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07:30 Uhr, 25.11.2025

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera hat ihre eigene Umsatzprognose im abgelaufenen Geschäftsjahr verfehlt und nur einen geringen operativen Gewinn erzielt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet sie mit einem Umsatzrückgang und bestenfalls einem ausgeglichenen operativen Gewinn. Nach vorläufigen Geschäftszahlen lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2024/25 per Ende September mit 845 Millionen Euro leicht unter der bisherigen Erlösprognose von 850 bis 920 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der Konzern 862 Millionen Euro erlöst. Das EBIT hat dagegen mit 2 Millionen Euro in der oberen Hälfte der Spanne von minus 7 bis plus 7 Millionen Euro gelegen. Im Vorjahr war ein Verlust von 14 Millionen Euro angefallen. Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Thyssenkrupp Nucera mit einem Umsatz von 500 bis 600 Millionen Euro und einem EBIT, das von einem Verlust von 30 Millionen Euro bis zu einem ausgeglichenen Ergebnis reichen kann. Man habe bereits Maßnahmen in die Wege geleitet, um die geringere Kostendeckung und somit die Auswirkungen auf das Konzernergebnis zu reduzieren, so das Unternehmen. Der Auftragseingang hat sich in dem Jahr per Ende September aber deutlich auf 348 von 636 Millionen Euro reduziert.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 GB/Easyjet plc, Jahresergebnis

13:30 CN/Alibaba Group Holding Ltd, Ergebnis 2Q

22:05 US/HP Inc, Ergebnis 4Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen              Dividende 
Borussia Dortmund        0,06 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 BIP (2. Veröffentlichung) 3Q 
          kalender- und saisonbereinigt gg Vq 
          PROGNOSE:    0,0% gg Vq 
          1. Veröff.:  0,0% gg Vq 
          2. Quartal: -0,2% gg Vq 
          kalenderbereinigt gg Vj 
          PROGNOSE:   +0,3% gg Vj 
          1. Veröff.: +0,3% gg Vj 
          2. Quartal: +0,3% gg Vj 
- FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen November 
          PROGNOSE: 90 
          zuvor:    90 
- US 
    14:30 Einzelhandelsumsatz September 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,6% gg Vm 
          Einzelhandelsumsatz ex Kfz 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,7% gg Vm 
 
    14:30 Erzeugerpreise September 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    -0,1% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    -0,1% gg Vm 
 
    16:00 Index des Verbrauchervertrauens November 
          PROGNOSE: 93,2 
          zuvor:    94,6 
 
    16:00 Lagerbestände August 
          PROGNOSE:  0,0% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               23.248,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500      6.698,80  -0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  24.839,10  -0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        48.643,28  +0,0% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.824,22  +0,4% 
Shanghai-Comp.             3.872,17  +0,9% 
 
Montag: 
DAX               23.239,18  +0,6% 
DAX-Future        23.288,00  +0,6% 
XDAX              23.242,69  +0,0% 
MDAX              28.618,54  +1,3% 
TecDAX             3.459,68  +1,5% 
SDAX              16.053,96  +1,9% 
Euro-Stoxx-50      5.528,67  +0,2% 
Stoxx-50           4.702,84  -0,2% 
Dow-Jones         46.448,27  +0,4% 
S&P-500            6.705,12  +1,5% 
Nasdaq Composite  22.872,01  +2,7% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem zurückhaltenden Start an Europas Börsen rechnen Händler am Dienstag. Die Euphorie an den US-Börsen über eventuell mögliche Zinssenkungen dürfte nicht überschwappen. Dazu wurde sie überwiegend von Tech-Aktien wie Google, Apple und Tesla getragen, die es hierzulande nicht gibt. Grund der Zurückhaltung in Europa ist der Widerstand der Europäer gegen den "Friedensplan" der USA für die Ukraine. Unter anderem will sich darin die US-Administration 50 Prozent der möglichen Gewinne aus den eingefrorenen russischen Assets zusprechen. Da aber der eigene Vorschlag aus Europa wiederum von Russland als "nicht konstruktiv" abgelehnt wurde, fehlt es derzeit an Perspektiven für eine Ukraine-Lösung. bergeordnet sorgt weiter die Aussicht auf eine weitere US-Zinssenkung im Dezember für gute Laune. Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, erklärte gegenüber dem WSJ, dass sie eine Zinssenkung im Dezember befürworte, nachdem sich bereits Fed-Gouverneur Christopher Waller ähnlich geäußert hatte. Am Freitag sagte der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, er sehe immer noch Spielraum dafür. Bei den Daten des Tages wird vor allem auf die Revision im deutschen BIP zum dritten Quartal geachtet. Dazu stehen Autowerte mit den Acea-Neuzulassungen im Blick. In den USA werden weitere Daten nachgeholt, so der Einzelhandelsumsatz und die Erzeugerpreise aus dem September. Das US-Verbrauchenvertrauen ist hingegen aktuell aus dem November.

