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07:30 Uhr, 08.03.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In Russland bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Internationaler Frauentag" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der US-Arbeitsmarkt dürfte im Februar trotz der straffen Zinspolitik der US-Notenbank robust geblieben sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass außerhalb der Landwirtschaft 198.000 (Vormonat: 353.000) zusätzliche Stellen geschaffen wurden. Die Arbeitslosenquote soll der Prognose zufolge bei 3,7 Prozent verharren. Bei den Stundenlöhnen erwarten Ökonomen ein monatliches Plus von 0,2 (0,6) Prozent und eine jährliche Steigerung von 4,4 (4,5) Prozent. Auch wenn eine starke Saisonbereinigung das Stellenwachstum im Januar überzeichnet haben dürfte, zeigte sich doch, dass der US-Arbeitsmarkt auf einem soliden Fundament steht. Viele Beobachter waren bisher von einer Zinssenkung im Mai ausgegangen, doch die jüngsten Überraschungen durch erhöhte Wirtschafts- und Inflationsdaten steigern die Wahrscheinlichkeit, dass die erste Zinssenkung erst im Juni kommen wird.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 DE/Aumann AG, vorläufiges Jahresergebnis

10:00 DE/MVV Energie AG, HV

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Nordex SE, Jahresergebnis

- DE/Stratec SE, Jahresergebnis

- DE/SMA Solar Technology AG, vorläufiges Jahresergebnis

+++++ INDEXÄNDERUNG +++++

Folgende Indexänderungen werden zum Handelsbeginn für den Stoxx-50 am 8. März wirksam:

+ STOXX-50 
  AUFNAHME 
  - Unicredit 
  ENTNAHME 
  - Bayer 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Erzeugerpreise Januar 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/-6,8% gg Vj 
          zuvor:    -1,2% gg Vm/-8,6% gg Vj 
 
    08:00 Produktion im produzierenden Gewerbe Januar 
          saisonbereinigt 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm 
          zuvor:    -1,6% gg Vm 
- EU 
    11:00 BIP (3. Veröffentlichung) 4Q 
          Eurozone 
          PROGNOSE:    0,0% gg Vq/+0,1% gg Vj 
          2. Veröff.:  0,0% gg Vq/+0,1% gg Vj 
          3. Quartal: -0,1% gg Vq/0,0% gg Vj 
- US 
    14:30 Arbeitsmarktdaten Februar 
          Beschäftigung ex Agrar 
          PROGNOSE: +198.000 gg Vm 
          zuvor:    +353.000 gg Vm 
          Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 3,7% 
          zuvor:    3,7% 
          durchschnittliche Stundenlöhne 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+4,4% gg Vj 
          zuvor:    +0,6% gg Vm/+4,5% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               17.900,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     5.163,00  +0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.285,50  -0,2% 
Nikkei-225               39.688,94  +0,2% 
Schanghai-Composite       3.037,60  +0,3% 
Hang-Seng-Index          16.447,03  +1,3% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future             133,50%     +9 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            17.842,85      +0,7% 
DAX-Future     17.911,00      +0,1% 
XDAX           17.870,05      +0,2% 
MDAX           26.167,61      +0,0% 
TecDAX          3.485,02      +1,1% 
EuroStoxx50     4.974,22      +1,2% 
Stoxx50         4.370,16      +1,3% 
Dow-Jones      38.791,35      +0,3% 
S&P-500-Index   5.157,36      +1,0% 
Nasdaq-Comp.   16.273,38      +1,5% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     133,48%        +7 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit weiter steigenden Kursen an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler am Freitag. Die EZB habe die Konsolidierung an den Aktienmärkten beendet, mit dem Ausbruch auf neue Jahreshochs hätten die Indizes neue Kaufsignale erzeugt, heißt es. Ziel seien nun die nächsten "big figures": im DAX die 18.000er Marke, im Euro-Stoxx-50 die Marke von 5.000 Punkten. Gestützt wird die Stimmung vom Rückgang der Renditen, die sich am Morgen stabil zeigen. Der leichte Anstieg des Euro wird als Indiz für Kapitalzuflüsse gewertet. Die Vorlagen der Auslandsbörsen sind günstig. Die EZB hat die Inflationsprognosen am Donnerstag deutlich zurückgenommen, das gilt als Hinweis, das spätestens im Sommer die erste Zinssenkung kommt. Im Blick steht nun der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag.

