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07:30 Uhr, 29.11.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Fed-Gouverneurin Michelle Bowman warnt vor verfrühten Erfolgsmeldungen im Kampf gegen die Inflation. "Wir sollten die historischen Lehren und Risiken im Zusammenhang mit einer verfrühten Erklärung des Sieges über die Inflation im Hinterkopf behalten", sagte die Notenbankerin in einer Rede in Utah. Es bestehe das Risiko, dass die Inflation ohne eine weitere Straffung der Geldpolitik oberhalb des Fed-Ziels von 2 Prozent bleibe. Sie gehe davon aus, dass die Fed die Zinsen noch weiter erhöhen müsse, um die Inflation einzudämmen. Ihr Kollege Chris Waller hatte zuvor in einer Rede in Washington gesagt, die Wirtschaft scheine sich gegen Jahresende so abgeschwächt zu haben, dass die Inflationsrate sinken könnte.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

06:50 LU/Aroundtown SA, Ergebnis 3Q

07:00 NL/Prosus NV, Ergebnis 1H

14:00 US/General Motors Co (GM), Aktualisierung zu Geschäftsstrategie

22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    07:30 Verbraucherpreise Nordrhein-Westfalen November 
 
    08:00 Import-/Exportpreise Oktober 
          Importpreise 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm/-13,5% gg Vj 
          zuvor:    +1,6% gg Vm/-14,3% gg Vj 
 
    10:00 Verbraucherpreise Brandenburg November 
          Verbraucherpreise Hessen November 
          Verbraucherpreise Sachsen November 
 
- EU 
    11:00 Index Wirtschaftsstimmung November 
          Wirtschaftsstimmung Eurozone 
          PROGNOSE: 93,7 
          zuvor:    93,3 
          Industrievertrauen Eurozone 
          PROGNOSE: -9,0 
          zuvor:    -9,3 
          Verbrauchervertrauen Eurozone 
          PROGNOSE:       -16,9 
          Vorabschätzung: -16,9 
          zuvor:          -17,9 
 - ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) 
          HVPI 
          PROGNOSE: +3,1% gg Vj 
          zuvor:    +3,5% gg Vj 
- DE 
    14:00 DE/Verbraucherpreise (vorläufig) November 
          PROGNOSE: -0,3% gg Vm/+3,5% gg Vj 
          zuvor:     0,0% gg Vm/+3,8% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE: -0,2% gg Vm/+2,8% gg Vj 
          zuvor:    -0,2% gg Vm/+3,0% gg Vj 
- US 
    14:30 BIP (2. Veröffentlichung) 3Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE:     +5,0% gg Vq 
          1. Veröff.:   +4,9% gg Vq 
          2. Quartal:   +2,1% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:     +3,5% gg Vq 
          1. Veröff.:   +3,5% gg Vq 
          2. Quartal:   +1,7% gg Vq 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.034,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     4.569,25  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.073,25  +0,2% 
Nikkei-225               33.374,95  -0,1% 
Schanghai-Composite       3.028,14  -0,3% 
Hang-Seng-Index          17.005,31  -2,0% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                132,38    +44 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.992,67      +0,2% 
DAX-Future     16.026,00      +0,2% 
XDAX           15.991,72      +0,2% 
MDAX           26.007,22      -0,4% 
TecDAX          3.134,24      +0,2% 
EuroStoxx50     4.348,02      -0,1% 
Stoxx50         3.943,07      -0,5% 
Dow-Jones      35.416,98      +0,2% 
S&P-500-Index   4.554,89      +0,1% 
Nasdaq-Comp.   14.281,76      +0,3% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       131,94        +55 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Mit einer gut behaupteten Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Der DAX wird am frühen Morgen knapp über 16.0000 Punkten erwartet. Zwar kommt von den Vorlagen wenig Positives: In den USA sind die großen Indizes in engen Grenzen uneinheitlich aus dem Tag gegangen, in Asien geht es am Morgen überwiegend abwärts. "Trotzdem stimmt das Umfeld", so ein Marktteilnehmer: Der festere Euro beziehungsweise schwächere Dollar mache den DAX für US-Investoren attraktiv, sie könnten sich neben Kursgewinnen auch noch über Währungsgewinne freuen. "Allerdings dürfte das sehr schnelles Geld sein, das auch schnell wieder rausgeht", so der Marktteilnehmer. Daneben stützen die weiter sinkenden Renditen am langen Ende die Stimmung. Die Anleihen profitieren von der Spekulation, dass die Inflationsraten mit einem "soft landing" der Wirtschaft weiter zurückkommen und Zinssenkungen ermöglichen.