Rückblick: Stützend wirkte die wieder gestiegene Zuversicht bezüglich einer weiteren US-Zinssenkung. Nachdem sich mit John Williams ein weiterer US-Notenbanker für eine Zinssenkung ausgesprochen hatte, votierten nun drei der wichtigsten Fed-Mitglieder für eine Senkung, wie Vanguard anmerkte. Daneben stützte die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs. Ein enttäuschend ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex verhinderte indes stärkere Kursavancen. Kräftige Verluste zeigten Rüstungsaktien. Belastungsfaktor waren die Friedensgespräche zum Ukraine-Krieg. Bei Nebenwerten wie Renk und Hensoldt ging es um bis zu 4,6 Prozent nach unten. Rheinmetall im DAX verloren 5 Prozent. In Paris fielen Thales um 1,5 Prozent. Novo Nordisk knickten um 5,8 Prozent ein. Der Pharmariese hat mit seinem Abnehmwirkstoff Semaglutide einen Fehlschlag im Hinblick auf eine gleichzeitige Wirksamkeit bei Alzheimer erlitten. Ubisoft stiegen um 3,1 Prozent. Die Erleichterung nach den weit weniger schlecht als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen der Vorwoche stützte weiter. Julius Bär gaben 4,4 Prozent nach. Die Bank muss weitere Kredite abschreiben. Prosus verloren 2,3 Prozent. Die Geschäftszahlen wiesen Schönheitsfehler auf.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Mit einem Kurssprung von 10,9 Prozent reagierten Bayer auf gute Studienergebnisse. Das Medikament Asundexian erreichte bei Schlaganfällen die Studienziele. Siemens Energy erholten sich um 5,6 Prozent. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel angehoben und Metzler empfahl die Aktie zum Kauf. Durch die konzerninterne Umstrukturierung und den Verkauf von 1&1 Versatel an die 1&1 AG bündelte United Internet ihre Aktivitäten und Kompetenzen im Telekommunikationsgeschäft unter dem Dach der 1&1. Die Transaktion sei grundsätzlich nachvollziehbar gewesen, so die DZ Bank. United Internet legten 5,1 Prozent zu, 1&1 um 3,9 Prozent. Mit Abgaben von 1,5 Prozent wurden Deutsche Telekom gemieden.

XETRA-NACHBÖRSE

Neben den Rüstungsaktien, die von den US-Friedensplänen für die Ukraine belastet wurden, sind Thyssenkrupp Nucera unter Druck geraten. Bei Lang & Schwarz wurde der Titel 5,7 Prozent schwächer getaxt. "Die Geschäftszahlen waren nicht so toll", kommentierte ein Händler den Geschäftsausweis der Thyssenkrupp-Wasserstofftochter.

USA - AKTIEN

Fest - Als Haupttreiber fungierte die wieder deutlich gestiegene Spekulation auf eine Zinssenkung durch die Fed am 10. Dezember. Zuletzt hatte Fed-Präsident John Williams aus New York geäußert, dass eine weitere Zinssenkung "in naher Zukunft" gerechtfertigt sein könnte. Ins gleiche Horn stießen nun Fed-Gouverneur Christopher Waller und Fed-Präsidentin Mary Daly aus San Francisco. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung wurde am Zinsterminmarkt zuletzt bei 85 Prozent gesehen, verglichen mit rund 30 Prozent zur Mitte der Vorwoche. Thema war weiter, ob die Bewertungen im Technologie-Segment vor dem Hintergrund des KI-Hypes aus dem Ruder gelaufen waren und die sogenannte KI-Blase zu platzen drohte. Zuletzt schien die Sorge darüber aber eher etwas abzuebben. Zinssenkungsspekulationen sind günstig für die Branchenwerte angesichts ihres üppigen Kapitalbedarfs. Alphabet wurden 6,3 Prozent höher gehandelt. Die Google-Mutter gilt mit ihrem Sprachmodell Gemini als einer der klaren KI-Gewinner. Nvidia (+2,1%) und AMD (+5,5%) lagen ebenfalls im Plus. Broadcom zogen um 11,1 Prozent an - gestützt durch einen positiven HSBC-Kommentar. Amazon (+2,4%) hatte eine milliardenschwere Investition in den USA angekündigt. Der Konzern will 50 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von KI- und Hochleistungsrechenkapazitäten stecken. Eine mögliche Verlängerung von Subventionen für die als "Obamacare" bekannte US-Krankenversicherung trieb Branchenwerte an. Centene und Oscar Health schossen um 4,6 bzw. 22,3 Prozent nach oben. Nach einer Hochstufung durch Stifel haussierten Inspire Medical Systems um 30,5 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Die Zehnjahresrendite fiel mit 4,04 Prozent um weitere 3 Basispunkte - belastet von gestiegenen Zinssenkungsspekulationen.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 25, 2025 01:30 ET (06:30 GMT)

