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07:38 Uhr, 05.04.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In Schanghai findet wegen des Feiertages Qingming-Fest kein Handel statt. Auch in Taipeh (Taiwan) ruht der Handel

+++++ TAGESTHEMA +++++

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner ist Spekulationen entgegengetreten, die Liberalen könnten aus der Ampelkoalition aussteigen. "In Berlin ist die Nervosität immer groß. Ich empfehle, sich auf die Sache zu konzentrieren", sagte Lindner dem Handelsblatt. Die Bundesregierung müsse sich auf einen Haushalt für das kommende Jahr und ein Konzept zur Überwindung der Wachstumsschwäche verständigen. Gedankenspielen zu einer schwarz-gelben Koalition trat Lindner entgegen. "Viele der Probleme, die wir zu lösen haben, hängen mit der CDU-geführten Vorgängerregierung zusammen", sagte er. Seit 2014 verliere Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig formulierte der Finanzminister klare Erwartungen an seine Koalitionspartner. "Wir müssen weg von Konsumausgaben und Umverteilung, hin zu Steuerentlastung, Investitionen, Verteidigung und Bildung", sagte er mit Blick auf den Haushalt. Der Forderung von SPD und Grünen nach einer Aufweichung der Schuldenbremse erteilte er eine klare Absage.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Beiersdorf AG, Umsatz 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Auftragseingang Februar 
          saisonbereinigt 
          PROGNOSE: + 0,5% gg Vm 
          zuvor:    -11,3% gg Vm 
 
    08:00 Import-/Exportpreise Februar 
          Importpreise 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/-4,3% gg Vj 
          zuvor:     0,0% gg Vm/-5,9% gg Vj 
- FR 
    08:45 Industrieproduktion Februar 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm 
          zuvor:    -1,1% gg Vm 
- EU 
    11:00 Einzelhandelsumsatz Februar 
          Eurozone 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
- US 
    14:30 Arbeitsmarktdaten März 
          Beschäftigung ex Agrar 
          PROGNOSE: +200.000 gg Vm 
          zuvor:    +275.000 gg Vm 
          Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 3,8% 
          zuvor:    3,9% 
          durchschnittliche Stundenlöhne 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,1% gg Vj 
          zuvor:    +0,1% gg Vm/+4,3% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.422,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     5.204,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.109,50  +0,2% 
Nikkei-225               38.939,55  -2,1% 
Schanghai-Composite          Feiertag 
Hang-Seng-Index          16.652,52  -0,4% 
                                   +/- Ticks 
Bund -Future              132,97%     -9 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.403,13      +0,2% 
DAX-Future     18.464,00      -0,8% 
XDAX           18.217,82      -0,7% 
MDAX           27.267,71      +0,8% 
TecDAX          3.410,20      +0,1% 
EuroStoxx50     5.070,76      +0,0% 
Stoxx50         4.411,22      +0,0% 
Dow-Jones      38.596,98      -1,4% 
S&P-500-Index   5.147,21      -1,2% 
Nasdaq-Comp.   16.049,08      -1,4% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future     133,06%        +46 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Aktienmärkte werden deutlich tiefer erwartet. Die Richtung gibt dabei die Wall Street vor, die im späten Handel deutlich unter Druck geraten war. Risk off war dort der Impuls der letzten beiden Handelsstunden. Es belastete dort einmal mehr die Zinsseite, und hier die schwindende Erwartung an die US-Notenbank und ihren Zinssenkungspfad. Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, überraschte mit der Aussage, dass er Zinssenkungen in diesem Jahr überhaupt in Frage stelle, sollte sich die Inflation weiterhin seitwärts bewegen. "Die große Debatte für den Rest des Jahres wird sein, wie viele Zinssenkungen wir bekommen und wie schnell die Inflation zurückgeht, wenn sie denn anhält", sagt Michael Sheldon, geschäftsführender Direktor bei der RDM Financial Group. Der wichtigste Termin des Tages ist sicherlich der US-Arbeitsmarktbericht. Sollte dieser belegen, dass die US-Wirtschaft brummt, dürften die Erwartungen an Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr weiter aus dem Markt schwinden.

