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07:30 Uhr, 23.01.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Aktien der Telefonica Deutschland fallen außerplanmäßig aus MDAX und TecDAX heraus. Grund dafür sei, dass der Streubesitz unter 10 Prozent gesunken sei, teilte die Deutsche Börse mit. Im MDAX werden die Aktien von Befesa den bisherigen Platz von Telefonica Deutschland einnehmen. Sie waren bisher im SDAX, wohin nun Takkt aufrücken. In den TecDAX steigen die Aktien von 1&1 auf, die auch im SDAX vertreten sind. Alle Änderungen werden ab 25. Januar 2024 wirksam.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 SE/Ericsson - Telefon AB LM Ericsson, Ergebnis 4Q

07:00 DE/Deutsche Bahn AG, Pressemitteilung zum Bahnstreik der GDL, Berlin

08:00 GB/Associated British Foods plc (AB Foods), Zwischenbericht 1Q

12:20 US/General Electric Co, Ergebnis 4Q

12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 4Q

12:55 US/Procter & Gamble Co, Ergebnis 2Q

12:55 US/Raytheon Technologies Corp, Ergebnis 4Q

13:00 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 4Q

13:30 US/Lockheed Martin Corp, Ergebnis 4Q

15:00 US/3M Co, Ergebnis 4Q

22:00 US/Netflix Inc, Ergebnis 4Q

22:01 US/Texas Instruments Inc, Jahresergebnis

22:05 US/United Airlines Holdings Inc, Ergebnis 4Q

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.801,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.882,00  +0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   17.474,75  +0,1% 
Nikkei-225               36.517,57  -0,1% 
Schanghai-Composite       2.769,27  +0,5% 
Hang-Seng-Index          15.454,16  +3,3% 
                                   +/- Ticks 
Bund -Future              134,44%     -1 
 
Vortag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                16.683,36      +0,8% 
DAX-Future         16.780,00      +0,2% 
XDAX               16.667,36      +0,2% 
MDAX               25.748,16      +1,2% 
TecDAX              3.304,31      +1,1% 
EuroStoxx50         4.480,32      +0,7% 
Stoxx50             4.073,76      +0,5% 
Dow-Jones          38.001,81      +0,4% 
S&P-500-Index       4.850,43      +0,2% 
Nasdaq-Comp.       15.360,29      +0,3% 
EUREX                zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future         134,45%        +28 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Märkte dürften nach erneut guten US-Vorlagen weiter nach oben laufen. Allerdings lasse die Dynamik der Kursgewinne trotz zwischenzeitlich neuer Rekorde auch an Wall Street nun leicht nach, heißt es. Marktschwere Titel wie Microsoft und Google gaben zum Handelsschluss sogar leicht nach und gehypte Aktien wie Nvidia wiesen nur noch kleine Kurgewinne auf. In Europa dürfte vor allem die Sitzung der EZB am Donnerstag immer stärker in den Vordergrund rücken und für Vorsicht bei neuen Engagements sorgen. Die Börsen hatten zu euphorische Erwartungen über eventuelle Zinssenkungen schon im April aber sukzessive zurückgefahren. Falls EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Möglichkeit von Senkungen ab Juni andeutet, dürfte dies ausreichend positiv für die Börsen sein.

