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07:31 Uhr, 04.02.2025

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DIENSTAG: Letztmalig wird im Zuge der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr in Schanghai nicht gehandelt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Trump hat seine Pläne für Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada nach getrennten Treffen mit den Staats- und Regierungschefs beider Länder ausgesetzt. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärte, dass die angedrohten Zölle für "mindestens" 30 Tage ausgesetzt worden seien. Zuvor hatte Trump nach Gesprächen mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum Pardo eine ähnliche Aussetzung der Zölle auf mexikanische Importe angekündigt. Die USA und Mexiko "haben sich darauf geeinigt, die erwarteten Zölle für einen Monat auszusetzen, in dem wir Verhandlungen unter der Leitung von Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick sowie hochrangigen Vertretern Mexikos führen werden", so Trump. Die mexikanische Präsidentin bestätigte die Aussetzung der Zölle. Mexiko werde 10.000 Soldaten der Nationalgarde an die Grenze verlegen, um den Drogenhandel zu unterbinden, sagte sie. China hat derweil Gegenzölle auf US-Importe angekündigt, betroffen sind Öl, Gas und Kohle sowie Landmaschinen und Fahrzeuge.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

INFINEON (7:30)

dürfte im Auftaktquartal liefern, wenn auch deutlich weniger als bisher. Für den Zeitraum Oktober bis Dezember rechnen Analysten mit 700 Millionen Euro weniger Einnahmen als im Vorquartal und einem Einbruch bei der Rendite, der Segmentergebnismarge, um 640 Basispunkte. Aber mit beidem folgen die Analysten ziemlich genau den Ansagen, die das Infineon-Management vor drei Monaten gegeben hat. Nachfolgend eine Übersicht der Konsensprognosen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent):

1. QUARTAL                   1Q24/25  ggVj  Zahl   1Q23/24 
Gesamtumsatz                   3.225  -13%    23     3.702 
Segmentergebnis                  477  -43%    23       831 
Segmentergebnis-Marge           14,8    --    --      22,4 
Ergebnis nach Steuern            252  -57%    23       587 
Ergebnis/Aktie, unverwässert    0,19  -57%    23      0,44 
Ergebnis/Aktie ber., verwässert 0,27  -49%    23      0,53 
Umsatz Automotive              1.775  -15%    23     2.085 
Ergebnis Automotive              328  -42%    23       564 
 

Weitere Termine:

07:30 AT/Raiffeisen Bank International AG (RBI), vorläufiges Jahresergebnis

08:00 GB/Diageo plc, Ergebnis 1H

08:00 GB/Vodafone Group plc, Zwischenbericht 3Q

08:00 DE/Hawesko Holding AG, vorläufiges Jahresergebnis

08:30 JP/Nintendo Co Ltd, Ergebnis 9 Monate

10:00 DE/Schott Pharma AG & Co KGaA, HV

12:00 IT/Intesa Sanpaolo SpA, vorläufiges Jahresergebnis

12:00 US/Pepsico Inc, Ergebnis 4Q

12:00 US/Spotify Technology SA, Ergebnis 4Q

12:30 US/Merck & Co Inc, Ergebnis 4Q

12:45 US/Pfizer Inc, Ergebnis 4Q

13:15 US/Paypal Holdings Inc, Ergebnis 4Q

14:00 NL/Ferrari NV, Jahresergebnis

19:00 US/International Business Machines Corp (IBM), Investorentag 2025

22:00 US/Mondelez International Inc, Ergebnis 4Q

22:05 US/Alphabet Inc (Google-Holding), Ergebnis 4Q

22:15 US/Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    16:00 Auftragseingang Industrie Dezember 
          PROGNOSE: -0,8% gg Vm 
          zuvor:    -0,4% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
·INDEX                        Stand    +/- 
·DAX-Future               21.479,00  -0,1% 
·E-Mini-Future S&P-500     6.008,00  -0,2% 
·E-Mini-Future Nsdq-100   21.356,75  -0,2% 
·Nikkei-225               38.810,52  +0,8% 
·Schanghai-Composite           Feiertag 
·Hang-Seng-Index          20.603,35  +1,9% 
·                                  +/- Ticks 
·Bund -Future              132,83%    -21 
 
