgewinne an den Aktienmärkten dämpften das Interesse an Anleihen. Und nicht zuletzt hatten die überraschend starken Arbeitsmarktdaten Zweifel an einer baldigen Zinssenkung der Fed geweckt. Die Zehnjahresrendite stieg um 2 Basispunkte auf 4,41 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1744 -0,0% 1,1748 1,1739 +13,7% EUR/JPY 172,75 -0,0% 172,79 171,74 +5,9% EUR/CHF 0,9348 +0,1% 0,9343 0,9315 -0,6% EUR/GBP 0,8700 +0,1% 0,8696 0,8648 +4,7% USD/JPY 147,09 -0,0% 147,09 146,30 -6,9% GBP/USD 1,3498 -0,1% 1,3510 1,3574 +8,5% USD/CNY 7,1441 +0,1% 7,1380 7,1331 -1,1% USD/CNH 7,1630 +0,1% 7,1535 7,1531 -2,5% AUS/USD 0,6577 -0,2% 0,6590 0,6588 +6,7% Bitcoin/USD 115.588,40 -2,5% 118.612,10 118.018,20 +24,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar folgte den Marktzinsen nach oben. Für den Dollarindex ging es 0,2 Prozent aufwärts. Der Euro zeigte sich wenig bewegt vom Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese hatte die Zinsen wie erwartet unverändert gelassen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,44 65,13 +0,5% 0,31 -7,5% Brent/ICE 69,53 69,18 +0,5% 0,35 -7,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise stiegen, da Fortschritte in den Zollverhandlungen zwischen der Trump-Administration und der EU die Marktbedenken hinsichtlich der globalen Wirtschaftsaussichten und damit der Rohölnachfrage etwas zerstreuen. Die Preise verringerten ihre Gewinne leicht nach einem Bericht des Wall Street Journal, dem zufolge die Regierung Trump dem US-Konzern Chevron die Ölförderung in Venezuela wieder erlauben will. Der Preis für ein Barrel US-Öl der Sorte WTI stieg um 1,2 Prozent auf 66,02 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.356,84 3.368,36 -0,3% -11,52 +28,9% Silber 33,23 33,22 +0,0% 0,01 +19,8% Platin 1.196,59 1.202,01 -0,5% -5,42 +37,3% Kupfer 5,78 5,78 -0,0% 0,00 +42,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 25, 2025 01:49 ET (05:49 GMT)
Gold verlor angesichts steigender Marktzinsen und Dollarkurse an Attraktivität - auch die Hoffnung auf weitere Handelsabkommen sprach gegen das Edelmetall. Der Preis für die Feinunze sank um 0,4 Prozent auf 3.371 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
KONJUNKTUR JAPAN
Die Inflation im Großraum Tokio hat im Juli leicht nachgelassen. Die Kernverbraucherpreise, die frische Lebensmittel ausklammern, stiegen in der Region um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Juni waren sie noch um 3,1 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten in einer Umfrage des Datendienstleisters Quick mit einem Anstieg um 2,9 Prozent gerechnet. Die Entwicklung signalisiert, dass die japanische Notenbank mehr Zeit hat, die Auswirkungen der US-Zölle vor ihrer nächsten Zinserhöhung abzuschätzen.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
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