Monad und Berachain mit großen Finanzierungsrunden
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Willkommen bei Blockstories, eurer Sternkarte für die unendlichen Weiten des Krypto-Kosmos.
Unsere Themen heute:
- 📉 Marktsturz reaktiviert Trading-Legende
- 🏦 LBBW verkündet Krypto-Offering
- 💰️ Monad und Berachain verkünden Finanzierungsrunden
- 🟠 Bitcoin Runes: Der Countdown läuft
Es war in vielerlei Hinsicht der perfect storm. Attestierten wir dem Kryptomarkt noch in der vergangenen Ausgabe eine gewisse Widerstandsfähigkeit, folgte kurz darauf der Sturzflug. Bitcoin brach um 10% ein, ETH um 14% und SOL um 20%.
Was war passiert?
- Geopolitische Krise: Nach einem Luftangriff des Irans auf Israel droht die Situation im Nahen Osten weiter zu eskalieren.
- Abverkauf vor Steuerfrist: In den meisten US-Staaten war gestern die Deadline für die Abgabe der Einkommensteuererklärung. In den Tagen zuvor wird häufig stärker abverkauft, um die Steuerlast zu finanzieren.
- Welle an Liquidierungen: Die Menge an Long-Positionen, die im Zuge des Kurssturzes liquidiert werden mussten, gossen zusätzlich Öl ins Feuer.
Angesichts der kurzzeitigen Panik sah sich selbst Trading-Ikone GCR genötigt, zeitweilig aus dem Social Media Vorruhestand zurückzukehren und seine Follower zu ermutigen, jetzt nicht zu kapitulieren. Vielmehr gelte das Motto: “Es ist an der Zeit zu kaufen, wenn Blut in den Straßen fließt.”
Nebst der Tatsache, dass stärkere Kurskorrekturen fester Bestandteil eines jeden Bullenmarktes sind, sorgte gestern auch die augenscheinliche Zulassung der BTC- und ETH-Spot-ETFs in Hongkong für etwas Zuversicht. Wobei Bloombergs ETF-Experte Eric Balchunas schnell die Erwartungen dämpfte und darauf verwies, dass Festlandchina keinen Zugang hätte und der ETF-Markt in Hongkong allein nicht sonderlich groß sei.
Interessant ist dennoch, dass die lokalen Behörden Bitcoin- UND Ether-ETFs genehmigten. Wahrscheinlich kein Wegweiser für die bevorstehende SEC-Entscheidung, aber ein Fingerzeig.
Stand: 15.04. 22:06 Uhr
- Landesbank Baden-Württemberg kündigt Krypto-Dienstleistung an. In Kooperation mit Bitpanda Technology Solutions wird die größte deutsche Landesbank ihren Unternehmenskunden ab der zweiten Jahreshälfte den Handel sowie die Verwahrung von Kryptowerten anbieten.🇩🇪
- Arbitrum stellt BOLD, ihr permissionless Fraud-Proof-System, vor. Mithilfe des Protokolls sollen alle Nutzer künftig in der Lage sein, den von Arbitrum auf Ethereum veröffentlichten State anzufechten, wodurch Betrug auf dem Netzwerk aufgedeckt wird und Arbitrum einen großen Schritt in Richtung Stage 2 Rollup unternimmt.🛡️
- Move-to-Earn-Plattform STEPN verkündet Partnerschaft mit Adidas. Gemeinsam wollen die Unternehmen mehrere NFT-Kollektionen auf Solana lancieren und den Besitzern künftig exklusive Vorteile anbieten.👟
- Solana veröffentlich kurzfristiges Netzwerk-Upgrade. Damit soll der derzeitigen Überlastung des Netzwerks entgegengewirkt werden. Alle Hintergründe zur Überlastung gibt’s hier.💻️
Monad und Berachain: Investoren lieben Layer-1s
Auch im Jahr 2024 zählen alternative Layer-1 Blockchains zu den beliebtesten Investments von Wagniskapitalgebern.
Allein letzte Woche verkündeten mit Monad (225 Millionen USD) und Berachain (100 Millionen USD) zwei EVM-kompatible Layer-1 Blockchains den Abschluss ihrer jeweiligen Finanzierungsrunden.
Es handelt sich um die bisher größten Finanzierungsrunden in diesem Jahr.