Rückblick: Fest - Am Nachmittag löste die EZB eine Kaufwelle aus. Sie bestätigte wie erwartet die Leitzinsen und ließ sich bei dem Termin einer ersten Leitzinssenkung nicht in die Karten schauen. Doch die Senkung der Infaltionsprognose wurde am Zinsmarkt dahingehend interpretiert, dass eine erste Senkung der Leitzinsen spätestens im Sommer erfolgt. "Mit der leicht geänderten Formulierung der Erklärung rückt die EZB näher an die erste Zinssenkung heran", so ein Marktteilnehmer. Mit Aufschlägen von 8,3 Prozent reagierten Novo Nordisk auf positive Studienergebnisse zu dem Medikamentenkandidaten Amycretin. Dabei handelt es um ein oral einzunehmendes Abnehmmittel im Gegensatz zur Abnehmspritze Wegovy.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Freundlich - Der DAX stieg auf ein Rekordhoch bei 17.879 Punkten. Continental (-1,2%) erreichte die Gewinnprognose auf operativer Basis nicht. Die Geschäftszahlen von Brenntag (-5,8%) fielen durch die Bank schwächer aus als erwartet aus, lediglich die Dividende lag leicht über der Prognose. Die Geschäftszahlen der Merck KGaA (-1,1%) lagen im Rahmen der Erwartungen. Nach der im August gesenkten Prognose war das Überraschungspotenzial aber überschaubar. Der Ausblick klang zurückhaltend, bewegte sich gleichwohl im Rahmen der Markterwartungen. Das Kursdesaster bei Hugo Boss (-13,8%) lag am enttäuschenden Ausblick, denn vorläufige Geschäftszahlen waren bereits bekannt.

XETRA-NACHBÖRSE

Im Windschatten deutlicher Kursgewinne der US-Börsen ist es noch etwas weiter nach oben gegangen. Nicht aber für Hellofresh. Die Aktien stürzten rund 15 Prozent ab, nachdem der Kochboxenversender seine Mittelfristziele zurückgezogen hatte.

USA - AKTIEN

Fest - Am Tag vor Veröffentlichung des offiziellen Arbeitsmarktberichts setzten Anleger darauf, dass sich der US-Arbeitsmarkt abkühlt. Damit würde der Fed die Entscheidung für eine Zinssenkung erleichtert. Beobachter verwiesen darauf, dass der ADP-Arbeitsmarktbericht für Februar leicht unter der Prognose ausgefallen war, was eher für Zinssenkungen sprach. Auch die ebenfalls stark beachteten Jolts-Daten zu den Stellenangeboten lagen zuletzt leicht unter Markterwartung. Die am Donnerstag veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge lieferten dagegen keine Indikation. Aktien New York Community Bancorp stiegen um weitere 6,1 Prozent. Die Bank hatte am Mittwoch mitgeteilt, von eine Kapitalspritze von mehr als 1 Milliarde Dollar zu erhalten. Victoria's Secret brachen um rund 30 Prozent ein. Der Wäsche- und Bekleidungshändler enttäuschte mit der Umsatzprognose. Die Tesla-Aktie (+1,2%) erholten sich etwas von den jüngsten Verlusten. Zwischenzeitlich hatte ein kritischer Kommentar von Morgan Stanley die Aktie belastet. Rivian verteuerten sich um 13,4 Prozent, nachdem der Hersteller von Elektrofahrzeugen neue Modelle vorgestellt hatte. Überzeugende Geschäftszahlen verhalfen Kroger zu einem Anstieg um fast 10 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,51         -4,3          4,55        8,9 
5 Jahre                  4,07         -5,3          4,12        6,5 
7 Jahre                  4,09         -3,4          4,12       12,1 
10 Jahre                 4,09         -1,6          4,10       20,8 
30 Jahre                 4,24         +1,1          4,23       27,5 
 

Die Renditen gaben etwas nach. Auch hier hätten Anleger auf eine Abkühlung des Arbeitsmarkts gesetzt, hieß es.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 8:03 Uhr  Mi, 17:01   % YTD 
EUR/USD                1,0948        +0,0%        1,0903     1,0903   -0,9% 
EUR/JPY                161,91        -0,0%        161,48     162,88   +4,1% 
EUR/CHF                0,9604        -0,0%        0,9606     0,9617   +3,5% 
EUR/GBP                0,8546        -0,0%        0,8558     0,8558   -1,5% 
USD/JPY                147,91        -0,0%        148,12     149,40   +5,0% 
GBP/USD                1,2811        +0,0%        1,2742     1,2740   +0,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,2011        +0,0%        7,2103     7,2092   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             66.971,96        -0,4%     65.935,36  66.543,89  +53,8% 
 

Der Dollar setzte seine Abwärtsbewegung vom Vortag fort. Der Dollar-Index verlor 0,5 Prozent. Der Euro zog nach dem EZB-Entscheid auf rund 1,0940 Dollar an. Beobachter merkten an, dass die EZB sich noch nicht zum Zeitpunkt einer möglichen ersten Zinssenkung geäußert habe, während Fed-Chairman Powell eine Zinssenkung im laufenden Jahr in den Raum gestellt habe.

