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07:34 Uhr, 22.01.2025

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Adidas hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 nach einem besser als erwartet ausgefallenen Viertquartal übertroffen. Der Umsatz stieg im Gesamtjahr um 11 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro. Währungsbereinigt legten die Einnahmen um 12 Prozent zu und damit deutlich stärker als Adidas mit rund 10 Prozent prognostiziert hatte. Zusätzlich bereinigt um die Verkäufe von Yeezy-Restbeständen setzte Adidas 13 Prozent mehr um. Die Bruttomarge erhöhte sich um 3,3 Prozentpunkte auf 50,8 Prozent und das Betriebsergebnis verbesserte sich um mehr als 1 Milliarde auf 1,34 Milliarden Euro. Es übertraf damit ebenfalls die Konzernprognose von rund 1,2 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Margen in Prozent):

.                          VORAB 
.                     BEKANNTGABE    PROG   PROG  PROG 
GESAMTJAHR 2024         Gj24 ggVj    Gj24   ggVj  Zahl    Gj23 
Umsatz                23.683 +11%  23.055    +8%    18  21.427 
Bruttomarge             50,8   --      --     --    --    47,5 
Betriebsergebnis       1.337 +399%  1.224  +357%    18     268 
Operative Marge          5,6   --     5,3     --    --     1,3 
Ergebnis vor Steuern      --   --   1.042     --    18      65 
Ergebnis nach Steuern*    --   --     766     --    17     -58 
Erg./Aktie unverwässert*  --   --    3,85     --     6   -0,67 
Dividende je Aktie        --   --    1,43  +104%    17    0,70 
* aus fortgeführten Geschäften 
 

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 GB/Easyjet plc, Ergebnis 1Q*

12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 4Q

12:30 US/GE Vernova Inc, Ergebnis 4Q

12:55 US/Procter & Gamble Co, Ergebnis 2Q

13:00 US/Travelers Cos Inc, Ergebnis 4Q

13:30 US/Abbott Laboratories, Ergebnis 4Q

17:45 DE/Volkswagen AG (VW), Pre Close Call

22:10 US/Alcoa Inc, Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    16:00 Index der Frühindikatoren Dezember 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               21.265,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     6.101,50  +0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   21.855,50  +0,7% 
Nikkei-225               39.640,03  +1,6% 
Schanghai-Composite       3.208,43  -1,1% 
Hang-Seng-Index          19.784,21  -1,6% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                131,87     -8 
 
Dienstag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                21.042,00      +0,2% 
DAX-Future         21.253,00      +0,5% 
XDAX               21.130,63      +0,5% 
MDAX               25.972,67      -0,1% 
TecDAX              3.641,85      +0,9% 
EuroStoxx50         5.165,96      +0,0% 
Stoxx50             4.482,26      +0,4% 
Dow-Jones          44.025,81      +1,2% 
S&P-500-Index       6.049,24      +0,9% 
Nasdaq-Comp.       19.756,78      +0,6% 
EUREX                zuletzt     +/- Ticks 
Bund-Future         131,95%        +19 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem freundlichen Start an Europas Börsen rechnen Händler am Mittwoch. Die Entspannung an den US-Börsen vom Vorabend dürfte sich auch hierzulande fortsetzen. Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump war es zu keinen sofortigen Strafzöllen gekommen, was für Erleichterung sorgte. Dies deute eine gewisse Verhandelbarkeit des Themas an, heißt es. Für gute Laune im Technologiesektor sorgte indes Trumps Ankündigung, mit dem "Stargate"-Projekt rund 100 Milliarden Dollar in den Ausbau von Datenzentren zu pumpen. Dies gab den Aktien der Technologiebranche an der Wall Street einen erneuten Schub nach oben. Der Trend hätte dort noch stärker sein können, wenn nicht ein Minus von über 3 Prozent bei Apple gebremst hätte. Die Aktie litt unter einem schwachen Absatz in China und zwei Abstufungen. Europas Tech-Branche dürfte dies leicht stützen, doch fehle hier der Antrieb durch zukunftsorientierte und konzertierte Staatsinvestitionen. Zum Thema Strafzölle hieß es bislang nur, auf China-Importe sollen 10 Prozent fällig werden und über Europa denke man noch nach. Im Tagesverlauf im Fokus stehen könnten Interviews mit Notenbankern von ihrem Treffen in Davos. Bei den Airlines wird auf Geschäftszahlen von Easyjet und UAL geblickt, bei den Erneuerbaren auf den Ausblick von US-Windanlagenbauer GE Vernova. Am Abend will dann VW erste Erkenntnisse über ihren Jahresverlauf bekanntgeben.

