Morgan Stanley: Der Markt ist unterbewertet
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Der Monat September macht seinem Namen als schwächster Börsenmonat bisher alle Ehre. Seit Anfang September fiel der Dow Jones um 332 Punkte und der Nasdaq fiel um fast vier Prozent.
Während die Bären Kriegsängste, Furcht vor weiterne Terroranschlägen, eine karge Wirtschaftserholung, weiterhin drohende Skandale bei Unternehmen und auf rückläufige Gewinne der Unternehmen hinweisen, sagen die Bullen, dass all diese Faktoren zur Genüge mit den Kursrückgängen seit 2001 in den Kursen vorweg genommen seien.
Der bekannte Investment Stratege von Morgan Stanley, Byron Wien, ist der Meinung, dass der Markt auch bei weiteren Gewinnrückgängen der Unternehmen deutlich unterbewertet ist. Er nennt "qualitative Faktoren," die zur Zeit den Markt belasten: Das Vertrauen und der Terrorismus. Zum einen sei ständig die Angst im Markt, es könnten neue Terroranschläge verübt werden. Es bestünde darüber hinaus die Ansicht, dass einige Unternehmensbosse mehr in die eigene Tasche wirtschaften, als sich für ihre Aktionäre einzusetzen. Ein weiterer Punkt sei die Fragwürdigkeit der Analysten, deren öffentliche Meinung in der Vergangenheit stark manipuliert wurde.
Dann nennt Wien "quantitative Faktoren." Nach seinem Dividenden-Diskont Bewertungsmodell sei der Markt "signifikant unterbewertet." Doch welche Gewinnerwartungen legt man dieser Berechnung zugrunde? Ist die Gewinnerwicklung zur Zeit prognotizierbar? Wien besitzt eine Antwort.
Aus der Sicht aktuellen Gewinne sei der Aktienmarkt in Wien´s Augen attraktiv. Wien rechnet mit einem Gewinn je Aktie des S&P 500 von 54 Dollar für 2003 (basierend auf 50 Dollar je Aktie für 2002 und 58 Dollar für 2003). Zur Zeit sei der S&P 500 Index den Berechnungen Wien´s zufolge um 35 Prozent unterbewertet.
Aber was würde geschehen, wenn die Wirtschaft in eine zweite Rezession fallen würde? Was wäre, wenn der Gewinn je Aktie des S&P 500 bei 44 statt 54 Dollar liegen würde? Selbst dann, so Wien, wäre der Index noch um 20 Prozent unterbewertet.
Sollte das langfristige Gewinnwachstum der S&P 500 Unternehmen drei Prozentpunkte unter dem von Wien angenommenen Wert von 9.8 Prozent liegen, so wäre der Markt immer noch 14 Prozent unterbewertet. Würde man den Risikoabschlag im Index um einen halben Punkt auf 25 Prozent erhöhen, ergebe sich immer noch eine Unterbewertung von 26 Prozent. Wenn man all diese Faktoren, also die 2003´er Earnings, die langfristige Wachstumsrate und den Risikoabschlag in diesen Szenarien einrechnen würde, so wäre der Markt nur um 13 Prozent überbewertet, meint Wien weiter. Allerdings wäre letzteres Szenario der allgemeingültigen Meinung zufolge äußert unrealistisch, hieß es.
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