Montag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            21.428,24      -1,4% 
DAX-Future     21.497,00      -1,1% 
XDAX           21.396,54      -1,1% 
MDAX           26.388,15      -1,3% 
TecDAX          3.680,32      -1,3% 
EuroStoxx50     5.217,91      -1,3% 
Stoxx50         4.572,43      -0,8% 
Dow-Jones      44.421,91      -0,3% 
S&P-500-Index   5.994,57      -0,8% 
Nasdaq-Comp.   19.391,96      -1,2% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     133,04%        +70 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Aktienmärkte werden zum Start in den Handel leichter erwartet. Zwar hat US-Präsident Trump die angedrohten zusätzlichen Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada zunächst ausgesetzt, aber mit China scheint keine schnelle Lösung in Sicht - hier scheint ein Handelskrieg auszubrechen. China wird als Antwort Zölle auf einige aus den USA eingeführte Produkte erheben. Die geforderte Risikoprämie unter Investoren für Risikovermögenswerte wie Aktien dürfte angesichts der US-Handelspolitik die kommenden Tage eingepreist werden, die Volatilität zunächst hoch bleiben. Gewinner sind unter anderem Anleihen, aber auch der Dollar reagiert mit Stärke - der Euro fällt. Es ist davon auszugehen, dass US-Präsident Trump auch Europa im Visier hat.

Rückblick: Schwach - Die Angst vor einem globalen Handelskrieg drückte die Kurse, nachdem US-Präsident Trump Importzölle auf Einfuhren aus Mexiko, Kanada und China verhängt hatte. Die Lage entspannte sich zumindest etwas mit der Nachricht, dass die Zölle auf mexikanische Importe zunächst für einen Monat ausgesetzt werden. Trump sagte dessen ungeachtet, dass auch Zölle auf europäische Einfuhren folgen dürften. Für den Subindex der Autoaktien ging es 2,2 Prozent nach unten. VW verloren 4,1 Prozent. Das Unternehmen ist einer der größten Autobauer in Mexiko und fertigt dort auch für den US-Markt. Bei Porsche AG (-3,5%) sollen zwei Vorstände gegen. Rüstungsaktien legten europaweit zu. Händler verwiesen auf Aussagen von US-Außenminister Rubio, Deutschland solle mehr für die Verteidigung ausgeben. Generali gewannen 0,3 Prozent, nachdem Unicredit (-0,7%) ihre Beteiligung auf 4,1 Prozent aufgestockt hatte. Julius Bär brachen um 12,7 Prozent ein. Die Kernkapitalquote verfehlte die Erwartungen. Kritisiert wurde zudem das Ausbleiben eines Aktienrückkaufs. L'Oreal gaben um 1,3 Prozent nach mit der Trennung von einem Teil ihrer Beteiligung an Sanofi (+0,1%).

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwach - Deutsche Börse gewannen 0,6 Prozent. Treiber war laut Händlern die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten. Gut hielt sich die als defensiv geltende und damit wenig konjunkturempfindliche Aktie der Deutschen Telekom mit plus 0,6 Prozent. Die Gesellschaft und ihre wichtige US-Tochter dürften von Zöllen kaum betroffen sein. Atoss Software legten mit Kaufempfehlungen um 3,3 Prozent zu. Beim Minus von 5,7 Prozent bei Thyssenkrupp spielte der Dividendenabschlag eine verstärkende Rolle.

XETRA-NACHBÖRSE

Siltronic wurden bei Lang & Schwarz rund 2 Prozent tiefer gehandelt, nachdem der Waferhersteller eine Kürzung der Dividende 2024 mitgeteilt hatte.