RÜCKBLICK: Kaum verändert - Die Rally sei nun in eine Konsolidierung übergegangen, hieß es im Handel. Ein weiterer Anstieg der Börsen dürfte nur mit neuen und entsprechend ausfallenden Fundamentaldaten möglich sein. Auf der Verliererseite standen Aktien der Luxusgüterhersteller. Kering fielen um 2,6, Christian Dior um 2,3, Hermes um 2 Prozent und LVMH um 1,8 Prozent. Richemont gaben um 2,9 und Burberry um 3,3 Prozent. Belastet wurde der Sektor von einem negativen Kommentar und gesenkten Kurszielen der HSBC. Julius Bär (-4,7%) standen wegen des mutmaßlichen Kreditengagement bei der mit Geldproblemen kämpfenden Signa weiter unter Druck. Dazu kam, dass Morgan Stanley die Aktie auf "Underweight" abgestuft hatte. Rolls-Royce kletterten um 6,4 Prozent. Neue Mittelfristziele trieben den Kurs.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Als ambitioniert wurden die neuen Mittelfristziele von RWE im Handel bezeichnet. Nach Ansicht der DZ Bank bestätigte der Kapitalmarkttag von RWE, dass der Energiekonzern hohes langfristiges Ergebniswachstum generieren kann. Die Aktie ging 3,0 Prozent fester aus dem Handel. Im Fahrwasser waren auch Eon gefragt und gewannen 0,8 Prozent. Infineon profitierten mit einem Plus von 2 Prozent von einer Kaufempfehlung durch Jefferies. Dagegen setzten Bayer ihren Abwärtstrend fort und zählten mit minus 3,5 Prozent zu den schwächsten DAX-Werten. Nach den jüngsten Hiobsbotschaften machten Sorgen um eine Dividendenkürzung die Runde. Dies betreffe auch BASF (-1,1%), hieß es. Im Windschatten von Rolls-Royce stiegen MTU um 0,9 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Bei Einzelaktien gab es mangels neuer Nachrichten keine Auffälligkeiten.

USA - AKTIEN

Gut behauptet - Dass das US-Verbrauchervertrauen im November etwas stärker gestiegen war als erwartet, beflügelte nur leicht. Daneben sorgte das günstige Zinsumfeld für etwas Unterstützung. Für Micron ging es um 1,8 Prozent nach unten, obgleich der Speicherchiphersteller den Umsatzausblick angehoben hatte. Micron rechnet aber auch mit höheren Kosten. Im Handel hieß es zur Kursreaktion, die Erwartungen am Markt seien bereits sehr hoch gewesen. Intel tendierten gut behauptet, AMD gaben um 0,5 und Nvidia um 0,9 Prozent nach. Zscaler schlossen nach stärkeren Anfangsverlusten 1,0 Prozent fester. Der Hersteller von Sicherheitssoftware hatte bessere Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt und die Prognose angehoben. Gleichzeitig deutete das Management an, dass man die Ausgaben erhöhen müsse, um das Wachstum zu stärken. Carlyle Group verteuerten sich um 4,9 Prozent. Hier trieb, dass das Papier in den S&P-400-MidCap-Index aufgenommen wird. Walt Disney gingen 2,8 Prozent niedriger aus dem Handel. Disney-Chef Iger hatte frühere Äußerungen heruntergespielt, die darauf hindeuteten, dass einige wichtige Vermögenswerte zum Verkauf stehen könnten. Dazu gab er zu, dass die Aufgabe, das Unternehmen umzukrempeln, schwieriger war als erwartet.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,73        -13,9          4,87           31,5 
5 Jahre                  4,29        -11,8          4,41           29,3 
7 Jahre                  4,35         -7,7          4,43           38,4 
10 Jahre                 4,34         -5,2          4,39           45,7 
30 Jahre                 4,51         -2,2          4,54           54,4 
 