Rückblick: Nachdem US-Präsident Donald Trump bereits seit Wochen die Risikostimmung der Anleger stimuliert hatte, haben seine ersten Aussagen und Dekrete bisher wenig Überraschendes geliefert. Für die kommenden Tage und Wochen wird nun mit einer Reihe von Dekreten zu Einwanderung, Zöllen und Deregulierung gerechnet, die Aufschluss über die generelle Richtung seiner Politik liefern dürften. Die Konjunktur in Deutschland läuft auch ohne US-Zölle nicht rund. Der ZEW-Index hat sich im Januar stärker eingetrübt als erwartet. Der Sektor der Öl- und Gaswerte verlor daraufhin 0,5 Prozent. Im Fokus standen zudem Aktien der Erneuerbaren Energien nach dem Amtsantritt Trumps. Mit dem anstehenden Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und dem Ende des "Green Deals" steht der Branche in den USA eine schwere Zeit bevor. Bei Windparkbetreiber Orsted ging es nach Geschäftszahlen 10,7 Prozent tiefer. Analysten kritisieren umfangreiche Abschreibungen. Vestas fielen um 2,3 Prozent, Nordex um 1,8 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Unter Druck standen Aktien der Automobilbranche nach schwachen Acea-Zulassungszahlen im Dezember. Vor allem die europaweite Absatzschwäche der E-Autos sorgte für lange Gesichter. BMW und Mercedes-Benz fielen um 1,8 und 0,6 Prozent, VW-Aktien gaben 0,8 Prozent ab. Positiv kamen die Geschäftszahlen von Kontron (+6,2 %) an. Auch dank eines starkem Auftragsbestands kwurde der Umsatz 2024 um über 40 Prozent zum Vorjahr gesteigert. Das Wachstum soll auch im laufenden Jahr weitergehen. Für Ionos ging es um 7,7 Prozent nach oben. Auslöser war die Ankündigung eines Aktienrückkaufs.

XETRA-NACHBÖRSE

Im Sog der Fahrt aufnehmenden US-Börsen haben die Kurse nochmals etwas zugelegt. Adidas profitierten von den überraschend starken Geschäftszahlen, die der Sportartikelhersteller nach Ende des Xetra-Handels vorgelegt hatte. Die Aktien wurden am Abend gut 3 Prozent höher getaxt. Dagegen ging es für den Kurs des Autozulieferers Schaeffler um fast 5 Prozent abwärts. Das Unternehmen hatte gewarnt, dass die bereinigte EBIT-Marge 2024 niedriger als erwartet ausfallen werde.

USA - AKTIEN

Fester - Anleger setzten darauf, dass die US-Wirtschaft unter dem neuen Präsidenten einen Schub erhalten wird, wie Händler sagten. Gut kam auch an, dass Trump zunächst darauf verzichtete, höhere Einfuhrzölle zu verhängen. Unter den Einzelwerten gaben Apple um 3,2 Prozent nach. Die Smartphone-Verkäufe von Apple in China sind im vierten Quartal 2024 eingebrochen. Walgreens Boots Alliance büßten 9,2 Prozent ein. Das US-Justizministerium hat Klage gegen die Drogeriekette eingereicht und wirft dem Unternehmen vor, zur Opioid-Krise in den USA beigetragen zu haben. 3M stiegen nach Vorlage überzeugender Geschäftszahlen um 4,2 Prozent. Unter den Gewinnern im Dow befanden sich auch die Aktien des als Konjunkturbarometer geltenden Baumaschinenherstellers Caterpillar (+3,2%) und des Flugzeugherstellers Boeing (+2,6%). Nike (+3,3%) dürften von den überraschend starken Geschäftszahlen des deutschen Wettbewerbers Adidas profitiert haben. Wenig Vertrauen haben Anleger offenbar in die Zukunft von Donald Trumps Unternehmen Trump Media & Technology Group. Dessen Kurs stürzte um 11,1 Prozent ab.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit               Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                   4,27         -1,0          4,28            3,3 
5 Jahre                   4,39         -4,5          4,43            0,7 
7 Jahre                   4,48         -5,2          4,53           -0,2 
10 Jahre                  4,57         -6,1          4,63           -0,5 
30 Jahre                  4,80         -6,0          4,86            1,7 
 

Die Renditen sanken, nachdem Trump zunächst auf die Einführung höherer Zölle verzichtet hatte. Damit habe er Inflationssorgen gelindert, sagten Beobachter. Höhere Zölle werden von vielen Anleger mit einem verstärken Preisauftrieb in Verbindung gebracht, der wiederum die US-Notenbank von weiteren Zinssenkungen abhalten könnte.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN           zuletzt        +/- %        0:00  Di, 17:02 Uhr   % YTD 
EUR/USD            1,0410        -0,2%      1,0427         1,0402   +0,5% 
EUR/JPY            162,25        +0,1%      162,08         161,60   -0,4% 
EUR/CHF            0,9440        -0,0%      0,9443         0,9441   +0,6% 
EUR/GBP            0,8439        -0,1%      0,8443         0,8457   +2,0% 
USD/JPY            155,88        +0,3%      155,47         155,38   -0,9% 
GBP/USD            1,2336        -0,1%      1,2347         1,2298   -1,4% 
USD/CNH            7,2864        +0,3%      7,2659         7,2715   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        105.509,25        -0,5%  106.026,20     103.940,40  +11,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 22, 2025 01:34 ET (06:34 GMT)

