Milliardenübernahme im Biotechsektor - SANOFI will BLUEPRINT schlucken!
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Erwähnte Instrumente
- Blueprint Medicines Corp.Kursstand: 101,350 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
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- Blueprint Medicines Corp. - WKN: A14SDD - ISIN: US09627Y1091 - Kurs: 101,350 $ (Nasdaq)
- Sanofi S.A. - WKN: 920657 - ISIN: FR0000120578 - Kurs: 87,480 € (XETRA)
Der französische Pharmakonzern bietet 129 US-Dollar je Aktie in bar, was einem Unternehmenswert von rund 9,1 Mrd. USD entspricht. Hinzu kommen mögliche erfolgsabhängige Zahlungen (CVRs) von bis zu 6 USD je Aktie, was den Gesamtwert der Transaktion auf bis zu 9,5 Mrd. USD steigen lässt. Die Prämie auf den Schlusskurs von Blueprint am 30. Mai beträgt damit bis zu 33 %, auf den volumengewichteten 30-Tage-Durchschnittskurs sogar 40 %. Die Transaktion soll im dritten Quartal 2025 abgeschlossen werden und wird laut Sanofi ab 2026 ergebnissteigernd wirken.
Ein Spezialist für Immuntherapien
Blueprint ist auf eine Krankheit spezialisiert, die fast niemand kennt, für Betroffene aber mit enormem Leid verbunden ist: die sogenannte systemische Mastozytose. Dabei sammeln sich fehlgeleitete Immunzellen – sogenannte Mastzellen – in Organen wie Haut, Darm oder Knochenmark und sorgen dort für dauerhafte Entzündungen und zum Teil lebensgefährliche Reaktionen wie plötzliche Kreislaufzusammenbrüche. Die Krankheit ist selten, aber schwer zu behandeln – und bislang gibt es nur ein einziges zugelassenes Medikament: Ayvakit (in Europa unter dem Namen Ayvakyt), das von Blueprint entwickelt wurde. Dieses Mittel erzielte 2024 bereits fast eine halbe Milliarde US-Dollar Umsatz – und wächst rasant.
Für Sanofi ist Ayvakit besonders attraktiv, weil es nicht nur für eine schwer verlaufende Form der Erkrankung zugelassen ist, sondern auch für leichtere Fälle, die deutlich häufiger vorkommen. Und: Das Medikament wird einfach als Tablette eingenommen. Darüber hinaus arbeitet Blueprint an weiteren Mitteln, die ebenfalls auf diese seltenen Erkrankungen des Immunsystems abzielen – darunter ein Nachfolgemedikament zu Ayvakit und ein ganz neuer Wirkstoff, der gegen Entzündungen helfen könnte, bei denen die üblichen Immunzellen eine überaktive Rolle spielen.
Sanofi-CEO Paul Hudson erklärte, die Übernahme sei Teil eines größeren Plans: „Wir wollen eines der führenden Unternehmen in der Immunforschung werden. Blueprint passt da perfekt hinein – mit seinem Know-how, seinem Team und seinem einzigartigen Medikament.“
Auch Blueprint-Chefin Kate Haviland sieht in dem Deal einen Gewinn – besonders für die Patienten: „Mit Sanofi an unserer Seite können wir unsere Arbeit schneller und breiter voranbringen. Gemeinsam erreichen wir mehr Menschen, die dringend auf neue Therapien warten.“
Für Sanofi ist der Kauf zudem ein weiterer Schritt, um sich unabhängiger von einzelnen Blockbustern wie dem Asthmamittel Dupixent zu machen. Statt auf einzelne große Umsatzträger zu setzen, baut der Konzern sein Portfolio mit gezielten Zukäufen in zukunftsträchtigen Nischen aus. Die Milliardenübernahme dürfte sich laut Sanofi bereits ab 2026 positiv auf das Ergebnis auswirken – und ist für das Unternehmen finanziell gut zu stemmen.
Fazit: Big Pharma greift bei kleineren Biotechunternehmen weiterhin gerne zu, weil die Bewertungen derzeit günstig ausfallen und um die eigene Pipeline aufzufüllen. Blueprint ist mit seinem zugelassenen und sehr erfolgreichen Medikament ein logisches Übernahmeziel gewesen.
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