Mit den Renditen ging es erneut deutlich nach unten. Zum einen rechnet der Markt mit keinen weiteren Zinserhöhungen mehr, zum anderen mehren sich bereits die Spekulationen über den Zeitpunkt erster Zinssenkungen. US-Notenbanker Christopher Waller - in den vergangenen Jahren bekannt als Befürworter von Zinserhöhungen - sieht eine Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik in den USA. Das könne dazu beitragen, die Inflation auf das Ziel der Fed abzukühlen, so Waller. Es sei aber unklar, ob weitere Zinserhöhungen damit vom Tisch seien. Am Zinsterminmarkt stieg darauf die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im Mai 2024 von 43 auf 49 Prozent. Wallers Kollegin Michelle Bowman geht derweil davon aus, dass die Fed die Zinsen noch weiter erhöhen muss, um die Inflation einzudämmen. Spannend wird nun, wie am Donnerstag der von der US-Notenbank zur Inflationsmessung herangezogene PCE-Deflator ausfallen wird.

DEVISEN

DEVISEN               zuletzt  +/- %  Di, 8:23 Uhr  Mo, 19:00 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,1001  +0,1%        1,0945         1,0932    +2,8% 
EUR/JPY                161,72  -0,2%        162,43         162,86   +15,2% 
EUR/CHF                0,9643  -0,1%        0,9638         0,9638    -2,6% 
EUR/GBP                0,8655  -0,0%        0,8674         0,8675    -2,2% 
USD/JPY                147,01  -0,3%        148,40         148,96   +12,1% 
GBP/USD                1,2711  +0,1%        1,2618         1,2602    +5,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,1228  -0,1%        7,1587         7,1645    +2,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             37.957,64  +0,2%     37.039,39      36.942,34  +128,7% 
 

Der Dollar kam auf breiter Front zurück, der Euro kostete erstmals seit August wieder mehr als 1,10 Dollar, lag zuletzt im US-Geschäft aber knapp darunter. Der Dollarindex büßte 0,4 Prozent ein. Der Dollar litt weiter unter den fallenden US-Marktzinsen und den Zinssenkungsspekulationen für das kommende Jahr.

++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 29, 2023 01:30 ET (06:30 GMT)

ÖL / GAS

ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    76,54        76,41  +0,2%    +0,13  -0,3% 
Brent/ICE    81,68        81,68     0%        0  +0,1% 
 

Die Ölpreise erholten sich um gut 2 Prozent von den jüngsten Verlusten. Unterstützung lieferte der schwache Dollar. Dazu machten Spekulationen die Runde, die Förderländer Saudi-Arabien und Russland könnten beim auf Donnerstag verschobenene Treffen der Opec+ die vorgenommenen Förderbegrenzungen verlängern.

METALLE

METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    2.046,40  2.041,53  +0,2%    +4,87  +12,2% 
Silber (Spot)     25,05     25,05  +0,0%    +0,00   +4,5% 
Platin (Spot)    940,83    946,00  -0,5%    -5,18  -11,9% 
Kupfer-Future      3,81      3,80  +0,3%    +0,01      0% 
 

Der Goldpreis stieg auf dem jüngst erreichten Sechsmonatshoch deutlich um weitere rund 27 auf 2.041 Dollar. Treiber waren der schwächere Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum verbilligt und die sinkenden Anleiherenditen. Damit gewinnt das Gold als Geldanlage relativ betrachtet an Attraktivität

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

UNITEDHEALTH GROUP

hat im Vorfeld der jährlichen Investorenkonferenz am 29. November einen Finanzausblick veröffentlicht. Demnach rechnet der im Dow-Jones-Index vertretene Versicherungskonzern 2024 mit Einnahmen von 400 bis 403 Milliarden Dollar, einem Nettogewinn von 26,20 bis 26,70 Dollar pro Aktie und bereinigt von 27,50 bis 28,00 Dollar. Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit soll voraussichtlich zwischen 30 und 31 Milliarden Dollar liegen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/gos/raz

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