Rückblick: Wenig verändert - Der nächste wichtige Termin ist der Arbeitsmarktbericht aus den USA für März am Freitag. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Berichtstag waren zwar etwas höher als erwartet ausgefallen, lieferten aber keinen Impuls. Der Branchenindex der Minenwerte stellte mit einem Plus von 1,6 Prozent den größten Gewinner. Europaweit waren auch die Automobilwerte (+1,2%) gesucht. Mit einem Plus von 6,7 Prozent zeigten sich Volvo Car, die im März so viele Fahrzeuge verkauft hatte wie noch nie in einem Monat.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Nach dem Rekordhoch bei 18.567 Punkten am Dienstag und dem folgenden Rücksetzer konsolidierte der DAX. Nachdem die Aktien der deutschen Automobilhersteller lange Zeit von Investoren gemieden worden sind, werden sie aktuell wiederentdeckt. Gemieden wurden sie, da sie nicht so stark wuchsen wie die reinen E-Auto-Hersteller, die Bewertungen fielen in der Folge. Die EV-Hersteller verlieren aktuell aber an Dynamik, was zu Umschichtungen in Mercedes-Benz (+1,8%), BMW (+2,5%) oder VW (+2,4%) führte. Redcare Pharmacy (+0,1%) hat nach Einschätzung von Hauck Aufhäuser solide vorläufige Umsatzzahlen für das erste Quartal vorgelegt. Ein Agenturbericht über den Einstieg eines aktivistischen Investors bei Delivery Hero sorgte für einen Kurssprung von 14,5 Prozent. Compugroup gewannen 8,7 Prozent, nachdem Morgan Stanley den Wert auf "Overweight" hochgestuft hatte.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Aktienkurse gaben nach. Negative Impulse kamen dabei von der Wall Street. Auffällige Einzelwerte zeigten sich nicht.

USA - AKTIEN

Schwach - Zwischenzeitliche Gewinne wurden im späteren Handelsverlauf nicht gehalten. Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, sorgte für weiter sinkende Zinssenkungsfantasien. Er überraschte mit der Aussage, dass er Zinssenkungen in diesem Jahr überhaupt in Frage stelle, sollte sich die Inflation weiterhin seitwärts bewegen. Damit dürfte der Juni, der vom Markt derzeit als Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung favorisiert wird, noch etwas unwahrscheinlicher werden. Zumal die jüngsten Daten auf einen weiterhin robusten US-Arbeitsmarkt hindeuten. Vor diesem Hintergrund rückte der Arbeitsmarktbericht am Freitag in den Fokus. Ein starker Bericht dürfte daher für die Börse nicht zuträglich sein. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten zeigten sich gleichwohl etwas schwächer als gedacht. Apple (-0,5%) will sich nach dem Ende der Entwicklung eines eigenen Elektroautos einem Agenturbericht zufolge möglicherweise automatisierten Haushaltsgeräten zuwenden. Ford (-3,2%) will sein neues Dreisitzer-Elektrofahrzeug später auf den Markt bringen als ursprünglich gedacht. Alaska Air (-0,3%) hat von Boeing (-0,9%) eine Zahlung von 160 Millionen US-Dollar als Ausgleich für entgangene Einnahmen im Zusammenhang mit einem Zwischenfall Anfang Januar erhalten. Alaska Air erwartet weitere Entschädigungszahlungen. Walt Disney (-1,6) will die gemeinsame Nutzung von Passwörtern für ihre Streaming-Dienste ab Juni in einigen Ländern einschränken, bevor im September breitere Maßnahmen kommen.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,64         -2,8          4,67       22,3 
5 Jahre                  4,29         -3,4          4,33       29,3 
7 Jahre                  4,30         -3,7          4,34       33,5 
10 Jahre                 4,31         -4,2          4,35       42,8 
30 Jahre                 4,47         -3,3          4,50       50,1 
 

Die Renditen setzten ihre Abwärtstendenz des Vortages beschleunigt fort. Händler sprachen angesichts der verbalen Eskalation zwischen Israel und dem Iran von einer Flucht in vermeintlich sichere Häfen.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 8:10 Uhr  Mi, 17:06   % YTD 
EUR/USD                1,0826        -0,1%        1,0844     1,0823   -2,0% 
EUR/JPY                163,73        -0,2%        164,43     164,28   +5,2% 
EUR/CHF                0,9773        +0,1%        0,9795     0,9801   +5,3% 
EUR/GBP                0,8575        +0,0%        0,8569     0,8575   -1,1% 
USD/JPY                151,24        -0,1%        151,64     151,79   +7,4% 
GBP/USD                1,2625        -0,1%        1,2656     1,2622   -0,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,2488        -0,0%        7,2465     7,2534   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             67.569,43        -0,4%     65.671,93  66.411,71  +55,2% 
 

Der Dollarindex notierte nach seinen kräftigen Vortagesabgaben kaum verändert. Allerdings machte der Dollar zwischenzeitliche Verluste wieder wett. Händler sprachen wie am Rentenmarkt von einer Flucht in vermeintliche Sicherheit.

Die drohende direkte Konfrontation zwischen Israel und dem Iran sorgt am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft weiter für Zulauf beim Dollar. Der Dollar-Index steigt um 0,2 Prozent. Auch der Yen profitiert vom erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Der Markt sei in eine "risk-off"-Phase eingeschwenkt, sagt Marktanalyst Matt Simpson von FOREX.com.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               86,68        86,59         +0,1%      +0,09  +19,3% 
Brent/ICE               90,97        90,65         +0,4%      +0,32  +18,7% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 05, 2024 01:38 ET (05:38 GMT)

Die Ölpreise legten weiter zu. Die Preise für die Sorten Brent und WTI stiegen jeweils um 1,5 Prozent. Gestützt wurden die Preise weiter von der Sorge vor Versorgungsproblemen aufgrund einer Verschärfung des Nahostkonflikts. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, Israel werde gegen den Iran und seine Stellvertreter vorgehen, die seinem Land schaden zufügten.