Der Euro verteidigt seine Vortages-Aufschläge am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft, der er im Nachklapp auf die EZB-Aussagen aufgebaut hatte. Im Handel wird von Kapitalzuflüssen in den europäischen Aktienmarkt gesprochen, die den Euro beflügelt hätten. Die durch die EZB entfachten Zinssenkungsfantasien hätten Anleger aus Übersee in den europäischen Aktienmarkt getrieben, heißt es.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               79,55        78,93         +0,8%      +0,62   +9,9% 
Brent/ICE               83,48        82,96         +0,6%      +0,52   +8,7% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 08, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)

Die Ölpreise gaben leicht nach, trotz positiver Handelsdaten aus China und steigender Spannungen im Nahen Osten nach einem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Miliz auf ein Handelsschiff im Golf von Aden. Als Belastungsfaktor verwiesen Analysten auf Aussagen Powells, dass weitere Fortschritte bei der Senkung der Inflation "nicht gesichert" seien. WTI ermäßigte sich um 0,3 Prozent auf 78,93 Dollar.

METALLE

METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.157,49     2.160,03         -0,1%      -2,54   +4,6% 
Silber (Spot)           24,32        24,33         -0,0%      -0,00   +2,3% 
Platin (Spot)          919,30       920,50         -0,1%      -1,20   -7,3% 
Kupfer-Future            3,91         3,93         -0,3%      -0,01   +0,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis setzte seinen Anstieg fort und markierte neue Rekordstände. Die MUFG-Analysten sehen das Edelmetall weiter gut unterstützt aufgrund der Erwartung von Zinssenkungen durch die US-Notenbank, der bestehenden Gold-Nachfrage den Zentralbanken und seiner Bedeutung als "sicherer Hafen" vor dem Hintergrund der andauernden globalen Konflikte. Dazu komme die aktuelle Dollar-Schwäche. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,5 Prozent auf 2.160 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

NAHOST-KONFLIKT

Trotz schwindender Hoffnungen auf eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen hält der US-Botschafter in Israel, Jack Lew, eine Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor Beginn des muslimischen Fastenmonats noch für möglich.

Der nach Beschuss durch die jemenitischen Huthi-Rebellen gesunkene Frachter "Rubymar" hat mit seinem Anker nach US-Angaben mutmaßlich ein Unterseekabel durchtrennt. Die an einem unter dem Roten Meer verlaufenden Kabel entstandenen Schäden seien nach derzeitiger Einschätzung eine Folge des Angriffs, erklärte das Verteidigungsministerium. Der am Boden zerrende Anker habe dann nach derzeitigem Kenntnisstand "wahrscheinlich" die Unterseekabel durchtrennt, die Internet- und Telekommunikationsdienstleistungen weltweit ermöglichten.

NATO

Schweden ist als 32. Mitgliedsland der Nato beigetreten.

INFLATION JAPAN

Ausgaben privater Haushalte Jan -6,3% (PROGNOSE: -4,4%) gg Vorjahr

HELLOFRESH

gibt seine Mittelfristziele bis 2025 auf. Wie der Kochboxenversender mitteilte, ist es nach Bewertung des stark veränderten Geschäftsumfelds seit Veröffentlichung des Ausblicks unwahrscheinlich, bis zum Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von 10 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITDA von 1 Milliarde Euro zu erreichen. Für 2024 gab der Konzern einen Ausblick ab, der zumindest ergebnisseitig unter den Erwartungen der Analysten liegt. Die eigenen, im November gesenkten Ziele für 2023 erreichte Hellofresh.

VIVENDI

hat im vergangenen Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben. Allerdings schnitt der französische Medienkonzern etwas schlechter ab als erwartet. Die Prüfung einer Aufspaltung des Unternehmens dauere unterdessen an, teilte Vivendi weiter mit.

BROADCOM

Eine starke Nachfrage nach Chips für KI-Anwendungen hat bei Broadcom im ersten Geschäftsquartal zum Wachstum beigetragen. Überschattet wurde das Quartal jedoch von hohen akquisitionsbedingen Kosten, die den Gewinn erheblich drückten. Der Umsatz stieg im Quartal etwas stärker als erwartet um gut ein Drittel auf 12 Milliarden US-Dollar, auch dank der Übernahme des Softwareherstellers VMware. Bereinigt um die Akquisition wäre er um 11 Prozent gewachsen. Der Nettogewinn fiel auf 1,3 von 3,8 Milliarden Dollar. Bereinigt um Sonderposten erzielte Broadcom einen Gewinn je Aktie von 10,99 Dollar. Analysten hatten mit 10,40 Dollar gerechnet.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/cln/flf

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