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07:35 Uhr, 27.09.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DONNERSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages zum Erntedankfest (Chuseok) geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Wenige Tage vor einer drohenden Haushaltssperre in den USA haben Senatoren von Demokraten und Republikanern einen Kompromissvorschlag für einen kurzfristigen Übergangshaushalt vorgelegt. Der am Dienstag veröffentlichte Kompromiss würde eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 17. November sicherstellen. Der Vorschlag umfasst auch rund sechs Milliarden Dollar an zusätzlichen Hilfen für die Ukraine. Präsident Joe Biden hatte den Kongress um 24 Milliarden Dollar gebeten. Die Erfolgschancen des Kompromissvorschlags im Repräsentantenhaus waren zunächst ungewiss. Der US-Kongress muss bis zum 30. September um Mitternacht ein neues Haushaltsgesetz beschließen, um eine Finanzierung der Bundesbehörden zu sichern. Können sich Republikaner und Demokraten nicht einigen, kommt es zur Haushaltssperre, dem sogenannten Shutdown. Dann müssen hunderttausende Staatsbedienstete in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt und zahlreiche öffentliche Einrichtungen wie Museen und Nationalparks geschlossen werden. Während sich Bidens Demokraten und die oppositionellen Republikaner im Senat einigen konnten, ist die Lage im Repräsentantenhaus deutlich schwieriger: Der Rechtsaußen-Flügel der Republikaner, die in der Kongresskammer die Mehrheit stellen, blockiert Versuche einer Einigung. Biden hatte deswegen am Wochenende "eine kleine Gruppe extremer Republikaner" für die drohende Haushaltssperre verantwortlich gemacht. Er habe in Gesprächen mit dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, eine Einigung erzielt. "Jetzt will eine kleine Gruppe extremer Republikaner die Vereinbarung nicht einhalten", kritisierte Biden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Ergebnis 1H

07:00 DE/KWS Saat SE & Co KGaA, Geschäftsbericht

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 GfK-Konsumklimaindikator Oktober 
          PROGNOSE: -26,0 Punkte 
          zuvor:    -25,5 Punkte 
 
- FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen September 
          PROGNOSE: 85 
          zuvor:    85 
 
- EU 
    10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe August 
          Geldmenge M3 
          PROGNOSE: -0,9% gg Vj 
          zuvor:    -0,4% gg Vj 
 
- US 
    14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter August 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    -5,2% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.372,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     4.324,25  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   14.743,00  +0,2% 
Nikkei-225               32.229,47  -0,3% 
Schanghai-Composite       3.114,98  +0,4% 
Hang-Seng-Index          17.587,14  +0,7% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                128,87     +8 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.255,87      -1,0% 
DAX-Future     15.343,00      -1,5% 
XDAX           15.206,66      -1,5% 
MDAX           25.676,18      -1,7% 
TecDAX          2.967,56      -1,0% 
EuroStoxx50     4.129,18      -0,9% 
Stoxx50         3.902,46      -0,6% 
Dow-Jones      33.618,88      -1,1% 
S&P-500-Index   4.273,53      -1,5% 
Nasdaq-Comp.   13.063,61      -1,6% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       128,79         -6 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Abgabeserie an Europas Börsen dürfte sich am Mittwoch zur Eröffnung fortsetzen, wenn auch verlangsamt. Schwache Vorgaben von der Wall Street sprechen für anhaltenden Druck auf die Notierungen. Neben einer weiterhin zu hohen Inflation, Wachstumssorgen und dem Zinsumfeld richten sich die Blicke zunehmend auf einen möglichen "Government Shutdown" ab dem 1. Oktober in den USA. Mit 4,53 Prozent liegt die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen am Morgen unweit der jüngsten Hochs. Derweil kommt etwas Bewegung in den US-Haushaltsstreit. (Siehe Tagesthema)

Rückblick: Neben einer weiterhin zu hohen Inflation, einem hohen Ölpreis, Wachstumssorgen und dem Zinsumfeld richten sich die Blicke zunehmend auf einen möglichen "Government Shutdown" ab dem 1. Oktober in den USA. Verkauft wurden vor allem die zyklischen Technologiewerte (-2,0%), während die Branchen der Versicherer und Gesundheitswerte leicht im Plus schlossen. Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage dünn.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwächer - Im Einklang mit dem Sektor der europäischen Technologiewerte wurde die Aktie von SAP (-2,8%) Prozent verkauft, das Minus des Index-Schwergewichtes lastete auf dem DAX. Siemens, die ebenfalls eine hohe Gewichtung haben, schlossen 1,9 Prozent im Minus. Von der aktuellen Zinslandschaft profitieren dagegen die Finanzwerte, so verwundert nicht, dass Deutsche Bank, aber auch die Munich Re und die Allianz leicht im Plus schlossen. Bei Verbio belastete der Ausblick, die Aktie verbuchte ein Minus von 5,1 Prozent. Eckert & Ziegler (+8,1%) zog dagegen einen Großauftrag in den USA an Land. Trotz der jüngst gestiegenen Volatilität an den Börsen ist das Interesse an dem Börsengang von Schott Pharma weiter gut. Die Spanne wurde von den begleitenden Banken nun auf 26,50 zu 27 Euro nach zuvor 24,50 zu 28,50 Euro eingeengt.

