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Bis vor kurzem nutzten Notenbanken Forward Guidance, um die Zinsen niedrig zu halten. Bei der Forward Guidance garantieren Notenbanken eine unverändert lockere Geldpolitik über einen Mindestzeitraum. Diese Art der Lenkung der Erwartungen wurde aufgegeben. Zu schnell änderte sich das Umfeld. Notenbanken behalten sich nun vor, mit jedem Zinsentscheid einen neuen Weg zu gehen, wenn es angebracht ist. Das schafft Unsicherheit, ist in einem dynamischen Umfeld aber sinnvoller, als regelmäßig Versprechen zu brechen. Aus diesem Grund nennt die US-Notenbank ihre Kommunikation derzeit nicht Forward Guidance, auch wenn sie dem Markt grundsätzlich einen klaren Ausblick gibt. Der Ausblick ist eindeutig. Die Zinsen sollen auf ungefähr 4 % steigen und dort dann für eine Zeit lang verharren. Anleger erwarten nach den aktuellen Zinserhöhungen immer noch einen Rückgang. Dieser wird nicht kommen, denn die Notenbank hat aus den Fehlern der letzten Hochinflationsphase gelernt. Das Problem der 70er Jahre ist schnell erklärt. Die Inflation stieg in mehreren Zyklen immer weiter an. Dies konnte geschehen, da die Notenbank einen Stop-and-Go Ansatz wählte. Sie bremste die Wirtschaft mit höheren Zinsen und geringem Geldmengenwachstum. Dadurch stieg die Arbeitslosigkeit und die Inflation ging für kurze Zeit zurück. Weil die Arbeitslosigkeit stieg, wurde die Geldpolitik schnell wieder gelockert. Die Fed konnte sich nicht entscheiden, ob sie die Inflation oder die hohe Arbeitslosigkeit bekämpfen wollte.