METALLE

METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.278,80     2.289,90         -0,5%     -11,10  +10,5% 
Silber (Spot)           26,58        26,91         -1,2%      -0,33  +11,8% 
Platin (Spot)          926,00       930,00         -0,4%      -4,00   -6,7% 
Kupfer-Future            4,19         4,25         -1,4%      -0,06   +7,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis erreichte zwar ein neues Rekordhoch, kam aber davon wieder zurück. Der Preis für die Feinunze sank um 0,7 Prozent auf 2.285 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

ISRAEL - USA

US-Präsident Joe Biden hat in einem Telefonat mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert. Wie das Weiße Haus weiter mitteilte, sprachen Biden und Netanjahu über "die jüngsten Entwicklungen in Israel und Gaza". Der Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen hat weltweit für Empörung gesorgt.

GELDPOLITIK USA

Nach Einschätzung von Thomas Barkin, Präsident der Federal Reserve von Richmond, ist es noch zu früh, um zu sagen, ob die unerwartet hohen Teuerungsraten zu Beginn des Jahres ein Hinweis auf eine wieder anziehende Inflation sind. Daher sollte die US-Notenbank seiner Meinung nach mit Zinssenkungen warten, bis das Bild klarer wird.

KONJUNKTUR JAPAN

Ausgaben privater Haushalte Feb -0,5% (PROGNOSE: -3,0%) gg Vorjahr

INFLATION PHILIPPINEN

Verbraucherpreise März +3,7% gg Vorjahr (PROG +3,7%)

Verbraucherpreise Kernrate März +3,4% gg Vorjahr

STEUERPOLITIK DEUTSCHLAND

Im Streit um mögliche Entlastungen für Steuerzahler hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) den Koalitionspartner SPD und Grünen einen Kompromissvorschlag unterbreitet. Laut einem Bericht des Handelsblatt ist der FDP-Chef bereit, Spitzeneinkommen beim Abbau der sogenannten kalten Progression auszunehmen.

AUTOHERSTELLER/-ZULIEFERER

Der Ton zwischen Mercedes-Benz, BMW, Audi und ihren Lieferanten wird rauer. Es geht um einen wachsenden Liefer- und Kostendruck, der zu teuren Fehlern führt. Das angespannte Verhältnis zwischen Autoherstellern und -zulieferern sei auf einen neuen Tiefpunkt gefallen. Es häuften sich Fälle fehlerhafter oder fehlender Bauteile. Mehrere hochrangige Manager haben dem Handelsblatt bestätigt, dass die Auseinandersetzungen zwischen Herstellern und Zulieferern enorm an Schärfe gewonnen haben.

ENI

hält die Dividende stabil. Wie in den drei Quartalen zuvor sollen die Aktionäre auch eine Schlussdividende von 0,23 Euro erhalten. Zudem bestätigte der italienische Ölkonzern seine Pläne, dieses Jahr Aktien für 1,1 Milliarden Euro zurückzukaufen.

WALT DISNEY

will die gemeinsame Nutzung von Passwörtern für seine Streaming-Dienste ab Juni in einigen wenigen Ländern einschränken, bevor im September breitere Maßnahmen geplant sind.

LG ELECTRONICS

hat im ersten Quartal einen Rückgang des Betriebsgewinns um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, da das Unternehmen mit einer langsamen Erholung der Nachfrage nach Haushaltsgeräten zu kämpfen hat. Der südkoreanische Unterhaltungselektronikkonzern erzielte nach vorläufigen Berechnungen einen Betriebsgewinn von 1,333 Billionen Won (910 Millionen Euro) verglichen mit einem Gewinn von 1,497 Billionen Won im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei übertraf die Gewinnprognose die Konsensschätzung von 1,278 Billionen Won.

SAMSUNG ELECTRONIC

hat nach vorläufigen Berechnungen den Betriebsgewinn im ersten Quartal verzehnfacht und nährt damit die Hoffnung auf eine Trendwende im Halbleitergeschäft, das vier Quartale in Folge Verluste verzeichnet hatte. Der südkoreanische Technologiekonzern berichtete über einen Betriebsgewinn von voraussichtlich 6,6 Billionen Won (umgerechnet 4,5 Milliarden Euro) gegenüber 640 Milliarden Won im Vorjahr. Dies wäre das beste Ergebnis seit eineinhalb Jahren. Die Schätzung übertraf die Konsensprognose von 5,406 Billionen Won.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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