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07:30 Uhr, 11.04.2025

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Pharmakonzern Novartis will die Produktion sowie die Forschung und Entwicklung in den USA ausbauen und dafür in den nächsten fünf Jahren insgesamt 23 Milliarden Dollar investieren. Dazu sollen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit einem neuen, 1,1 Milliarden Dollar teuren Forschungszentrum im Raum San Diego verstärkt werden, dem zweiten von Novartis in den USA. Der neue Komplex soll zwischen 2028 und 2029 eröffnet werden. Novartis plant zudem den Bau von vier neuen Produktionsanlagen, von denen drei für die Herstellung von biologischen Wirkstoffen, Arzneimitteln, Geräten und Verpackungen vorgesehen sind. Die vierte Anlage soll chemische Wirkstoffe und Verpackungen herstellen. Mit den neuen Produktionskapazitäten wird Novartis nach Angaben des Unternehmens in der Lage sein, 100 Prozent seiner wichtigsten Medikamente vollständig in den USA herzustellen. Darüber hinaus plant der Konzern den Bau von zwei Produktionsanlagen für Radioligandentherapien in Florida und Texas sowie die Erweiterung von drei Produktionsanlagen in Indianapolis, in Millburn, New Jersey, und im kalifornischen Carlsbad.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen März

09:30 CH/Swiss Re Group, HV

10:00 DE/BayernLB, Jahresergebnis (10:00 BI-PK)

12:15 US/Blackrock Inc, Ergebnis 1Q

12:45 US/JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 1Q

12:45 US/Wells Fargo & Co, Ergebnis 1Q

13:30 US/Morgan Stanley, Ergebnis 1Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Dinkelacker: 20,00 EUR (Dividende) 
Dinkelacker: 12,00 EUR (Bonus) 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Verbraucherpreise (endgültig) März 
          PROGNOSE:     +0,3% gg Vm/+2,2% gg Vj 
          vorläufig:    +0,3% gg Vm/+2,2% gg Vj 
          zuvor:        +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:     +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          vorläufig:    +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          zuvor:        +0,5% gg Vm/+2,6% gg Vj 
 
- GB 
    08:00 BIP Monat Februar 
          PROGNOSE:     +0,1% gg Vm/+0,9% gg Vj 
          zuvor:        -0,1% gg Vm/+1,0% gg Vj 
          Drei-Monats-Rate 
          PROGNOSE:     +0,4% gg Vq/k.A. 
          zuvor:        +0,2% gg Vq/+1,2% gg Vj 
 
          Handelsbilanz Februar 
          PROGNOSE:    -17,2 Mrd GBP 
          zuvor:       -17,8 Mrd GBP 
 
          Industrieproduktion Februar 
          PROGNOSE:     +0,1% gg Vm/-2,3% gg Vj 
          zuvor:        -0,9% gg Vm/-1,5% gg Vj 
 
- US 
    14:30 Erzeugerpreise März 
          PROGNOSE:     +0,2% gg Vm 
          zuvor:         0,0% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE:     +0,3% gg Vm 
          zuvor:        -0,1% gg Vm 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) April 
          PROGNOSE:     54,6 
          zuvor:        57,0 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                            zuletzt  +/- % 
DAX Futures               20.950,00  +0,8% 
E-Mini-Future S&P-500      5.324,50  +0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  18.575,00  +0,5% 
Nikkei-225 (Tokio)        33.155,56  -4,2% 
Hang-Seng (Hongk.)        20.871,56  +0,9% 
Schanghai-Comp.            3.234,47  +0,3% 
 
Donnerstag: 
DAX               20.562,73  +4,5% 
DAX-Future        20.876,00  +5,1% 
XDAX              20.699,00  +0,7% 
MDAX              25.703,63  +3,4% 
TecDAX             3.311,83  +3,9% 
SDAX              14.304,62  +3,3% 
Euro-Stoxx-50      4.818,92  +4,3% 
Stoxx-50           4.107,13  +3,5% 
Dow-Jones         39.593,66  -2,5% 
S&P-500            5.268,05  -3,5% 
Nasdaq Composite  16.387,31  -4,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Vorbörslich zeichnen sich leichte Kursaufschläge an den europäischen Aktienmärkten zur Eröffnung am Freitag ab. Der Fokus der Anleger verlagert sich zunehmend auf den eskalierenden Handelskrieg zwischen den USA und China, nachdem die USA praktisch dem Rest er Welt zunächst einen dreimonatigen Aufschub gewährt haben. Die Strafzölle auf chinesische Importe betrügen 145 und nicht etwa 125 Prozent, stellte das Weiße Haus am Vortag klar. Eine neuerliche Reaktion Pekings darauf gibt es bislang nicht. Auch wenn Europa von dem Konflikt nicht verschont bleiben wird, so ist die Pause im Zollstreit zwischen den USA und der EU positiv zu werten. Sie bietet nach Einschätzung von RBC Capital für die EU die Chance, eine Handelseinigung mit den USA zu erzielen.

