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10:32 Uhr, 04.02.2003

MLP - Delisting? Wer wird Nachfolger?

Die MLP Aktie verliert zur Stunde um 3,52% oder 32 cents auf 8,77 Euro. Der US-Finanznachrichtendienst Dow Jones Business News berichtet zur Stunde, dass ein Delisting der MLP Aktie aus dem Deutschen Aktienindex (DAX) in der nächsten Woche beschlossen werden könne. Am 11. Februar wird ein Ausschuss der Deutsche Börse AG über die Zusammenstellung des DAX tagen. Viele Marktbeobachter gehen aber nicht von einer deutlichen negativen Wirkung eines Delistings aus.

Vielmehr habe das Management dann die Möglichkeit, seinen Ruf wieder aufzubauen, ohne dass das Unternehmen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit im DAX stehe, hieß es.

"Die Entwicklung eines Unternehmens hängt nicht von der Partizipation in einem Index ab," sagt Hartmuth Hoehn, ein Analyst der Berenberg Bank in Hamburg, der darauf hindeutet, dass die Porsche AG kein Mitglied eines Index ist. "Aber die Leute lieben die Porsche Aktie."

"Für Aktionäre sind Dividenden, Gewinnwachstum und positive Entwicklungen im Unternehmen wichtiger als eine Mitgliedschaft in einem Index."

"Aber viele Fonds haben bereits ihre Beteiligung an MLP zurückgefahren oder ganz abverkauft, also wird es danach (nach einem Delisting) keine deutliche Abwärtsreaktion geben," sagt Olgerd Eichler, ein Fondsmanager bei der Union Investment in Frankfurt. Tatsächlich könnten "die Ereignisse um MLP etwas ruhiger werden, da Hedge Funds die Aktie von ihrem Radar streichen werden."

MLP ist seit Juni 2001 im DAX gelistet. Gemäß der Marktkapitalisierung kann das Unternehmen aus dem Index gestrichen werden, da es aktuell auf dem 55. Platz rangiert, während ein Rückfall hinter den Platz 45 ein Delisting rechtfertigen würde. Trotz der Überzeugung der Marktteilnehmer, dass MLP aus dem Index gestrichen werde, mangelt es zur Zeit an einer Nachfolge für MLP. Die Beiersdorf AG, die Besitzerin der Nivea-Marke, wurde als Nachfolger genannt, sie liegt gemessen an der Marktkapitalisierung auf dem 34. Platz. Doch zweifeln Marktteilnehmer an der langfristigen Stabilität der Aktionärsstruktur. Die Allianz AG ist mit 44% an Beiersdorf beteiligt, und hat die Absichtsklärung abgegeben, einige Anteile verkaufen zu wollen.

Sollte die Deutsche Börse sich gegen ein Delisting entscheiden, werde die Aktie vorerst bis zur Juni-Sitzung im Index verbleiben.

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