XETRA-NACHBÖRSE

Es habe "querbeet" Abgabedruck gegeben, so ein Händler von Lang & Schwarz. SAP wurden 0,4 Prozent niedriger getaxt. Der DAX-Konzern hatte mitgeteilt, dass er einen KI-Assistenten auf namens Joule in das gesamte SAP-Cloud-Portfolio integrieren will. Die Ratingagentur Moody's hat der Allianz (-0,6%) eine bessere Kreditwürdigkeit bescheinigt. Das Finanzstärke-Rating wurde auf Aa2 von Aa3 erhöht. Der Rating-Ausblick sei stabil. Die Aktie von Villeroy & Boch wurde 0,3 Prozent höher gestellt. Das Unternehmen bekommt zum 1. Januar mit Gabi Schupp eine neue Konzernchefin.

USA - AKTIEN

Schwach - Belastet wurde die Stimmung von den kräftig gestiegenen Marktzinsen. Zudem droht in den USA zum 1. Oktober die Schließung von Behörden und anderen staatlichen Einrichtungen ("Shutdown"), wenn der Streit um die Staatsausgaben nicht rechtzeitig beigelegt wird. Konjunkturseitig hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im September eingetrübt. Und am Immobilienmarkt sind die Neubauverkäufe im August belastet von hohen Preisen und Hypothekenzinsen deutlicher zurückgegangen als erwartet. Im Automobilsektor stand weiter der Streik bei den Fahrzeugherstellern Ford (-1,2%), General Motors (-2,4%) und Stellantis (-2,1%) im Fokus. US-Präsident Joe Biden hat den im Bundesstaat Michigan streikenden Arbeitern einen Besuch abgestattet, um seine Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Ford hat derweil mitgeteilt, den geplanten 3,5 Milliarden Dollar teuren Bau eines Werks für E-Fahrzeug-Batterien aufzuschieben. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC sowie 17 US-Bundesstaaten haben den Onlineriesen Amazon wegen Monopolvorwürfen verklagt. Amazon werde vorgeworfen, seine Monopolmacht im Onlinehandel mit "wettbewerbsfeindlichen und unfairen Strategien illegal zu bewahren". Die Amazon-Aktie verlor 4,0 Prozent. JP Morgan Chase fielen um 1,0 Prozent. Die Bank hat sich bereit erklärt, 75 Millionen Dollar an die US-Jungferninseln zu zahlen, um einen Rechtsstreit beizulegen. Der Investmentbank wurde vorgeworfen, Jeffrey Epsteins Sexhandel unterstützt zu haben.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,13         -1,3        5,14       71,2 
5 Jahre                  4,62         +0,2        4,62       62,3 
7 Jahre                  4,62         +1,6        4,60       64,7 
10 Jahre                 4,55         +1,9        4,53       67,3 
30 Jahre                 4,69         +3,8        4,65       72,1 
 

Nach den kräftigen Vortagesaufschlägen stiegen die Anleiherenditen weiter. Am Anleihemarkt würden falkenhafte Zinsprojektionen der US-Notenbank weiter eingepreist, hieß es aus dem Handel. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 1,9 Basispunkte auf 4,55 Prozent und damit leicht unter dem höchsten Stand seit 2007.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0559        -0,1%     1,0571         1,0577   -1,4% 
EUR/JPY           157,42        -0,1%     157,51         157,47  +12,2% 
EUR/CHF           0,9687        +0,1%     0,9680         0,9667   -2,1% 
EUR/GBP           0,8694        -0,0%     0,8695         0,8696   -1,8% 
USD/JPY           149,08        +0,0%     149,01         148,91  +13,7% 
GBP/USD           1,2145        -0,1%     1,2157         1,2163   +0,4% 
USD/CNH           7,3114        +0,0%     7,3108         7,3118   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.229,84        +0,3%  26.152,24      26.157,65  +58,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar etwas fester. Der Dollarindex legte um 0,2 Prozent zu. Zuletzt hatten die steigenden Marktzinsen in den USA den Dollar auf breiter Front nach oben getrieben. Am Markt herrsche die Überzeugung vor, dass nach dem Ende des Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank die Zinsen auf erhöhtem Niveau verharren würden, hieß es von den Analysten der ING.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          91,33        90,39      +1,0%          +0,94  +17,4% 
Brent/ICE          94,93        93,96      +1,0%          +0,97  +15,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 27, 2023 01:35 ET (05:35 GMT)