Rückblick: Hausse - Die 90-tägige Aussetzunmg der US-Vergeltungszölle sorgte nach den vorangegangenen schweren Einbußen für eine Kaufwelle nauf breiter Front. Allerdings ebbte die Euphorie im Tagesverlauf zumindest etwas ab, auch, nachdem an den US-Börsen wieder Verkäufe einsetzten. Bei den Branchen-Indizes ganz oben lagen zyklische, der Stoxx-Subindex der Banken gewann 5,2 Prozent, der Index der Technologiewerte 4,5 Prozent. Nach Zahlen gewannen Givaudan in Zürich 3,3 Prozent. Davy sprach von einem starken Jahresauftakt. Givaudan bekräftigte zudem seine Ziele. Der Kurs des deutschen Givaudan-Wettbewerbers Symrise legte um 1,9 Prozent zu.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Hausse - Zu den größeren Gewinnern der Zollaussetzung gehörten die großen Verlierer der zunächst angekündigten US-Zölle. Adidas erholten sich um 5,6 und Puma um 4,2 Prozent. Im DAX schoss der Kurs des Schwergewicht SAP um 7,9 Prozent nach oben. Die vorläufigen Erstquartalszahlen von VW fielen deutlich unter den Erwartungen aus. Die Aktie wurde nach Einschätzung von Bernstein von der breiten Rally mit nach oben gezogen. Sie ging 2,3 Prozent fester aus dem Handel. Der Windturbinenhersteller Nordex übertraf im ersten Quartal mit seiner Gesamtleistung laut Jefferies die Konsenserwartung klar. Der Kurs legte um 6,2 Prozent zu. Die Analysten sprachen von einer andauernden Preisdisziplin im Sektor. Im DAX gewannen Siemens Energy mit der Windenergietochter Gamesa 4,5 Prozent. Deutsche Telekom ghaben ein halbes Prozent nach. Die Aktie wurde allerdings ex Dividende gehandelt.

XETRA-NACHBÖRSE

Bei den Nebenwerten wurden Artnet rund 10 Prozent höher gestellt. Der Betreiber einer Online-Plattform für den internationalen Kunstmarkt führt nach eigenen Angaben Gespräche mit zwei Investoren über ein mögliches Übernahmeangebot.

USA - AKTIEN

Baisse - Nach der spektakulären Hausse vom Vortag wurde gut ein Drittel der Gewinne wieder mitgenommen. Zwar habe US-Präsident Donald Trump die meisten seiner reziproken Zölle erst einmal um 90 Tage aufgeschoben, aber zugleich gehe der Handelskrieg mit China durch Beibehaltung der hohen Strafzölle weiter, so Händler. Dazu betragen die Zölle auf chinesische Waren nach Angaben des Weißen Hauses nicht nur 125, sondern 145 Prozent, denn sie würden zusätzlich zu den Strafzöllen von 20 Prozent erhoben, mit denen Trump die chinesische Rolle im Fentanyl-Handel bereits zuvor bestraft habe. Nach dem Tagesgewinn von 19 Prozent am Mittwoch strichen Anleger unter anderem bei Nvidia (-5,9%) Gewinne ein, ebenso bei AMD (-8,4%) und Apple (-4,2%). Verkauft wurden auch Bankaktien. Einige große Vertreter der Branche werden am Freitag ihre Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vorlegen: JP Morgan, Morgan Stanley und Wells Fargo verbilligten sich um bis zu 4,9 Prozent.US Steel rutschten um 9,6 Prozent ab, nachdem sich Trump wie bereits sein Vorgänger Biden nun doch gegen die Übernahme durch die japanische Nippon Steel ausgesprochen hatte. CarMax brachen nach einer schwachen Prognose um 17 Prozent ein.

USA - ANLEIHEN

Am Rentenmarkt beruhigte sich die Lage etwas. Eine Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen war am Vortag auf eine solide Nachfrage gestoßen. Am Donnerstag verkaufte das US-Finanzministerium 30-jährige Anleihen; auch diese Auktion kam gut an. Viele Anleger dürften sich die aktuell hohen Zinsen gesichert haben, hieß es. Am Sekundärmarkt zeigte sich die Rendite zehnjähriger Schuldtitel kaum verändert bei 4,40 Prozent. Die Renditen der kürzeren Laufzeiten gaben indes nach. Hier bewegte angeheizte Zinssenkungsfantasie, nachdem neue US-Verbraucherpreise einen geringeren Anstieg als erwartet gezeigt hatten.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %  0:00 Vortag  Do, 17:25   % YTD 
EUR/USD           1,1302        +1,0%       1,1195     1,1187   +5,8% 
EUR/JPY         161,9330        +0,1%     161,8060   161,5430   -0,9% 
EUR/CHF           0,9269        +0,3%       0,9242     0,9271   +0,4% 
EUR/GBP           0,8684        +0,6%       0,8635     0,8630   +3,3% 
USD/JPY         143,2805        -0,9%     144,5275   144,3980   -6,4% 
GBP/USD           1,3015        +0,4%       1,2969     1,2963   +2,4% 
USD/CNY           7,2113        +0,0%       7,2105     7,2098   +0,0% 
USD/CNH           7,3228        +0,1%       7,3121     7,3132   +0,2% 
AUS/USD           0,6201        -0,4%       0,6225     0,6225   -0,6% 
Bitcoin/USD    80.704,60        +1,3%    79.677,10  80.308,60  -10,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar wertete mit sinkenden Marktzinsen weiter ab, daneben litt er unter dem eingetrübten Vertrauen in die US-Wirtschafspolitik. Der Dollarindex knickte um rund 2 Prozent ein. Neue US-Inflationsdaten zeigten laut Händlern Spielräume für Leitzinssenkungen, was dem Greenback zusetzte. Stark gesucht waren Fluchtwährungen wie der Franken und der Yen. Aber auch der Euro zog stark an auf über 1,12 Dollar. Auch die verbleibenden Zölle träfen die US-Konjunktur hart und zeugten von der Inkohärenz der US-Politik, erläuterte Pepperstone-Analysten das angeschlagene Vertrauen in den Dollar.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 11, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)