Rückblick: Fester - Günstige US-Vorgaben gaben den Aktien Auftrieb. Der Technologiesektor stellte den Branchengewinner mit Aufschlägen von 2,0 Prozent. Die Aktien der in Stockholm gelisteten Kindred stiegen um 16,7 Prozent auf 121,90 Kronen. Treiber war ein Gebot über 130 Kronen des französischen Lotteriebetreibers Française des Jeux (FDJ), dessen Kurs um 6,2 Prozent vorrückte. Mit der Übernahme von Kindred zielt das Unternehmen darauf ab, einen europäischen Glücksspiel-Champion zu schaffen. Mit Aufschlägen von 4 Prozent reagierten Sandoz auf die Übernahme des Medikaments Cimerli zur Behandlung von Sehschwäche von Coherus.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Evotec gewannen 7,8 Prozent. Das Biotechunternehmen hatte erklärt, allen Verpflichtungen zur Veröffentlichung von Manager-Transaktionen nachgekommen zu sein. Die vorgeschriebenen Prozesse seien vom früheren CEO Werner Lanthaler aber nicht eingehalten worden. Lanthaler hatte jüngst völlig überraschend seinen Posten geräumt, was an der Börse einen Abverkauf der Aktie ausgelöst hatte. Unter Abgabedruck standen Aurubis (-4%). Aufsichtsratsmitglieder führten "weit fortgeschrittene Gespräche mit drei Vorstandsmitgliedern über die Beendigung ihrer Vorstandstätigkeit". Derzeit laufen Untersuchungen wegen krimineller Aktivitäten, die zu Fehlbeständen an Edelmetallen geführt hatten. Hypoport (+6,9%) ist gewachsen und erwartet eine Normalisierung am Markt. Für Infineon ging es mit positiven Vorgaben aus dem Technologiesektor um 1,4 Prozent nach oben. United Internet (+3,9%) wurden von Berenberg als "Top Pick" bezeichnet mit einem Kurspotenzial von rund 90 Prozent. Nach negativen Kommentaren verloren Commerzbank 3,4 Prozent. Eine Kaufempfehlung von Warburg verhalf Deutz zu Kursgewinnen von 8,2 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffällige Bewegungen bei Einzelwerten wurden nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Anschlusskäufe trieben die Wall Street auf neue Hochs. Der Dow-Jones-Index stieg erstmals über 38.000 Punkte. Auch S&P-500 und Nasdaq-100 markierten neue Bestmarken. Die gute Laune im Technologiesektor dauerte an. Weiter befeuert von den guten TSMC-Geschäftszahlen sowie den Erwartungen an KI zogen Nvidia nun um 0,3 Prozent auf ein weiteres Rekordhoch an. Micron Technology legten um 2 Prozent zu. Boeing schlossen kaum verändert, die US-Flugaufsicht empfahl weitere Sicherheitsinspektionen bei der 737-900ER. Archer Daniels Midland (-24%) hatte seinen Finanzchef beurlaubt und untersucht die Buchführung in seinem Ernährungssegment. Solaredge kletterten um 4 Prozent. Die Gesellschaft plant Massenentlassungen. B. Riley Financial san um 2,5 Prozent. Laut Berichten werden Geschäfte mit einem Kunden durch die Behörden untersucht. Gilead Sciences sackten um gut 10 Prozent ab. Ein Krebsmittel des Biotechnologieunternehmens hatte in einer klinischen Studie enttäuscht.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,41         +4,3          4,37           -0,5 
5 Jahre                  4,04         -0,7          4,05            3,9 
7 Jahre                  4,07         -2,6          4,10           10,4 
10 Jahre                 4,11         -2,4          4,13           22,5 
30 Jahre                 4,33         -0,6          4,33           35,7 
 

Die Anleiherenditen fielen mehrheitlich. Anleger griffen zu, nachdem die Renditen in der vergangenen Woche zugelegt hatten und im Zehnjahresbereich deutlicher über die Marke von 4 Prozent gestiegen waren.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:15 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,0906        +0,2%     1,0881         1,0886  -1,3% 
EUR/JPY           161,33        +0,2%     161,02         161,08  +3,7% 
EUR/CHF           0,9443        -0,2%     0,9457         0,9465  +1,8% 
EUR/GBP           0,8563        +0,0%     0,8560         0,8564  -1,3% 
USD/JPY           147,93        -0,0%     147,98         147,96  +5,0% 
GBP/USD           1,2737        +0,2%     1,2712         1,2714  +0,1% 
USD/CNH           7,1700        -0,4%     7,1953         7,2005  +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        40.076,30        +0,8%  39.773,79      40.475,57  -8,0% 
 

Der Dollar zeigte sich behauptet. "Eine Rückkehr der Markterwartungen in Richtung eines Szenarios mit längerfristigen hohen US-Leitzinsen ist notwendig, um dem Dollar deutlich mehr Stärke zu verleihen", urteilten die Devisenanalysten der Unicredit.

Der Dollar schwächelt am Morgen, der Dollarindex verliert 0,2 Prozent. Der Euro könnte im Vorfeld der EZB-Sitzung, aber auch danach einen Schub erhalten. Denn die EZB dürfte (noch) keine Anstalten machen, die Zinsen in absehbarer Zeit zu senken, heißt es im Handel. Der Markt preise dagegen eine Zinssenkung bereits im April ein.

