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07:51 Uhr, 11.12.2025

MORNING BRIEFING - USA/Asien

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die US-Notenbank hat wie erwartet ihre Geldpolitik erneut gelockert, zeigt aber wenig Neigung zu einer baldigen weiteren Zinssenkung. Der Offenmarktausschuss (FOMC) senkte die Spanne für den Fed-Funds-Zielsatz um 25 Basispunkte auf 3,50 bis 3,75 Prozent. Für die Lockerung stimmten neun FOMC-Mitglieder, für einen unveränderten Leitzins zwei. Fed-Gouverneur Stephen Miran votierte für einen größeren Zinsschritt von 50 Basispunkten. Im begleitenden Kommentar heißt es, dass "Ausmaß und Zeitpunkt" weiterer Schritte von Veränderungen der Konjunkturaussichten abhingen. Fed-Chef Powell sagte, alle seien sich einig gewesen, dass die Inflation zu hoch sei und sich die Lage am Arbeitsmarkt eintrübe. Die Unterschiede lägen in der unterschiedlichen Beurteilung der Risiken für die beiden Ziele der Fed, stabile Verbraucherpreise und maximale Beschäftigung. Powell zufolge befindet sich der Leitzins nun "im oberen Bereich des neutralen Bereichs". Die Fed ist bereit, ihre Bilanz durch den Kauf kurzfristiger Staatsanleihen erneut auszuweiten. Ziel sei es, Druckphasen an den für das breitere Finanzsystem entscheidenden Übernacht-Kreditmärkten abzuwenden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Keine wichtigen Termine angekündigt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE:  223.000 
          zuvor:     191.000 
 
    14:30 Handelsbilanz September 
          PROGNOSE:  -62,0 Mrd USD 
          zuvor:     -59,6 Mrd USD 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

INDEX                       zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.829,30  -0,8% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  25.475,00  -1,2% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       8.592,00  +0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        50.148,82  -0,9% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.523,51  -0,1% 
Shanghai-Comp.             3.870,51  -0,8% 
Kospi (Seoul)              4.110,62  -0,6% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Mit überwiegend roten Vorzeichen zeigen sich die Börsen in Asien am Donnerstagmorgen. Während die Zinssenkung der US-Notenbank positiv aufgenommen wird, belasten die nachbörslich in den USA veröffentlichen Geschäftzahlen von Oracle. Erneut konnten diese die Gewinnerwartungen schlagen, lagen jedoch einen Tick unter den Erwartungen beim Umsatz. Anleger interpretieren dies korrekt als Alarmzeichen, dass die Begeisterung über KI und besonders von KI-Agenten auf Kundenseite weniger groß ist. Oracle brachen nachbörslich über 12 Prozent ein. Entsprechend fallen vor allem Technologiewerte in Asien. Die Zinssenkung der US-Notenbank lag im erwarteten Rahmen. Gesenkt wurde um 25 Basispunkte, der Ausblick auf das kommende Jahr fiel zurückhaltend aus. Die Fed machte deutlich, dass sie sich an die Seitenlinie zurückzieht, bevor klar ist, ob sie sich mehr um Inflation oder Arbeitsmarkt kümmern muss. Händler sprechen von der erwartet "falkenhaften" Zinssenkung. Die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen kamen nach der Sitzung aber wieder zurück auf 4,1270 Prozent und reagierten damit entspannt, da Fed-Chef Powell dennoch eine Abkühlung am Arbeitsmarkt ansprach.

WALL STREET

INDEX          zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
DJIA         48.057,75        +1,0%     497,46     +11,8% 
S&P-500       6.886,68        +0,7%      46,17     +16,3% 
NASDAQ Comp  23.654,16        +0,3%      77,67     +22,1% 
NASDAQ 100   25.776,44        +0,4%     107,75     +22,2% 
 
                     Mittwoch   Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,44 Mrd   1,09 Mrd 
Gewinner             1.990      1.496 
Verlierer              760      1.239 
Unverändert             94        111 
 

Freundlich - Die US-Börsen reagierten positiv auf den geldpolitischen Ausblick der US-Notenbank, zumal er keine negativen Überraschungen brachte. Während die Fed wie allgemein erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte senkte, signalisierte sie zugleich möglicherweise höhere Hürde für weitere Senkungen - mithin eine Zinssenkungspause. In diese Richtung hatten sich zuletzt bereits die Spekulationen am Markt bewegt. GE Vernova schossen um 15,6 Prozent nach oben. Der Hersteller von Energieanlagen hatte seinen Ausblick und die Ausschüttungen erhöht. Eli Lilly stiegen um 1,2 Prozent. Der Pharmariese soll Berichten zufolge ein Gebot für das französische Biotechnologieunternehmen Abivax in Erwägung ziehen, dessen Aktie in Paris kräftig zulegte. Palantir Technologies gewannen 3,3 Prozent, nachdem das Softwareunternehmen Großauftrag der US-Marine erhalten hatte. Das Bietergefecht um Warner Bros. Discovery trieb den Kurs der Aktie um weitere 4,5 Prozent nach oben. Die Kurse der konkurrierenden Bieter Netflix und Paramount entwickelten sich unterschiedlich: Netflix gaben um 4,1 Prozent nach, Paramount zogen um 0,5 Prozent an.

