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13:30 Uhr, 24.06.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im Juni wie erwartet

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Juni wie erwartet aufgehellt, woran alle Wirtschaftszweige mit Ausnahme des Einzelhandels Anteil hatten. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 88,4 (Mai: 87,5) Punkte, wie das Ifo-Institut mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 88,0 prognostiziert. Der Index der Lagebeurteilung erhöhte sich auf 86,2 (86,1) Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf 86,5 Punkte. Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 90,7 (Mai revidiert: 89,0) Punkte. Die Prognose hatte auf 89,8 gelautet. Für Mai waren vorläufig 88,9 Punkte gemeldet worden. "Die deutsche Wirtschaft schöpft langsam Zuversicht", kommentierten die Konjunkturforscher die Daten.

Anhaltender Optimismus stützt Ifo-Geschäftsklima

Der sechste Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex in Folge wirft aus Sicht von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski auch Fragen auf. "Anscheinend hat eine Welle von Optimismus die deutsche Volkswirtschaft ergriffen, aber es bleibt unklar, ob sie tatsächlich auf stärkeren fundamentalen Gegebenheiten oder nur auf Wunschdenken beruht", schreibt er in einem Kommentar. Anscheinend konzentrierte sich die Wirtschaft nach dem Hin und Her bei den US-Zöllen darauf, was unter der neuen Bundesregierung passieren könnte, anstatt sich Sorgen über die aus Unsicherheit und Zöllen resultierenden Risiken zu machen.

Hürde für weitere Ifo-Anstiege hoch

Die Hürde für einen weiteren Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex liegt nach dem Zuwachs im Juni nach Ansicht von Union-Investment-Chefvolkswirt Michael Herzum hoch. "Im Frühjahr hatten viele Unternehmen im Handel und verarbeitenden Gewerbe von vorgezogenen Bestellungen durch die drohenden Zölle profitiert. Die Hängepartie bei den Zollverhandlungen zwischen USA und EU, die Handelsbarrieren für Stahl sowie die geopolitischen Konflikte stehen einer weiteren Stimmungsaufhellung im Wege", schreibt er in einem Kommentar. Für die deutsche Industrie bedeute das geopolitische Umfeld weiter große Unsicherheit.

EZB und Fiskalpolitik schieben Ifo-Index an

Der sechste Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex in Folge ist nach Aussage von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer von den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Ausgabenplänen der Regierung ausgelöst worden. "Dabei meine ich nicht unbedingt die Mehrausgaben für Infrastruktur, die wegen quälend langer Planungs- und Genehmigungsverfahren nur langsam realisiert werden. Wichtiger ist, dass die Bundesregierung in großem Umfang Mittel aus den Kernhaushalten in Schattenhaushalte oder in Haushaltsposten verschiebt, die nicht der Schuldenbremse unterliegen", schreibt er einem Kommentar.

Villeroy de Galhau: EZB kann Zinsen weiter senken

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau trotz der Geschehnisse im Nahen Osten weiter senken. "Wenn wir uns die aktuelle Einschätzung des Marktes anschauen, dann bleiben die Inflationserwartungen moderat", sagte er der Financial Times. Die "signifikante Aufwertung des Euro" habe den jüngsten Ölpreisanstieg teilweise ausgeglichen. "Wenn sich das bestätigen sollte, könnte es zu einer weiteren Akkommodierung (der Geldpolitik) führen", sagte er. Das Interview fand vor dem deutlichen Ölpreisrückgang am Montagabend statt.

Nato will kritische Engpässe bei Rohstoffversorgung beseitigen

Die Nato hat sich darauf geeinigt, Engpässe in den Lieferketten, insbesondere bei kritischen Rohstoffen, die den Aufbau der Verteidigungsindustrie gefährden, zu ermitteln und zu beheben. Das 32 Nationen umfassende Sicherheitsbündnis teilte mit, dass es Workshops zum Austausch von Fachwissen und zur Behebung von Engpässen in der Lieferkette veranstalten und Empfehlungen zur Behebung von Engpässen bei zwölf kritischen Rohstoffen aussprechen werde. Dazu gehören Aluminium, Gallium, Germanium und Graphit, die alle für die Herstellung von Kampfflugzeugen und Kampfpanzern benötigt werden.

Israel will auf iranische Raketen reagieren

Der israelische Generalstabschef Eyal Zamir hat erklärt, das Land werde "mit Macht reagieren", nachdem der Iran kurz nach der Verkündung eines Waffenstillstands Raketen auf den Norden Israels abgefeuert hatte. "Angesichts der schweren Verletzung des Waffenstillstands durch das iranische Regime werden wir mit Macht reagieren", erklärte er in einer Stellungnahme.

DJG/DJN/apo

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