Der Dollar gab zwischenzeitliche Gewinne zum Euro ab. Die Gemeinschaftswährung eroberte die Marke von 1,04 Dollar zurück, nachdem sie am Montag bis auf 1,0266 Dollar abgerutscht war. Die Tatsache, dass Trump nicht sofort nach seinem Amtsantritt Strafzölle eingeführt habe, habe das Risiko verringert, dass der Euro im ersten Quartal unter die Parität zum Dollar falle, so Analyst Derek Halpenny von MUFG.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL             zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex            0,00        75,89     -100,0%         -75,89   +5,8% 
Brent/ICE           79,05        79,29       -0,3%          -0,24   +5,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Vor allem der Preis für die US-Sorte WTI gab kräftig um 2,6 Prozent je Barrel nach. Marktteilnehmer verwiesen auf einen von Trump vorgestellten Plan zur Steigerung der US-amerikanischen Öl- und Gasproduktion, wodurch sich das globale Angebot erhöhen dürfte. Bei der europäischen Referenzsorte Brent fiel das Minus mit 0,8 Prozent deutlich geringer aus.

METALLE

METALLE           zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)      2.747,12     2.742,50       +0,2%          +4,62   +4,7% 
Silber (Spot)       30,77        30,87       -0,3%          -0,10   +6,6% 
Platin (Spot)      947,88       949,75       -0,2%          -1,88   +4,5% 
Kupfer-Future        4,31         4,34       -0,7%          -0,03   +7,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold profitierte von den gesunkenen Marktzinsen, die das zinslose Edelmetall für Anleger attraktiver machten. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,2 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

USA

In einer Exekutivanordnung hat US-Präsident Donald Trump die Bundesbehörden aufgefordert, mögliche Vergeltungsmaßnahmen für Steuern zu prüfen, die als diskriminierend oder extraterritorial angesehen werden, nachdem er eine Abkehr der USA von einem globalen Steuerabkommen signalisiert hatte, das während der Regierung von Präsident Joe Biden erzielt wurde.

SCHAEFFLER

hat im vergangenen Jahr weniger umgesetzt als am Markt erwartet und seine operative Margenprognose verfehlt. Die Marge vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie Sondereffekten werde auf Basis vorläufiger Zahlen voraussichtlich bei 4,5 Prozent liegen. Im Vorjahr hatte Schaeffler eine bereinigte EBIT-Marge von 7,3 Prozent erzielt und für 2024 eine Marge zwischen 5 bis 8 Prozent in Aussicht gestellt. Der Marktkonsens lag nach Angaben des Unternehmens zuletzt bei 6,3 Prozent. Der Umsatz stieg wie erwartet deutlich von 16,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf 18,2 Milliarden Euro. Er lag damit aber ebenfalls unter dem Marktkonsens, der von 18,5 Milliarden Euro ausging.

.                         VORAB* 
.                    BEKANNTGABE    PROG  PROG  PROG 
GESAMTJAHR 2024       Gj24  ggVj    Gj24  ggVj  Zahl     Gj23 
Umsatz              18.200  +12%  18.513  +13%     7   16.313 
EBIT bereinigt       819**  -31%   1.172   -1%     7    1.187 
EBIT-Marge bereinigt   4,5    --     6,3    --     7      7,3 
Free Cashflow vor M&A  360  -14%     274  -35%     7      421 
* Finalen Ergebnisse sowie die Prognose für Geschäftsjahr 2025 
wird Schaeffler am 5. März 2025 veröffentlichen 
** eigene Berechnung von Dow Jones Newswires (Abweichung möglich) 
 

- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Margen in Prozent

ALSTOM

hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 nach einem über den Erwartungen liegenden Umsatz im dritten Quartal bestätigt. Der Zughersteller meldete für die drei Monate per Ende Dezember einen Umsatzanstieg um 7,9 Prozent auf 4,67 Milliarden Euro. Organisch stieg der Umsatz um 9,8 Prozent. Das Ergebnis liegt über den Erwartungen der Analysten, die laut Konsens von Visible Alpha mit einem Umsatz von 4,49 Milliarden Euro gerechnet hatten.

NETFLIX

hat im vierten Quartal 2024 so viele neue Abonnenten gewonnen wie nie zuvor in der Geschichte des Streamingriesen. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen des Marktes. Auch Umsatz und Gewinn fielen höher aus als angenommen. Netflix will seine Beliebtheit nutzen, um Preiserhöhungen in den USA durchzusetzen, und hob die Umsatzprognose an. Die Aktie reagierte darauf im nachbörslichen Handel zunächst mit einem Kurssprung von rund 13 Prozent.

UNITED AIRLINES

hat für das vierte Quartal hohe Gewinne und Umsätze ausgewiesen und mit den Prognosen für das erste Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen.

TIKTOK

US-Präsident Donald Trump hat sich offen für den Kauf von Tiktok durch Tesla-CEO und X-Eigentümer Elon Musk oder Oracle-Chef Larry Ellison gezeigt. Trump wiederholte, er wolle, dass die USA die Hälfte der Social-Media-App besitze. Was genau das bedeuten würde, lässt sich nur vermuten.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/cln/flf/ros

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