Kommentar
15:06 Uhr, 02.11.2012

Mid-Cap-Report: Gerry Weber läßt aufhorchen

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  • Gerry Weber International AG
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Euro-Krise, Konjunktursorgen, schwächere Unternehmensdaten – war da was? Während viele Experten und Kommentatoren weiterhin vor Rückschlägen an den Finanzmärkten warnen, ziehen die deutschen Mid Caps unbeirrt ihre Kreise. Der richtungsweisende MDAX zog im Wochenverlauf deutlich und markierte am Freitag mit 11677 Punkten ein neues Allzeit-Hoch. Offensichtlich ist vor dem Hintergrund rekordtiefer Zinsen und fehlender Anlagealternativen der Anlagedruck weiterhin hoch. Davon profitieren Aktien allgemein, da sie aufgrund der hohen Substanz vieler Unternehmen als Sachwerte eingestuft werden. Der Aufschwung an den Aktienmärkten sollte sich in den kommenden Wochen fortsetzen, zumal mit November und Dezember nun die traditionell eher stärkeren Monate im Saisonzyklus anstehen.

Bei näherer Betrachtung des MDAX fällt allerdings auf, dass die Jahresperformance von gut 30 Prozent vorwiegend von 20 Titeln getragen wurde. Der Rest entwickelte sich eher durchschnittlich, 13 Werte notieren sogar im Minus. So gesehen bleibt Selektion Trumpf. Weiterhin sollten Werte mit relativer Stärke bevorzugt werden, da diese Titel zum Jahresschluss von den Fondsmanagern zur Aufpolierung der Jahresschlussbilanzen oftmals übergewichtet werden.

Zu den Titeln, die dieses Jahr mit überdurchschnittlichen Zuwachsraten glänzten, gehören unter anderem die Modeaktien. So markierte der Titel von Gerry Weber im Wochenverlauf mit 36,60 Euro ein neues All Time High. Der Modekonzern gab kürzlich bekannt, dass er seine Expansion ins Ausland weiter vorantreiben will. Dabei steht vor allem die USA auf der Agenda. Gerry Weber ist seit Anfang des Jahres in Kaufhäusern der Ladenketten von Bloomingdale`s vertreten, dessen Wettbewerber Macy`s will nun nachziehen.

Derzeit macht Gerry Weber noch rund 40 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Dieser Anteil soll in den kommenden Jahren weiter erhöht werden, wobei auch aufstrebende Märkte wie China in Frage kommen. In diesem Jahr will Gerry Weber insgesamt mehr als 800 Millionen Euro erlösen, der Betriebsgewinn soll bei knapp 120 Millionen Euro liegen. Im Fall einer erfolgreichen Ausweitung des erfolgreichen Geschäftsmodells auf ausländische Märkte dürfte das Kurspotential von Gerry Weber bei weitem noch nicht ausgereizt sein. Auch aus charttechnischer Sicht stehen die Ampeln derzeit auf Grün, nachdem die Aktie nach monatelanger Seitwärtsbewegung im Wochenverlauf nach oben ausbrechen konnte.

Ralf Rockenmeier
Experte für Small-und Midcaps

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Über den Experten

Ralf Rockenmaier
Ralf Rockenmaier

Ralf Rockenmaier ist Mitgründer des Münchner FINANZEN-Verlags und langjähriges Mitglied der Chefredaktion von EURO am Sonntag. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren beruflich mit den Finanzmärkten. Als Partner eines Family Offices sowie Berater des Wikifolio-Depots „Selectplus Dynamics“ (WF23072001) konzentriert sich der erfahrene Portfolio-Manager heute vor allem auf aussichtsreiche Small Caps. Regelmäßige Besuche von Unternehmen und Branchenkonferenzen, die ganztägige Beobachtung der Märkte sowie ein umfangreiches Netzwerk bilden das Grundgerüst für eine erfolgreiche Anlagestrategie. Im Rahmen der Selectplus-Strategie stellt Ralf Rockenmaier aussichtsreiche Werte aus dem Mid und Small Cap-Bereich vor. Durch die Auswertung von Analysen, Nachrichten und außerbörslichen Aktivitäten wie Blocktrades sowie Momentum- und Chartsignalen werden attraktive Aktien herausgefiltert. Aufgrund der Fokussierung auf kleinere Werte eignet sich die Strategie für erfahrene und risikofreudige Anleger, wobei die Kursrisiken durch die strikte Einhaltung von Stop-Loss-Limits begrenzt werden. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Ersteller und die für die Erstellung der Finanzanalyse verantwortliche Gesellschaft könnten in folgenden Geschäftsbereichen aus finanziellen Interessen Interessenkonflikten unterliegen: Finanzportfolioverwaltung: Es besteht das finanzielle Interesse, Interessenten und Kunden für einen Erwerb des beworbenen Wikifolio-Zertifikats zu gewinnen. Die im Rahmen einer fiktiven Depotverwaltung erhobene Performance-Gebühr, die von der Höhe des verwalteten Depotvermögens abhängt und den Kursstand des Zertifikats bedingt (High-Watermark-Prinzip), fließt der Gesellschaft zu.

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