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07:36 Uhr, 24.06.2025

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Iran und Israel haben sich nach Aussage von US-Präsident Donald Trump auf einen Waffenstillstand geeinigt. In einem Social-Media-Posting erklärte Trump, Israel und der Iran hätten sich auf einen "vollständigen und totalen Waffenstillstand" geeinigt, der im Laufe des Dienstags schrittweise in Kraft treten werde. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi erklärte auf X, sein Land werde seine Angriffe einstellen, wenn die israelischen Bombardierungen bis Dienstag 4 Uhr morgens Ortszeit beendet seien.

Ein iranischer Vergeltungsschlag auf eine US-Basis in Katar war am Montag glimpflich verlaufen. Er war zudem vorher angekündigt worden und dürfte somit eher symbolischer und gesichtswahrender Natur gewesen sein. Laut israelischen Experten ändert er nichts am weiteren Vorgehen. Premier Netanyahu betonte, Israel wolle keinen Abnutzungskrieg. Auch die USA drängen auf ein schnelles Ende.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Ergebnis 1Q

10:00 DE/PVA TePla AG, HV

11:00 DE/Cancom SE, HV

11:30 DE/Continental AG, Kapitalmarkttag

22:00 US/Fedex Corp, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
   10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Juni 
         PROGNOSE: 88,0 
         zuvor:    87,5 
         Lagebeurteilung 
         PROGNOSE: 86,5 
         zuvor:    86,1 
         Geschäftserwartungen 
         PROGNOSE: 89,8 
         zuvor:    88,9 
- US 
   14:30 Leistungsbilanz 1Q 
         PROGNOSE:     -441,1 Mrd US-Dollar 
         4. Quartal:   -303,9 Mrd US-Dollar 
 
   16:00 Index des Verbrauchervertrauens Juni 
         PROGNOSE: 99,5 
         zuvor:    98,0 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               23.675,00  +0,6% 
E-Mini-Future S&P-500      6.113,25  +0,6% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  22.243,25  +0,8% 
Nikkei-225 (Tokio)        38.799,08  +1,2% 
Hang-Seng (Hongk.)        24.150,55  +1,9% 
Schanghai-Comp.            3.415,45  +1,0% 
 
Montag: 
DAX               23.269,01  -0,3% 
DAX-Future        23.544,00  +0,4% 
XDAX              23.424,98  +0,7% 
MDAX              29.283,92  -0,2% 
TecDAX             3.762,37  +0,4% 
SDAX              16.523,43  -0,0% 
Euro-Stoxx-50      5.221,90  -0,2% 
Stoxx-50           4.429,05  -0,2% 
Dow-Jones         42.581,78  +0,9% 
S&P-500            6.025,17  +1,0% 
Nasdaq Composite  19.630,98  +0,9% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Börsen dürften mit kräftigen Aufschlägen in den Handel starten. Laut US-Präsident Donald Trump haben sich Israel und der Iran auf einen Waffenstillstand geeinigt. Der Iran hat eine Einigung zwar dementiert, zugleich aber klar gemacht, auf militärische Angriffe zu verzichten, sollte Israel das Gleiche tun. Im asiatischen Handel geht es daraufhin mit den Kursen kräftig nach oben. Der Ölpreis fällt am Morgen erneut deutlich, nachdem er am Vorabend bereits um rund 7 Prozent eingebrochen war. Hintergrund war ein offenbar harmloser iranischer Angriff auf US-Militärbasen in Katar. Bei der Attacke dürfte es sich um einen symbolischen und gesichtswahrenden Vergeltungsakt gehandelt haben. Damit könnten sich Anleger wieder verstärkt anderen Themen zuwenden. Am Vormittag wird der Ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat Juni veröffentlicht. Analysten erwarten eine leichte Verbesserung. Daneben melden sich wichtige EZB-Vertreter zu Wort.