+++++ DEVISENMARKT +++++

Devisen        zuletzt        +/- %  0:00 Vortag  Fr, 17:17   % YTD 
EUR/USD         1,1517        -0,1%       1,1526     1,1495  +11,2% 
EUR/JPY         180,54        -0,1%       180,79     180,16  +10,6% 
EUR/CHF         0,9319        +0,0%       0,9319     0,9304   -0,8% 
EUR/GBP         0,8790        -0,0%       0,8792     0,8791   +6,2% 
USD/JPY         156,76        -0,1%       156,85     156,72   -0,5% 
GBP/USD         1,3102        -0,1%       1,3111     1,3076   +4,7% 
USD/CNY         7,0749        -0,1%       7,0818     7,0844   -1,8% 
USD/CNH         7,0956        -0,2%       7,1068     7,1107   -3,1% 
AUS/USD         0,6455        -0,2%       0,6466     0,6432   +4,4% 
Bitcoin/USD  88.057,95        -0,7%    88.676,60  83.031,00   -7,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar stagnierte - trotz der Zinssenkungsspekulationen. Barclays erwartete, dass Risikoanlagen an Boden gewönnen und der US-Dollar bis 2026 an Stärke zulegen werde.

+++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

ROHÖL      zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex    58,31        58,59  -0,5%    -0,28  -18,8% 
Brent/ICE    63,07        63,37  -0,5%    -0,30  -16,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Gold war angesichts gestiegener Spekulationen auf Zinssenkungen gesucht. Die Feinunze verteuerte sich um 1,6 Prozent.

ÖL

METALLE        zuletzt       Vortag        +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold          4.142,68     4.136,90        +0,1%       5,78  +54,9% 
Silber           51,54        51,36        +0,4%       0,18  +73,2% 
Platin        1.351,11     1.340,03        +0,8%      11,08  +51,1% 
Kupfer            5,05         4,97        +1,7%       0,09  +23,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Ölpreise erholten sich nach einer viertägigen Durststrecke um rund 1,5 Prozent. Die Diskussionen über den von den USA initiierten Friedensplan für die Ukraine hatte Rohöl jüngst belastet. Bei einem möglichen Friedensabkommen könnten Russlandsanktionen fallen, hieß es. Allerdings ließen die jüngsten Kommentare der Kriegsparteien nicht auf einen schnellen Durchbruch hoffen - die Erdölpreise zogen daher an. Im Handel wurde aber auch auf die gestiegenen Aktienkurse verwiesen, die Risikoneigung sei auf den Ölmarkt übergesprungen.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

KONJUNKTURDATEN USA

Die US-Regierung plant, eine durch den US-Shutdown verzögerte Schätzung des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal kurz vor Weihnachten zu veröffentlichen. Das US-Handelsministerium teilte am Montag mit, es werde seine erste Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal am 23. Dezember veröffentlichen, fast zwei Monate nach dem ursprünglich geplanten ersten Einblick in die Daten.

EZB-GELDPOLITIK

Die Europäische Zentralbank (EZB) behält nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel bei der Beurteilung des Inflationsausblicks auch die erhöhten Inflationserwartungen der Konsumenten sowie die hohen Dienstleistungspreise im Auge. "Gerade bei Lebensmitteln war der Preisanstieg überdurchschnittlich stark und bleibt noch hartnäckig. So schrieb die EZB kürzlich, eine Mahlzeit auf den Tisch zu bringen, koste rund ein Drittel mehr als vor der Pandemie", sagte er.

US-GELDPOLITIK

Die Präsidentin der Federal Reserve von San Francisco, Mary Daly, unterstützt eine Senkung der Zinsen auf der Notenbanksitzung im nächsten Monat. Denn sie sieht eine plötzliche Verschlechterung des Arbeitsmarktes als wahrscheinlicher und schwieriger zu bewältigen an als ein Anziehen der Inflation. Ein Inflationsausbruch sei ein geringeres Risiko, da die durch Zölle verursachten Kostensteigerungen in diesem Jahr weniger stark ausgefallen seien als erwartet, sagte sie.

AUTOMARKT EUROPA

Der europäische Automarkt hat im Oktober den vierten Monat in Folge zugelegt. Wie die Herstellervereinigung Acea mitteilte, stiegen die Pkw-Neuzulassungen in der EU, der Freihandelszone Efta und Großbritannien um 4,9 Prozent zum Vorjahr auf 1,09 Millionen Fahrzeuge. In den ersten zehn Monaten betrug das Wachstum 1,9 Prozent auf 11,02 Millionen Autos. Im Oktober legten erneut die Verkäufe batterieelektrischer Fahrzeuge zu: Sie stiegen um knapp ein Drittel auf 225.399 Einheiten, während der Absatz von Benzinern und Dieselfahrzeugen prozentual zweistellig sank.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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