Moody's hebt Daumen über Indien - erste Hochstufung seit 14 Jahren!

New York (Godmode-Trader.de) - Die Rating-Agentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit Indiens erstmals seit 14 Jahren erhöht. Die Note wurde von “Baa3” auf “Baa2” heraufgestuft, wie die US-Agentur mitteilte. Moody’s begründete den Schritt mit Fortschritten bei erfolgreichen Reformen in der Wirtschaftspolitik. Finanzminister Arun Jaitley nannte die Entscheidung überfällig und eine "verspätete Anerkennung" der Reformen der Regierung. Moody’s erwartet für Indien in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 6,7 Prozent.

Investitionen in indische Staatsanleihen werden nun als durchschnittlich gute Anlage eingeschätzt. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation könnte aber riskant werden. Der Ausblick ist stabil - mit weiteren Änderungen der Bonitätsnote ist vorerst nicht zu rechnen. Experten erwarten nun mit Blick auf den Anleihemarkt niedrigere Zinsen bei allen Laufzeiten. Grundsätzlich sinken die Risikoaufschläge, die Investoren für ihr Geld verlangen, mit einer besseren Bonitätsnote.

Nach Einschätzung Bon James Syme, Portfolio Manager des JOHCM Global Emerging Markets Opportunities Fund, ist die indische Regierung unter Premierminister Narendra Modi die am stärksten auf Reformen eingestellte Administration unter den Schwellenländern. Syme nennt zwei bedeutende Reformschritte der jüngsten Zeit, die seine These bestätigen sollen: Die erste war der Beschluss über die Rekapitalisierung der Banken in Staatsbesitz für rund 32 Mrd. US-Dollar in den nächsten zwei Jahren. Das ist der mit Abstand umfangreichste Ansatz in jüngerer Vergangenheit, den eine indische Regierung zur Lösung des Kapitalproblems der Staatsbanken auf den Weg brachte. Die zweite wichtige Maßnahme war die Bekanntgabe eines Straßenbauprogramms über 105 Milliarden US-Dollar in den kommenden fünf Jahren. Damit soll die Transportinfrastruktur verbessert werden, um möglichst großen Nutzen aus der vor einigen Monaten gestarteten Reform des Mehrwertsteuersystems zu ziehen.