Der Yen erholt sich derweil von seinem Schwächeanfall, nachdem die japanische Notenbank ihre Leitzinsen unverändert gelassen hat.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL      zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    74,86        74,76  +0,1%    +0,10  +3,7% 
Brent/ICE    80,16        80,06  +0,1%    +0,10  +4,0% 
 

Die Erdölpreise drehten ins Plus und zogen kräftig an (WTI +2,2%, Brent +1,6%). Sorgen über eine Eskalation des Nahost- sowie des Ukrainekrieges überwogen, nachdem ein schwacher makroökonomischer Ausblick verbunden mit einer mäßigen Nachfrage die Preise zunächst ins Minus gedrückt hatte. In Russland war ein Treibstoff- und Gasterminal in der Ostsee in die Luft geflogen.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.030,93     2.021,50      +0,5%          +9,43  -1,5% 
Silber (Spot)      22,38        22,13      +1,1%          +0,25  -5,9% 
Platin (Spot)     908,30       898,00      +1,1%         +10,30  -8,4% 
Kupfer-Future       3,78         3,76      +0,5%          +0,02  -2,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold war in einem von Risikofreude dominierten Umfeld nicht gefragt. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,5 Prozent auf 2.019 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

NAHOSTKRIEG

Die USA und Großbritannien haben bei einem neuen gemeinsamen Militäreinsatz die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Die Angriffe hätten sich gegen "acht Huthi-Ziele im Jemen als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe" der Rebellen auf die internationale und kommerzielle Schifffahrt sowie auf Marineschiffe gerichtet, teilten Washington und London mit.

US-NOTENBANK

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 23, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)

Zwei ehemalige Vertreter der Fed haben mit ihren eigenen Handelsgeschäften an der Börse weder gegen Richtlinien noch gegen Gesetze verstoßen. Zu diesem Ergebnis kommt eine zweijährige Untersuchung vom Generalinspektor der Fed.

GELDPOLITIK JAPAN

Die Bank of Japan hat ihre Leitzinsen unverändert gelassen. Es benötige solidere Beweise für eine Verbesserung der Lohn- und Preisentwicklung, begründete die Notenbank ihren Schritt. Die japanische Zentralbank beschloss, die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent zu belassen. Sie erklärte, dass sie weiterhin 1 Prozent als Referenzpunkt für die Obergrenze der Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen festlegen wird.

DEUTSCHE BAHN

Die Eisenbahnergewerkschaft EVG hat angekündigt, dass die bei ihr organisierten Lokführer ab Mittwoch nicht die Arbeit niederlegen werden. "Unsere Lokführer fahren und sorgen dafür, dass die Bahn für die kommenden Tage einen stabilen Notfahrplan aufstellen kann", sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert der Augsburger Allgemeinen. Burkert sagte, er habe den Eindruck, dass die Stimmung in der Bahn-Belegschaft gerade zulasten der GDL kippe.

ENBW

Der Chef des baden-württembergischen Energiekonzerns ist überzeugt, dass sich mit Offshore-Windparks Geld verdienen lässt - und erteilt der Rückkehr zur Atomkraft eine Absage. Seit etwas mehr als einem Jahr führt nun Andreas Schell die Geschäfte bei EnBW. Währenddessen hat er den Kohleausstieg auf 2028 vorgezogen und das letzte Atomkraftwerk vom Netz genommen. Die Politik hält bei diesem Tempo aber nicht mit, wie er im Handelsblatt kritisierte.

SIGNA/VERSICHERER

Die Pleite der Signa-Gruppe des Milliardärs René Benko trifft die Versicherer doppelt: Sie verlieren Geld als Investoren und als Versicherer der Managerhaftpflicht. Die Versicherer sollen Signa-Gesellschaften rund 3 Milliarden Euro geliehen haben. Davon sind mindestens 1,3 Milliarden Euro nachrangige Darlehen, die wegen der Insolvenz mit einem Totalverlust enden dürften. Überdies haben Versicherer die Manager der Gruppe mit einer Managerhaftpflichtversicherung abgesichert. (Süddeutsche Zeitung)

KERING

erwirbt für fast eine Milliarde US-Dollar eine Immobilie mit Einzelhandelsflächen für Luxusmode an der Fifth Avenue in New Yorke City und erweitert damit seine Einzelhandelsstandorte an einer der berühmtesten Prachtstraßen der Welt. Der Eigentümer der Marken Gucci und Yves Saint Laurent zahlt nach eigenen Angaben 963 Millionen Dollar für das rund 115.000 Quadratmeter große Grundstück, um sich begehrte Standorte für seine Modehäuser zu sichern.

APPLE

Der US-Konzern hat eine Strafe von 1,2 Milliarden Rubel (rund 12,5 Millionen Euro) an die russische Regierung gezahlt. Eine russische Behörde wirft dem iPhone-Hersteller vor, seine dominante Position auf dem App-Markt missbraucht zu haben.

Der Elektronikkonzern hat in der Auseinandersetzung mit der EU-Kommission eingelenkt: Das Unternehmen sichert anderen Entwicklern von mobilen Geldbörsen und Zahlungsdiensten direkt Zugang zum NFC-Chip seiner Geräte für kontaktloses Bezahlen zu. (FAZ)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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