Middle East bietet vielfältige Anlagestories
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Der Nahe und Mittlere Osten werden vornehmlich als Krisenregion und Öllieferant wahrgenommen, doch die Region bietet auch jenseits der großen Erdölvorkommen viele ausgezeichnete Anlagemöglichkeiten. Davon ist die britische Fondsgesellschaft Schroders überzeugt. Insbesondere zur Diversifikation sei der Mittlere und Nahe Osten attraktiv. Denn es zeige sich immer wieder, dass die Kurse an den Börsen im Mittleren und Nahen Osten steigen, wenn es an anderen Handelsplätzen bergab geht. Der hiesige Aktienmarkt korreliert nur gering mit anderen Aktienmärkten, einschließlich anderer Emerging Markets, erklärt Schroders den Grund dafür. Zu einigen Märkten sei die historische Korrelation sogar negativ.
Trotzdem werde die wirtschaftliche Bedeutung der Länder im östlichen Mittelmeerraum und rund um den persischen Golf stark unterschätzt. Dabei sei das Bruttoinlandsprodukt aller Nationen des Golfkooperationsrates, (Bahrain, Kuwait, Katar, Oman, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien) plus der Türkei und Israel zusammengenommen, größer als das von Russland oder Brasilien.
Zudem zeige die Region viele für Schwellenländer typische Charakterzüge: So wachsen die Volkswirtschaften mit deutlich höheren Raten als die der Industriestaaten. In den meisten Staaten liege das reale Wirtschaftswachstum rund sechs Prozent und damit drei bis vier Prozentpunkte oberhalb des Expansionstempos der Industrienationen. An diesem Vorsprung dürfte sich nach Einschätzung der Schroders-Experten auch in den kommenden Jahren wenig ändern.
"Zugleich wird Marktbeobachtern deutlich, dass Öl nicht die einzige Anlagestory ist", kommentiert Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH. Sicherlich sind die Ölquellen für einige Länder sehr wichtig, schließlich lagern in der Region rund 40 Prozent der bekannten globalen Erdölreserven. Aber die Volkswirtschaften seien breit aufgestellt. Es gebe sogar Länder in der Region, die Energie importieren müssen. Für diese Staaten seien besonders die verarbeitende Industrie und der Dienstleistungssektor wichtig. Und sogar die erdölexportierenden Volkswirtschaften ließen zunehmend ihre einseitige Öl-Abhängigkeit hinter sich. Dort habe man die auf Grund des Ölpreisanstiegs realisierten Zusatzeinnahmen dazu genutzt, die eigene Infrastruktur auszubauen.
Darüber hinaus seien die demographischen Trends der Region vielversprechend: Von den rund 220 Millionen Einwohnern der Region "Greater Middle East" sind fast 60 Prozent jünger als 30 Jahre, erklärt Schroders. Das liefere ein gutes Fundament für künftige wirtschaftliche Prosperität. Zudem präsentieren sich die Volkswirtschaften in guter Form: Leistungsbilanzen, Haushaltsbudgets, Staatsverschuldung und Devisenreserven – all diese wichtigen Kennziffern hätten sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Ein wichtiger Teilaspekt der wirtschaftlichen Liberalisierung sei auch die Öffnung der Märkte für ausländische Investoren. Selbst in den wenigen Saaten, die noch Restriktionen haben, gebe es Zeichen, dass diese abgebaut werden
"Die Anlageregion Middle East verfügt demnach über eine attraktive Ressourcenbasis, gesunde demographische Trends und es gibt starke Volkswirtschaften mit guten Wachstumsaussichten", so Küssner resümierend. Außerdem seien die regionalen Aktienmärkte günstig bewertet, sie öffnen sich immer weiter für ausländische Investoren und bieten darüber hinaus gute Diversifikationsmöglichkeiten. "Weil die Märkte aber wenig analysiert sind, sollten Privatanleger nicht auf eigene Faust im GME-Raum investieren", sagt Küssner. Es gibt auf die Region spezialisierte Fonds, wie etwa den im September 2007 aufgelegten Schroder ISF MIddle East, mit denen man vom Boom in der Region profitieren kann.
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