Die Ölpreise legten nach leichten Vortagesabgaben wieder zu. Zuletzt hatte eine andauernde Angebotslücke aufgrund von Förderkürzungen die Preise deutlich nach oben gezogen. Etwas dämpfend wirkte indessen der starke Dollar, der den Rohstoff für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuert.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.896,80     1.900,75      -0,2%          -3,95   +4,0% 
Silber (Spot)      22,71        22,88      -0,7%          -0,16   -5,2% 
Platin (Spot)     908,78       907,53      +0,1%          +1,25  -14,9% 
Kupfer-Future       3,64         3,65      -0,3%          -0,01   -4,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab erneut deutlich nach. Der Preis für die Feinunze sank um 0,8 Prozent. Belastend wirkten der feste Dollar und das hohe Zinsniveau.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

KONJUNKTUR CHINA

Die Industrieunternehmen in China haben im August wieder mehr verdient. Die Industriegewinne stiegen um 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nachdem sie im Juli um 6,7 Prozent gefallen waren, wie die Statistikbehörde des Landes mitteilte. In den ersten acht Monaten des Jahres sanken die Gewinne jedoch um 11,7 Prozent. Bis Juli waren sie um 15,5 Prozent eingebrochen.

MIGRATION DEUTSCHLAND

In der Diskussion um die Eindämmung ungewollter Migration hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein entschlossenes Handeln gefordert. Es müssten nun die richtigen Dinge getan werden, "damit die Bürgerinnen und Bürger uns vertrauen, dass wir in einer solchen Situation die Lage im Griff haben", sagte der Regierungschef nach Informationen der Süddeutschen Zeitung am Dienstag in einer Sitzung der SPD-Fraktion im Bundestag. Die Zahl der Menschen, die nach Deutschland kämen, sei "viel größer, als was sich einfach verkraften lässt", betonte Scholz.

US-ROHÖLLAGERDATEN

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 1,6 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 5,3 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 0,1 Millionen Barrel nach plus 0,7 Millionen eine Woche zuvor.

WIRTSCHAFTSPOLITIK USA

US-Präsident Joe Biden hat den im Bundesstaat Michigan streikenden Arbeitern der Autoindustrie einen historischen Solidaritätsbesuch abgestattet. Biden traf am Dienstag im Großraum Detroit in der Gewerkschaft UAW organisierte Arbeiter und besuchte damit als erster amtierender Präsident der US-Geschichte einen Streikposten.

INNENPOLITIK USA

Ein Richter hat den früheren US-Präsidenten Donald Trump des Finanzbetrugs für schuldig erklärt. Der New Yorker Richter Arthur Engoron urteilte am Dienstag, Trump habe die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums in der Vergangenheit absichtlich zu hoch angegeben, um an bessere Konditionen etwa für Kredite zu gelangen. Er warf Trump vor, in einer "Fantasiewelt" zu leben. Es handelt sich um eine Grundsatzentscheidung vor dem eigentlichen Beginn eines Zivilprozesses gegen den 77-jährigen Republikaner kommende Woche.

ALLIANZ

Die Ratingagentur Moody's hat der Allianz eine bessere Kreditwürdigkeit bescheinigt. Wie Moody's Investors Service mitteilte, wurde das Finanzstärke-Rating des Versicherungskonzerns auf Aa2 von Aa3 erhöht. Der Rating-Ausblick ist stabil. Die Heraufstufung spiegelt laut Moody's die nachweislich hohe Profitabilität der Allianz-Gruppe wider.

SAP

bekommt einen KI-Assistenten namens Joule. Der neue Assistent auf Basis generativer Künstlicher Intelligenz werde in das gesamte SAP-Cloud-Portfolio integriert und biete proaktive und kontextbezogene Erkenntnisse aus den SAP-Lösungen sowie aus Drittanbieter-Quellen an, erklärte der DAX-Konzern.

VILLEROY & BOCH

bekommt eine neue Konzernchefin. Der Aufsichtsrat hat Gabi Schupp mit Wirkung ab dem 1. Januar 2024 zur Vorstandsvorsitzenden bestellt. Zudem wurde das Vorstandsmandat von Markus Warncke verlängert.

BANCO SANTANDER

Die Bank wird eine Zwischendividende in Höhe von 0,081 Euro für das Geschäftsjahr 2023 ausschütten, was einer Steigerung um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Board stimmte außerdem der Durchführung eines Aktienrückkaufprogramms in Höhe von rund 1,31 Milliarden Euro zu, das noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss.

AMAZON

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC sowie 17 US-Bundesstaaten haben den Onlineriesen wegen Monopolvorwürfen verklagt. Die auch für Verbraucherschutz zuständige FTC wirft Amazon vor, seine Monopolmacht im Onlinehandel mit "wettbewerbsfeindlichen und unfairen Strategien illegal zu bewahren".

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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