Beide Blockchains setzen auf die sogenannte EVM-Kompatibilität. Das heißt, dass sie in der Lage sein werden, Smart Contracts auszuführen, die für die Ethereum Virtual Machine entwickelt wurden, ohne dass Anpassungen notwendig sind.
Dadurch können Monad und Berachain von Ethereums bestehendem Ökosystem profitieren und müssen nicht wie beispielsweise Solana oder Sui erst eigene Infrastruktur entwickeln (Wallets, dApps, Developer Tooling, Analyse-Tools, …).
Noch befinden sich beide Netzwerke im Testbetrieb, doch gibt es Anzeichen, dass ihr jeweiliger Mainnet-Launch noch in diesem Jahr stattfinden wird.
Mit welchen Features sich Monad und Berachain dann von ihren Wettbewerbern unterscheiden und ihre jeweiligen Bewertungen rechtfertigen wollen, schauen wir uns heute kurz an.
Monad: 10.000 Transaktionen pro Sekunde
Während Ethereum und die meisten EVM-kompatiblen Blockchains nur in der Lage sind, Transaktionen sequenziell - also eine nach der anderen - auszuführen, setzt Monad auf die parallele Ausführung von Transaktionen.
Die größte Innovation liegt allerdings in der Entwicklung einer eigenen Datenbankstruktur, MonadDb genannt, auf der der State der Blockchain festgehalten wird.
Als State werden sämtliche Daten bezeichnet, die notwendig sind, um neue Blöcke zu bauen und zu validieren. Dazu zählt unter anderem eine Historie über alle Transaktionen.
Mit MonadDb soll sich der Zugriff auf diesen State ebenfalls parallelisieren lassen, was in Kombination mit der parallelen Ausführung der Transaktionen dazu führen soll, dass Monad 10.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten können soll.
Zum Vergleich: Ethereum schafft 15 Transaktionen pro Sekunde.
Berachain: Proof-of-Liquidity statt Proof-of-Stake
Eine andere Optimierung nimmt Berachain vor. Sie fokussieren sich darauf, den Konsensmechanismus zu optimieren und mit dem eigens entwickelten Proof-of-Liquidity Ansatz eine Alternative zu Proof-of-Stake zu schaffen.
Und so funktioniert’s:
- Im Gegensatz zu Proof-of-Stake, wo Nutzer ihre Tokens an Validatoren delegieren und diese die Tokens als Sicherheit “wegsperren” (aka staken), können Nutzer ausschließlich zur Sicherheit des Netzwerks beitragen, indem sie Liquidität in DeFi-Applikationen (z.B. dezentrale Kryptobörsen) hinterlegen.
- Als Belohnung für ihre eingebrachte Liquidität erhalten sie nicht-transferierbare Bera Governance Tokens (BGT).
- Diese Tokens delegieren die Nutzer im Anschluss an Validatoren, die wiederum ihre Block Rewards, die sie fürs Validieren neuer Blöcke erhalten, mit den Nutzern teilen.
Dieses Modell soll zwei Vorteile gegenüber Proof-of-Stake liefern:
- Boost in Liquidität: In PoS-Netzwerken müssen Nutzer wählen, ob sie ihre Tokens wegsperren oder produktiv nutzen wollen. Liquid Staking Protokolle wie Lido lösen dieses Problem, bringen aber andere Herausforderungen mit sich. Mit Proof-of-Liquidity können beide Ziele auf native Art und Weise erreicht werden.
- Neue Wachstumsstrategien: Jeder Validator kann selbst entscheiden, wie viel % seiner Belohnung er an welche Liquidity Pools ausschüttet. Protokolle können dadurch mit Validatoren individuelle Vereinbarungen eingehen, dass ihre Nutzer besonders stark belohnt werden und die Validatoren im Gegenzug den hauseigenen Token des Protokolls erhalten. Auch Nutzer können dadurch auf ihre eigenen Bedürfnisse optimieren und an die Validatoren den Großteil ihrer Tokens abdelegieren, die ihre genutzten Liquidity Pools am stärksten beteiligen.
Mehr Informationen zu Berachain und Proof-of-Liquidity findet ihr hier.