US-ANLEIHEN

Die Renditen waren schon vor den Fed-Verlautbarungen etwas zurückgekommen und gaben im Verlauf noch einen Tick weiter nach. Die Zehnjahresrendite sank um 5 Basispunkte auf 4,14 Prozent.

DEVISEN

DEVISEN      zuletzt       +/- %      00:00  Mi, 08:35    % YTD 
EUR/USD       1,1687        -0,1     1,1695     1,1639   +12,3% 
EUR/JPY       182,39        -0,0     182,47     182,41   +12,0% 
EUR/GBP       0,8744         0,0     0,8740     0,8739    +5,6% 
GBP/USD       1,3366        -0,1     1,3381     1,3319    +6,3% 
USD/JPY       156,06         0,0     156,02     156,72    -0,3% 
USD/KRW     1.472,65         0,2   1.470,06   1.470,48    -0,4% 
USD/CNY       7,0734         0,0     7,0730     7,0720    -1,9% 
USD/CNH       7,0597        -0,0     7,0624     7,0605    -3,7% 
USD/HKD       7,7794        -0,0     7,7796     7,7811    +0,2% 
AUD/USD       0,6635        -0,5     0,6671     0,6649    +7,3% 
NZD/USD       0,5794        -0,3     0,5813     0,5784    +3,2% 
BTC/USD    90.337,60        -2,4  92.577,60  92.621,70    -1,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar reagierte mit einem kleinen Schwächeanfall auf die Mitteilungen der Fed (siehe Tagesthema). Der Euro legte von 1,1655 auf zuletzt 1,1693 Dollar zu, das höchste Niveau seit Anfang Oktober.

++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

METALLE      zuletzt      Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold        4.214,07    4.228,65      -0,3%     -14,59   +60,2% 
Silber         62,03     61,8265      +0,3%      +0,21  +110,3% 
Platin      1.425,60    1.419,84      +0,4%      +5,76   +66,5% 
Kupfer          5,33        5,28      +1,0%      +0,05   +29,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis, der zunächst knapp im Minus gelegen hatte, lag zum Handelsende rund ein halbes Prozent höher als am Vortag bei 4.231 Dollar.

ÖL

ROHÖL        zuletzt  VT-Schluss      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex      58,19       58,46      -0,5%      -0,27   -18,3% 
Brent/ICE      61,92       62,21      -0,5%      -0,29   -16,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise zogen nach den Rückgängen der Vortage um gut 1 Prozent an. Dazu trugen in der zurückliegenden Woche gesunkene US-Lagerbestände bei. Für Rückenwind sorgte aber auch der schwächere Dollar, wodurch sich das Öl, aber auch das Gold, in Nicht-Dollarwährungen verbilligte.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR +++++

GELDPOLITIK BRASILIEN

Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins unverändert bei 15,0 Prozent belassen.

GELDPOLITIK PHILIPINEN

Die Notenbank hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,00 Prozent gesenkt.

ORACLE

hat durchwachsene Zahlen für sein zweites Quartal gemeldet. Der bereinigte Gewinn pro Aktie stieg um 54 Prozent auf 2,26 Dollar und fiel klar über der Konsensschätzung der Wall Street von 1,64 Dollar aus. Das bereinigte Betriebsergebnis verbesserte sich um 10 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar, netto verdiente Oracle 6,1 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz legte zwar im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 16,06 Milliarden Dollar, die Erwartung lag mit 16,19 Milliarden aber etwas höher. Der Gesamtumsatz im Cloud-Bereich erhöhte sich um 34 Prozent auf knapp 8 Milliarden Dollar.

WARNER-ÜBERNAHME

US-Präsident Donald Trump hat im Übernahmepoker um Warner Bros. Discovery den Verkauf des Nachrichtensenders CNN gefordert. Trump sagte vor Journalisten im Weißen Haus, dass sich die Eigentumsverhältnisse bei CNN ändern sollten, unabhängig davon, welches Unternehmen Warner kauft, und dass es unbedingt erforderlich sei, dass CNN verkauft werde. Hinter den Kulissen soll Trump in den vergangenen Tagen wiederholt gesagt haben, dass CNN entweder verkauft werden oder eine neue Führung bekommen sollte, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Der US-Präsident habe seine Position mit Blick auf CNN unnachgiebig vertreten und die Zukunft des Senders mit den Verhandlungen über den Warner-Deal verknüpft, so die Informanten.

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