Rückblick: Knapp behauptet - Die Reaktionen auf den US-Militärschlag auf iranische Atomanlagen fielen sehr moderat aus - sowohl am Aktien- wie auch am Ölmarkt. Die Hoffnung sei, dass der US-Militärschlag ein einmaliges Ereignis bleibe und die Reaktionen des Iran nicht besonders heftig ausfallen würden, kommentierte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Keine Rolle spielten neue Einkaufsmanagerindizes. Verkauft wurden Aktien aus dem Luftfahrt- und Reisesektor, dessen Subindex um 0,7 Prozent nachgab. Die Fluggesellschaften hatten Flüge in die vom Krieg betroffenen Regionen gestrichen. Tui gaben um über 3 Prozent nach. Novo Nordisk verloren über 5 Prozent. Das Unternehmen hatte nicht überzeugende Daten für einen Medikamentenkandidaten zur Gewichtsreduzierung präsentiert. Etwas überraschend überwogen bei Rüstungsaktien Verluste. Händler verwiesen auf den am Dienstag startenden Nato-Gipfel. Dort sollen die bisher schon kommunizierten Ausgaben von 5 Prozent des BIP für Rüstung bis 2035 beschlossen werden. Weil Spanien eine Sonderregelung ausgehandelt habe, könnten andere Länder ähnliche Zugeständnisse einfordern, hieß es. Leonardo fielen um 2,2 und Thales um 1,1 Prozent. Die Aufspaltung von Holcim bewegte stark. Amrize beendete den ersten Handelstag in Zürich mit 39,31 Franken, deutlich unter dem am Freitag festgelegten Referenzpreis von 46,08 Franken. Das "ex Amrize" gehandelte Holcim-Papier verbilligte sich um 42,1 Prozent auf 54,98 Franken, weil der Wert der abgespaltenen Amrize vom alten Holcim-Kurs abgezogen wurde.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp behauptet - Tagesgewinner im DAX waren die eher defensiven RWE (+1,7%), Deutsche Telekom (+1,6%) und Eon (+1,1%). Am Ende rangierten Munich Re (-3%) und Sartorius (-2,5%). Im SDAX schlossen Mutares 2,5 Prozent fester. Das Beteiligungsunternehmen will im Juni die schwedische Terranor an die Börse bringen, einen Betreiber von Straßen. Die Nachricht komme gut an, weil sie eine intakte Transaktionsdynamik zeige, hieß es. Die Mutares-Aktie wurde nach einer zwischenzeitlichen Herausnahme wegen verpasster Fristen erstmal wieder im SDAX notiert. Im Wehrtechnikbereich sackten mit den Spekulationen zum Nato-Gipfel Hensoldt um 2,1 Prozent ab, Renk verloren 5,3 und Rheinmetall 1 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Mit den Kursen deutscher Aktien ging es auf breiter Front nach oben. Hintergrund waren an den US-Börsen im Späthandel steigende Kurse nach einem angekündigten und harmlos ausgefallenen Vergeltungsangriff Irans auf US-Militärbasen in Katar. Hamburger Hafen zeigten sich unauffällig nach der Mitteilung, dass die Vorstandsvorsitzende das Unternehmen verlassen wird.

USA - AKTIEN

Fester - Einbrechende Ölpreise sorgten für Kauflaune bei Aktien. Auslöser waren offenbar harmlose iranische Raketenangriffe auf US-Militärbasen in Katar und nicht etwa auf kritische Energieinfrastruktur oder Öltanker, die die Straße von Hormus passierten. Es bestand die Hoffnung, dass es sich eher um einen symbolischen und gesichtswahrenden Vergeltungsakt handelte. Umgehend machte sich am Aktienmarkt Risikobereitschaft breit. Für Rückenwind sorgte auch Konjunkturzuversicht. Die US-Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen fielen trotz der Zolltiraden im Juni jeweils einen Tick besser als erwartet aus. Hinzu kam Zinssenkungsfantasie. Die US-Notenbanker Bowman und Goolsbee hatten sich offen für Zinssenkungen gezeigt. Gesucht waren nach den US-Luftschlägen Rüstungsaktien. Sie kamen aber mit der neuen Entwicklung in Nahost im Verlauf wieder zurück. Im Ölsektor gaben Exxon um 2,6 und Chevron um 1,8 Prozent nach. Tesla machten einen Satz um gut 8 Prozent. Der E-Autobauer startete am Sonntag seinen Robotaxidienst in Austin. Northern Trust rückten um 8 Prozent vor. Einem Bericht zufolge ist die Bank of New York Mellon (-2,2%) an dem kleineren Wettbewerber interessiert. Hims & Hers Health brachen um fast 35 Prozent ein, nachdem Novo Nordisk seine Partnerschaft mit dem Telemedizin-Unternehmen beendet hatte und Bedenken wegen "illegaler Massenpräparate und irreführendem Marketing" äußerte.

USA - ANLEIHEN

Taubenhafte Kommentare der US-Notenbanker Bowman und Goolsbee drückten die Marktinsen nach unten, im Zehnjahresbereich um 4 Basispunkte auf 4,34 Prozent. Bowman brachte dabei das nächste Treffen der Fed im Juli als möglichen Termin für eine Zinssenkung ins Spiel.

DEVISEN

DEVISEN                    zuletzt       +/- %  0:00 Vortag   Mo, 17:30   % YTD 
EUR/USD                     1,1606       +0,2%       1,1578      1,1551  +10,8% 
EUR/JPY                     168,78       -0,3%       169,21      169,04   +3,2% 
EUR/CHF                     0,9422       +0,2%       0,9404      0,9383   -0,1% 
EUR/GBP                     0,8556       -0,1%       0,8561      0,8553   +3,4% 
USD/JPY                     145,42       -0,5%       146,15      146,35   -6,8% 
GBP/USD                     1,3565       +0,3%       1,3524      1,3506   +7,1% 
USD/CNY                     7,1639       -0,0%       7,1644      7,1646   -0,6% 
USD/CNH                     7,1767       -0,0%       7,1778      7,1782   -2,0% 
AUS/USD                     0,6496       +0,6%       0,6459      0,6439   +3,9% 
Bitcoin/USD             104.896,50       +1,1%   103.770,45  101.705,90   +5,0% 
 

Im Sog sinkender Marktzinsen nach taubenhaften Kommentaren der US-Notenbanker Bowman und Goolsbee gab der Dollar kräftig nach, zumal er anfangs noch als sicherer Hafen und mit den da noch steigenden Ölpreisen zugelegt hatte. Der Euro schoss auf 1,1580 Dollar nach oben und erreichte das jüngste Mehrjahreshoch. Der Dollarindex gab um 0,3 Prozent nach.