USA - AKTIEN

Leichter - Die Zollpolitik von US-Präsident Trump trübte weltweit die Stimmung für Aktien. Trump hatte seine Drohung wahrgemacht und Strafzölle zunächst auf Importe aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Er beschwor damit Sorgen vor Handelskriegen, negativen Konjunktureffekten und höherer Inflation herauf. Mit der im Handelsverlauf aufschlagenden Nachricht, dass die Zölle gegen Mexiko zunächst ausgesetzt würden, kamen die Indizes deutlich von ihren Tagestiefs zurück. Neue US-Konjunkturdaten gingen im Zollwirrwar unter. Der eng gefasste Dow wurde gestützt von als eher defensiv geltenden Aktien wie Unitedhealth (+1,0%), Procter & Gamble (+1,7%) oder Verizon (+1,5%). Walmart gewannen 1,4 Prozent. Der Lebensmittelriese könnte von den Zöllen profitieren, so die Citi. Schlusslicht im Dow waren Apple (-3,4%). Vor allem Autowerte standen im Fokus. Ford, GM, Stellantis und Tesla verloren zwischen 1,9 und 5,2 Prozent - Autowerte waren mit den US-Zöllen weltweit schwach. Der S&P-500-Subindex knickte um fast 5 Prozent ein. Am besten hielten sich Aktien aus den Sektoren Telekommunikation (+1,9%) und Massenkonsum (+1,5%), die als weniger konjunkturempfindlich gelten.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit               Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                   4,25         +4,6          4,21            1,3 
5 Jahre                   4,35         +2,5          4,32           -3,2 
7 Jahre                   4,44         +1,1          4,43           -3,7 
10 Jahre                  4,53         -0,5          4,54           -3,8 
30 Jahre                  4,76         -3,0          4,79           -2,2 
 

Mit den Renditen ging es am kürzeren Ende nach oben, am längeren etwas nach unten vor dem Hintergrund der Inflationsspekulation als Folge der Zölle. Die Festverzinslichen seien aber zugleich auch als sicherer Hafen gesucht gewesen, hieß es zur Einordnung.

DEVISEN

DEVISEN 
 
zuletzt 
 
+/- % 
 
0:00 
 
Mo, 17:01 Uhr 
 
% YTD 
EUR/USD 
 
1,0293 
 
-0,5% 
 
1,0343 
 
1,0317 
 
-0,6% 
EUR/JPY 
 
159,78 
 
-0,2% 
 
160,15 
 
159,69 
 
-1,9% 
EUR/CHF 
 
0,9394 
 
-0,2% 
 
0,9416 
 
0,9406 
 
+0,1% 
EUR/GBP 
 
0,8302 
 
-0,1% 
 
0,8314 
 
0,8308 
 
+0,3% 
USD/JPY 
 
155,23 
 
+0,3% 
 
154,82 
 
154,78 
 
-1,3% 
GBP/USD 
 
1,2399 
 
-0,4% 
 
1,2443 
 
1,2419 
 
-0,9% 
USD/CNH 
 
7,3238 
 
+0,3% 
 
7,3051 
 
7,3280 
 
-0,2% 
Bitcoin 
 
 
 
 
 
BTC/USD 
 
99.191,35 
 
-2,6% 
 
101.829,75 
 
99.062,85 
 
+4,8% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

February 04, 2025 01:31 ET (06:31 GMT)

Auch am Devisenmarkt sorgten die Zollankündigungen und dann wieder -rückzüge für deutliche Reaktionen. Der Dollar stieg zunächst stark, kam mit der Nachricht aus Mexiko aber wieder etwas zurück. Der Dollarindex legte dennoch um 0,5 Prozent zu, der Euro fiel auf 1,0294 Dollar. Mexikanischer Peso und kanadischer Dollar gaben zunächst stark nach zum US-Dollar, machten die Verluste im Handelsverlauf aber wieder wett. Zum Kanada-Dollar hieß es, er sei von Spekulationen gestützt worden, dass auch zwischen den USA und Kanada noch eine Lösung in der Zollthematik gefunden werden könnte. Für den Yen ging es nach oben. Er gilt zum einen als eine Art sicherer Hafen am Devisenmarkt, dazu ist die japanische Notenbank aktuell auf Zinserhöhungskurs.