ÖL

                 zuletzt   VT-Schluss        +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          59,96        60,29        -0,5%      -0,33   +1,6% 
Brent/ICE          63,24         63,4        -0,3%      -0,16  -13,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Nach der Vortagesrally wurden auch am Erdölmarkt Gewinne eingestrichen. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich um 3,7 Prozent auf 60,07 Dollar. Die andauernde Unsicherheit über den Fortgang der Konjunktur liefere weiter wenig Kaufargumente für Rohöl, die Nachfrage dürfte angesichts der konjunkturellen Herausforderungen rückläufig sein, hieß es. Die US-Lagerbestände bewegten sich zudem auf den höchsten Niveaus seit Juli 2024 und sendeten somit ein negatives Preissignal.

METALLE

                 zuletzt       Vortag        +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     3.216,44     3.175,13        +1,3%      41,32  +17,5% 
Silber (Spot)      27,74         27,9        -0,6%      -0,16   +1,6% 
Platin (Spot)     835,59       841,65        -0,7%      -6,06   -1,8% 
Kupfer              4,37         4,34        +0,9%       0,04   +7,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Gold blieb auf der Überholspur, die Feinunze verteuerte sich um weitere rund 3 Prozent - auch begünstigt von der Dollar-Schwäche. Solange der Handelskrieg zwischen den USA und China nicht überwunden sei und sich möglicherweise auf andere Handelspartner ausweite, dürfte der Goldpreis sich in Richtung neuer Allzeithochs bewegen, mutmaßten Analysten.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

DEUTSCHLAND - Konjunktur

Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Februar schwächer gewachsen als zunächst angenommen. Sie stiegen gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 0,3 Prozent. Vorläufig war ein Zuwachs von 0,8 Prozent gemeldet worden. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 4,4 Prozent höher.

EU - Handelspolitik

Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, hat Gespräche mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) über ein Freihandelsabkommen angekündigt.

USA - Handelspolitiuk

Laut Peter Navarro, Handelsberater des Weißen Hauses, wird es zu Handelsabkommen kommen. "Wir machen alles in der Trump-Zeit, das heißt so schnell wie möglich", sagte er.

TARIFSTREIT BODENVERKEHRSDIENSTE

Im Tarifstreit um die Entgelte der etwa 30.000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste an den deutschen Flughäfen hat die Gewerkschaft Verdi die Verhandlungen für gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen.

FRAPORT

Im März haben rund 4,6 Millionen Passagiere den Flughafen Frankfurt genutzt. Das war ein leichtes Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In Quartalssicht veränderte sich das Aufkommen ebenfalls nur geringfügig.

GERRESHEIMER

Nachfolgend die Erstquartalszahlen und Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent):

 
.                                          BERICHTET  PROG  PROG 
1. QUARTAL                                1Q25  ggVj  1Q25  ggVj  1Q24 
Umsatz                                     520  +12%   527  +13%   466 
EBITDA bereinigt                            92  +13%    90  +12%    81 
EBITDA-Marge bereinigt                    17,6    --  17,2    --  17,4 
Ergebnis nach Steuern/Dritten bereinigt     16  -31%   7,5  -67%    23 
Ergebnis je Aktie bereinigt               0,46  -29%  0,29  -55%  0,65 
Ergebnis nach Steuern/Dritten              -18    --    --    --    13 
Ergebnis je Aktie                        -0,52    --    --    --  0,38 

HAMBORNER REIT

begrenzt die Ausschüttungsquote künftig auf 60 bis 70 Prozent der im jeweiligen Geschäftsjahr erwirtschafteten operativen Ergebnisses Funds from Operations (FFO). Der Dividendenvorschlag von 0,48 Euro je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 bleibt davon unberührt.

PRADA / CAPRI HOLDINGS

Der italienische Luxuskonzern Prada übernimmt das Modehaus Versace für 1,4 Milliarden Dollar von dem Modekonglomerat Capri Holdings. Die Transaktion drohte in letzter Minute zu scheitern, wurde aber am Donnerstag dann doch bekannt gegeben.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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