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10:29 Uhr, 13.08.2004

Mit DAX-Shorties voll im Trend

Wie in der Ausgabe der Chartanalyse von HSBC trinkaus & Burkhardt vom 14.07.04 befürchtet, konnte die 200-Tages-Linie dem Baissedruck beim DAX letztlich nicht standhalten. Nachdem diese nun bei 3911 Punkten verlaufende wichtige Glättungslinie noch im März und im Mai per Saldo die Kursverluste eindämmen konnte, stellt sie nun einen nur schwer zu überwindenden Widerstand dar. Zusätzliche Brisanz erhält das Bild durch die Tatsache, daß die 30- und 100-Tages-Durchschnitte die 200-Tages-Linie in Kürze nach unten kreuzen sollten. Die Hoffnungen der Bullen dürften sich jetzt auf die massive Unterstützungszone bei 3710-3677 Punkten richten. Dort liegen die Tiefs vom 24.03.04 und 17.05.04 sowie das Hoch vom 05.09.03. Da sich die Oszillatoren aus dem überverkauften Bereich nach oben lösen konnten, ist eine technische Erholung kurzfristig durchaus möglich, dürfte aber im Bereich der Glättungslinien auslaufen. Der MACD befindet sich nach einem Verkaufssignal unverändert auf Talfahrt. Auf Wochenbasis sind sowohl Stochastik als auch MACD derzeit negativ, wobei eine starke Trenddynamik nicht konstatiert werden kann.

Erholung zum Ausstieg nutzen
Eine kurzfristige Erholung sollte u. E. zum Abbau noch bestehender Long-Engagements genutzt werden. Strategische Kaufsignale würden erst mit einem aus heutiger Sicht wenig wahrscheinlichen Ausbruch über die obere Begrenzung der breiten Handelsspanne bei 4175 Punkten generiert. Sollte hingegen die untere Barriere verletzt werden, droht ein substantieller Kursrutsch.

Da mit Short Hebelprodukten und Put-Optionsscheinen auch in negativen Markphasen Geld verdient werden kann, könnte man - sofern man sich dem bearishen Szenario anschliessen möchte - beispielsweise folgende Short-Hebelprodukte für eine kurzfristige Veranlagung ins Auge fassen (Derzeit notiert der DAX-Index bei 3832 Punkten)

Beispiel Put-Optionsschein:
Deutsche Bank DAX-Put, Strike 4000, ISIN: DE0003498937, bis 16.9.04. derzeit wird der Put mit 1,99 - 2,01 Euro gehandelt. Sollte der DAX-Index innerhalb der nächsten zwei Wochen in sienen Unterstützungsbereich von 3700 Punkten abrutschen, läge der ungefähre Wert des Puts bei 3 Euro, was einer 50%-igen Kurssteigerung gleichkäme. Allerdings ist insofern Vorsicht angebracht, da die Laufzeit des Optionsscheine nur mehr sehr kurz ist.

Beispiel Turbo Put:
Commerzbank OpenEnd-Turbo Put DAX, ISIN: DE000CB5S5L9, Basis 4050, KO-Marke 4000. Derzeit wird das Short-Hebelprodukte mit 2,11 - 2,13 Euro gehandelt. Fällt der DAX auf 3700 Punkte, so läge der ungefähre Wert dieses Turbo-Puts etwa bei 3,50 Euro, was einem 64%-igen Gewinn gleichkäme. Sobald der DAX-Index aber in die falsche Richtung läuft, muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass das Hebelprodukt bei 4000 Punkten ausgestoppt wird."

Soweit der damalige Artikel. Nun hat sich das Negativszenario leider bewahrheitet, der DAX-notiert aktuell bei 3.628 Punkten. Der Put Optionsschein wird derzeit mit 3,69 - 3,71 Euro gehandelt (+73%), der Quote des Turbo Put befindet sich bei 4,17 - 4,19 Euro, was beinahe einer Verdopplung (+97,6%) entspricht.

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