Mit der Hoffnung auf eine Ende des Nahostkrieges zieht der Euro am Morgen an - der Dollar schwächelt. "Die Märkte reagieren bereits auf die Schlagzeilen zu Nahost, wir erkennen Risikobereitschaft in den Bewegungen", sagt die unabhängige Analystin Tina Teng.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    66,46       67,62        -1,7%       -1,16   +2,8% 
Brent/ICE                    69,43       70,65        -1,7%       -1,22   +3,3% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 24, 2025 01:36 ET (05:36 GMT)

Die Preise für WTI und Brentöl brachen um rund 7 Prozent ein, nachdem Iran in einem offenbar eher symbolischen Akt US-Militärbasen in Katar angegriffen hatte - und dies auch erst nach Vorwarnung. Das sorgte für Spekaulationen, dass kritische Energieinfrastruktur oder Öltanker, die die Straße von Hormus passieren, verschont bleiben. Schon davor hatte am Markt die Einschätzung dominiert, dass Iran von einer Blockade der Straße von Hormus absehen dürfte; zum einen weil sich das Land damit selbst schadete, zum anderen, weil dadurch weitere Länder in den Konflikt hineingezogen würden - beispielsweise Ölexporteure wie Saudi-Arabien oder auch Ölabnehmer wie China. Rund 20 Prozent des globalen Erdölhandels wird über die Meerenge abgewickelt.

Die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand drücken die Ölpreise am Morgen erneut deutlich.

METALLE

METALLE                    zuletzt      Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.348,66    3.370,20        -0,6%      -21,55  +28,4% 
Silber                       31,16       31,18        -0,1%       -0,02  +12,5% 
Platin                    1.116,17     1121,74        -0,5%       -5,57  +26,2% 
Kupfer                        4,90        4,85        +0,9%        0,05  +17,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Beim Gold tat sich wenig, der Preis stieg um 0,2 Prozent auf 3.376 Dollar. Einerseits stützten sinkende Anleiherenditen und der nachgebende Dollar das Edelmetall, andererseits richtete sich der Fokus der Akteure mit der erhöhten Risikobereitschaft stärker auf Aktien.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++

EZB - Inflation

EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat um Verständnis dafür geworben, dass die EZB wegen der hohen Unsicherheit keinen Ausblick auf den weiteren geldpolitischen Kurs geben kann. "Der derzeit größte Unsicherheitsfaktor für unseren zukünftigen geldpolitischen Kurs ist - neben der Entwicklung im Nahen Osten - zweifellos die unberechenbare US-Handelspolitik", sagte Nagel laut Redetext in Freiburg. Dabei sei nicht nur unklar, wie stark die Effekte ausfallen könnten. "Es ist letztlich sogar ungewiss, ob die US-Handelspolitik auf den Euroraum inflationär oder disinflationär wirken wird."

USA - Geldpolitik

Laut dem Präsidenten der US-Notenbankfiliale von Chicago, Austan Goolsbee, könnte das Fehlen eines offensichtlichen Inflationsdrucks seit den von Präsident Trump vom 2. April verkündeten Zöllen, der Zentralbank eine Rückkehr zu Zinssenkungen ermöglichen.

DEUTSCHE BANK

sieht eine strategische Chance für Deutschland und Europa, durch die deutlich steigenden Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur Innovation und Wachstum zu beschleunigen. Als in Europa beheimatetes Kreditinstitut wittert sie dadurch auch Chancen im Bankgeschäft mit Rüstungsunternehmen. "Das kann Europas Jahrzehnt werden", sagt Fabrizio Campelli im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK

Die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath scheidet spätestens zum 31. Dezember 2025 aus dem Unternehmen aus. Die Trennung erfolge in gegenseitigem besten Einvernehmen, hieß es.

RIO TINTO

und das Bergbauunternehmen der Milliardärin Gina Rinehart, Hancock Prospecting, investieren zusammen 1,6 Milliarden US-Dollar in die Erschließung zweier großer Eisenerzlagerstätten in der westaustralischen Pilbara-Region. Rio Tinto erklärte, dass die Erschließung von Hope Downs 2 zwei neue Gruben umfasse. Etwa 31 Millionen Tonnen Eisenerz sollen dort pro Jahr gefördert werden.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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