Der Dollar bleibt ein Spielball der Zollpolitik Trumps. Am Morgen kommt der Dollar-Index um 0,1 Prozent zurück, nachdem die US-Zölle gegen Mexiko und Kanada ausgesetzt worden sind. Weil die US-Zölle potenziell höhere Preise in den USA zur Folge haben, dürfte die Fed darauf tendenziell mit einer restriktiven Geldpolitik und höheren Zinsen reagieren, das stützt weltweit den Greenback. Der Dollar dürfte zudem weiter im ersten Halbjahr von seinem Ruf als vermeintlich sicherer Hafen in Krisenzeiten profitieren, urteilt DBS-Analyst Philip Wee.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

·ROHÖL           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
·WTI/Nymex         71,85        73,16  -1,8%    -1,31  +0,8% 
·Brent/ICE         75,12        75,96  -1,1%    -0,84  +0,9% 
 

Die Ölpreise zogen nur leicht an, auch wenn es sich bei den mit Zöllen belegten Staaten Kanada und zunächst auch Mexiko um die größten Ölimporteure der USA handelt. Bremsend dürfte aber der festere Dollar gewirkt haben, zudem hatte Trump niedrigere Zölle auf Energieimporte verkündet.

Mit chinesischen Zöllen auf US-Öl sinken die Preise. US-Öl dürfte verstärkt den Weg in andere Wirtschaftsräume finden, dort steige somit das Angebot heißt es.

METALLE

·METALLE         zuletzt       Vortag  +/- %  +/- USD  % YTD 
·Gold (Spot)    2.815,25     2.812,23  +0,1%    +3,02  +7,3% 
·Silber (Spot)     31,42        31,59  -0,5%    -0,17  +8,8% 
·Platin (Spot)    968,15       968,98  -0,1%    -0,83  +6,7% 
·Kupfer-Future      4,32         4,31  +0,3%    +0,01  +7,3% 
·YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold profitierte klar von seinem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Der Goldpreis stieg um 0,6 Prozent auf 2.816 Dollar. Im frühen Handel hatte er mit 2.830 Dollar ein neues Rekordhoch erreicht.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++

USA - Geldpolitik

Die unsicheren Aussichten für die US-Wirtschaft und die Inflation sprechen für Raphael Bostic, Präsident der US-Notenbankfiliale von Atlanta, für eine abwartende Haltung bei der Änderung der Zinssätze 2025. Er würde die Zinssätze gerne so lange beibehalten, bis er ein klareres Bild von der weiteren Entwicklung habe, sagte Bostic und sprach von einer derzeit soliden Wirtschaft und einem soliden Arbeitsmarkt in den USA. Es müsse aber noch mehr getan werden, um die Inflation auf das jährliche Ziel der Fed von 2 Prozent zu senken.

SILTRONIC

senkt die Dividende für 2024 auf 0,20 Euro je Aktie. Damit setze man die Dividendenpolitik für das Geschäftsjahr 2024 aus. Für 2023 hatte Siltronic noch 1,20 Euro je Aktie gezahlt.

                     BERICHTET   PROG   PROG 
4. QUARTAL          4Q24  ggVj   4Q24   ggVj  4Q23 
Umsatz               361   +1%    354    -1%   357 
EBITDA                93   +2%     80   -13%    91 
EBITDA-Marge        26,0    --   22,5     --  25,5 
EBIT                  27  -27%     13   -64%    37 
 
AUSBLICK 2025 - das Unternehmen erwartet: 
- Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres erwartet 
- EBITDA-Marge: in einem Bereich von 22 bis 27% 
MITTELFRISTZIELE erst nach 2028 realisierbar (Umsatz mehr als 2,2 Mrd Euro, EBITDA-Magre im hoehen 30%-Bereich) 
=== 

- Angaben in Millionen Euro, Marge in Prozent

UBS

hat im vierten Quartal von geringeren Kosten und einem deutlichen Wachstum in der Investmentbank sowie im Wealth Management profitiert. Die Schweizer Bank verdiente mehr als erwartet. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,90 US-Dollar bekommen, fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn betrug im Schlussquartal 770 Millionen US-Dollar nach einem Verlust von 279 Millionen im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Konsens mit 483 Millionen gerechnet.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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