The Show / Innovation Must Go On
Böse Zungen behaupten, dass es längst mehr Blockchain-Netzwerke als Blockchain-Nutzer gäbe - auch weil sich neue Layer-1 Netzwerke in der Vergangenheit für ihre Gründer und Investoren als lukrative Investments erwiesen haben.
Die wohlwollendere Lesart lautet hingegen, dass die Suche nach dem heiligen Gral noch nicht abgeschlossen ist und die fortwährenden Experimente mit verschiedenen Designs die Innovation beschleunigen.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
Avalon | 10 Mio. USD | Private : Spieleentwickler, der zum Ende des Jahres hin die erste Version seines gleichnamigen MMOs lancieren möchte.
Aligned Layer | 2,6 Mio. USD | Seed : Ein sogenannter "Verification Layer", der über EigenLayer abgesichert wird und Ethereum-Rollups dabei unterstützen soll, Zero-Knowledge-Proofs kosteneffizient zu verifizieren.
Inference Labs | 2,3 Mio. USD | Pre-Seed : Infrastrukturanbieter, über den Anwendungen und Smart Contracts off-chain KI-Modelle nutzen und die Richtigkeit der präsentierten Ergebnisse mithilfe von Zero-Knowledge-Proofs überprüfen können.
Bitcoin Runes: Der Countdown läuft
Diese Woche ist es wieder soweit. Zum vierten Mal in seiner Geschichte vollzieht Bitcoin sein sogenanntes Halving. Zusätzlich erwarten Teile der Bitcoin-Community den langersehnten Launch des Runes Protokolls, das einen neuen Standard für fungible Tokens auf Bitcoin einführen wird.
Fungible Tokens auf Bitcoin sind keine Neuheit.
- Bereits seit der Einführung des Ordinals Protokolls im Januar 2023 und der darauffolgenden Entwicklung des experimentellen BRC-20 Token-Standards war die Erstellung und der Handel von Tokens auf dem Bitcoin-Netzwerk möglich.
- Im Laufe des vergangenen Jahres haben BRC-20s nicht nur für eine stetig höhere Netzwerkaktivität auf Bitcoin gesorgt, sondern auch eine gemeinsame Marktkapitalisierung von rund 2,4 Milliarden USD erreicht.
Ein zentrales Problem des BRC-20 Standards ist jedoch seine Ineffizienz.
- Der Handel mit BRC-20 Tokens hat zur übermäßigen Vermehrung der sogenannten “Unspent Transaction Outputs” (UTXOs) auf Bitcoin geführt, was sich negativ auf die Leistungsfähigkeit des Netzwerks auswirkt.
- Zur Erinnerung: Im Vergleich zu Blockchains wie Ethereum oder Solana, die auf einem Account-basiertem Buchhaltungsmodell basieren, baut Bitcoin auf einem anderen UTXO-basiertem Modell auf.
Aus diesem Grund hat Casey Rodarmor, der Kopf hinter dem Ordinals Protokoll, im September 2023 das Konzept eines neuen Standards vorgestellt - dem Runes Protokoll.
- Im Gegensatz zu BRC-20 soll Runes, genau wie Bitcoin, auf dem UTXO-Modell basieren, sich damit besser an die Architektur des Netzwerks anpassen und dadurch den “UTXO-Spam” eliminieren. Eine genaue Erklärung des Protokolls von Casey himself findet ihr hier.
In Erwartung des offiziellen Launches haben einige “pre-Runes” Tokens große Kurszuwächse erfahren.
- Dabei handelt es sich um BRC-20 Tokens, die angekündigt haben, auf den neuen Runes-Standard zu migrieren.
- Die prominentesten unter ihnen sind $PUPS und $WZRD, deren Kurse in den vergangenen zwei Wochen um jeweils 1.500% und 8.000% gestiegen sind.
- Mittlerweile liegt die Marktkapitalisierung aller pre-Runes bei schätzungsweise knapp über 1 Milliarde USD.
Zoom out: Trotz des Hypes und der technischen Optimierungen scheint das Runes-Protokoll eine Sache nicht verbessern zu können: die Nutzererfahrung beim Tokenhandel auf Bitcoin. Dafür werden vermutlich die auf Bitcoin angekündigten Layer-2s sorgen, von denen einige ebenfalls im Zuge des Halvings live gehen werden.
Disclaimer: Die im Blockstories Newsletter enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.
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