Moderater Anstieg an den Aktienmärkten
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Großbritannien: Britische Aktien stiegen in der letzten Woche kaum, denn der FTSE 100-Index kletterte in lokaler Währung lediglich 0,3 Prozent nach oben.
Es gab eine Vielzahl von Handelsmeldungen aus der Bankenbranche. Auf den Binnenmarkt ausgerichtete Titel wie HBOS, Lloyds TSB und Royal Bank of Scotland tendierten im Allgemeinen fester als die auf dem asiatischen Markt präsenten Banken HSBC und Standard Chartered.
Außerdem blieb die Einzelhandelsbranche weiter unter Druck. Dabei haben die Umsatzzahlen der großen Kaufhäuser in der Vorweihnachtszeit die üblichen saisonalen Umsatzbesorgnisse noch verstärkt.
Die Londoner Börse lehnte ein erstes Übernahmeangebot durch die Deutsche Börse zu einem Aufgeld von 25 Prozent ab. Gleichzeitig erhielt der Mischkonzern Novar, Anbieter von Gebäudesicherheit und Umweltkontrollen, ein Übernahmeangebot vom US-Unternehmen Honeywell mit einem Aufgeld von 50 Prozent. Beide Angebote illustrieren den Wert, den britische Aktien bieten, und dieser Umstand wird den Markt stützen.
USA: Die meisten US-Aktien legten in der letzten Woche zu. Der S&P 500-Index stieg in lokaler Währung um 0,7 Prozent an, während der NASDAQ-Index schwach tendierte und die Woche mit einem Minus von 0,1 Prozent beendete.
Das Emissionsvolumen war ein wichtiger Faktor, denn in der letzten Woche gab es 23 Börsengänge. Die Qualität war unterschiedlich, und die Preise wurden in einigen Fällen auf ein unrealistisch hohes Niveau festgesetzt. Dies veranlasste uns dazu, den Neuemissionsmarkt zunehmend zurückhaltend zu beurteilen.
Darüber hinaus gab es eine Vielzahl von Unternehmensfusionen und -übernahmen. Oracle hat seine Übernahme von Peoplesoft abgeschlossen. Gleichzeitig gibt es Gerüchte um ein Übernahmeangebot von Symantec für Veritas in der Online-Sicherheitsbranche. Wir sind in beiden Titeln investiert.
Schließlich haben wir Air Canada auf die Kernliste gesetzt. Dieses Unternehmen ist im Vergleich zu seinen Mitbewerbern preiswert und wird wettbewerbsmäßig durch Preissenkungen kaum belastet.
Europa: In der letzten Woche verzeichneten die europäischen Märkte in EUR einen moderaten Anstieg. Der FTSE World Europe ex. UK-Index beendete die Woche 0,9 Prozent fester.
Automobiltitel zählten zu den erfolgreichsten, da die Stabilisierung des Wechselkurses EUR/USD die Anleger beruhigte. Wir sind in der Automobilbranche untergewichtet, da wir von einer weiteren USD-Schwäche ausgehen.
Für diese Zeit des Jahres hatte der Markt eine ungewöhnlich hohe Zahl von Aktienemissionen zu verarbeiten. Wir haben uns in der letzten Woche an keiner der Transaktionen beteiligt. Wir bevorzugen weiterhin qualitative Wachstumstitel, da sich diese unserer Meinung nach 2005 überdurchschnittlich entwickeln werden.
Der deutsche ZEW-Index, Indikator für das Wirtschaftsvertrauen, verzeichnete unerwartet seinen ersten Anstieg seit fünf Monaten. Dieser Index basiert auf den Einschätzungen verschiedener Volkswirte. Relevanter ist jedoch der IFO-Geschäftsklima-Index, dessen Veröffentlichung in der kommenden Woche ansteht.
Japan: Japanische Aktien entwickeln sich zum Jahresende hin schwach. In der letzten Woche gab der TOPIX-Index in lokaler Währung 1,6 Prozent nach. Nur 3 der 33 Sektoren verzeichneten positive Erträge.
Der Markt hat zuletzt eine Trendwende verzeichnet. Dabei haben Branchen, die sich in diesem Jahr überdurchschnittlich entwickelt hatten, nun an Boden verloren. Gleichzeitig sind die zuletzt der Entwicklung hinterherhinkenden Sektoren überdurchschnittlich gelaufen. Immobilientitel und kleinere Unternehmen tendierten schwach, während sich Technologie-, Automobil- und Gummi-Aktien erholten.
Wir überarbeiten weiterhin unsere Kernliste und haben dabei zu einzelnen Titeln größeres Vertrauen. Dies spiegelt sich in höheren Gewichtungen in den von uns bevorzugten Titeln wider.
Ferner haben wir die Gewichtung der regionalen Bankentitel angehoben, sowie in ausgesuchten Einzeltitel wie Fuji Heavy Industries, die sich aufgrund eines starken Produktzyklus gut entwickeln.
Asien & Schwellenländer: Die spekulativeren Märkte gaben in den letzten Wochen weltweit wieder etwas nach. Vor dem Jahresende versuchten die Anleger ihre Gewinne zu sichern. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index gab in USD gerechnet um 3,2 Prozent nach. Der brasilianische Bovespa verlor 3,1 Prozent.
Gleichzeitig verlor Russland aufgrund erneuter politischer Einmischungen in den Unternehmenssektor deutlich. Wir sind in Russland übergewichtet, haben hier jedoch unsere Ausrichtung reduziert. Wir konzentrieren uns auf aussichtsreichere Titel wie das Mobilfunkunternehmen MTS.
Die Wirtschaftsdaten aus China belegen, dass die Behörden beim Abbremsen der Konjunkturentwicklung einen gewissen Erfolg erzielten. Sowohl die Inflations- als auch die Industrieproduktionszahlen fielen niedriger als erwartet aus. Dies hat die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen verringert. Wir sind bestärkt in unserer positiven Einschätzung der chinesischen Nachfrage.
Anleihen: In der letzten Woche stand an den Rentenmärkten die Bilanzverschönerung zum Jahresende auf der Tagesordnung. Der USD zog deutlich an, weil die Anleger ihre Positionen an den internationalen Devisenmärkten auflösten. Darüber hinaus hatte eine Verringerung der geographischen Gewichtungen zur Folge, dass US-Staatsanleihen gegenüber europäischen und britischen Staatsanleihen etwas nachgegeben haben.
Unsere Portfolios sind im Hinblick auf Laufzeit und Währungsausrichtung neutral positioniert. Wir bleiben in US-Staatsanleihen gegenüber britischen Staatsanleihen (Gilts) und deutschen Bundesanleihen jedoch leicht untergewichtet.
Eine interessante Entwicklung gibt es im Bereich der britischen Staatsanleihen mit extrem langer Laufzeit. Das britische Debt Management Office hat begonnen über die wahrscheinliche Nachfrage solcher Anleihen zu beraten. Britische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 50 Jahren könnten in der zweiten Jahreshälfte 2005 eingeführt werden. Dies könnte den Charakter des Marktes für Staatsanleihen stark verändern. Wir behalten die Entwicklung weiter im Auge.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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