Analyse
09:45 Uhr, 14.11.2025

Microsoft und Amazon unterstützen "Gain Act", damit Nvidia nicht nach China exportieren kann

Amazon und Microsoft unterstützen ein US-Gesetz, das Nvidias Chip-Exporte nach China weiter einschränken könnte. Dabei folgen sie einem ganz simplen Eigeninteresse.

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  • NVIDIA Corp.
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  • NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 186,970 $ (Nasdaq)

In Washington bahnt sich eine Auseinandersetzung zwischen den mächtigsten Akteuren der Technologiebranche an. Amazon schließt sich Microsoft an und unterstützt einen Gesetzesentwurf, der die Fähigkeit von Nvidia, hochentwickelte KI-Chips nach China zu exportieren, weiter bedrohen würde. Die Initiative ist bekannt als "Gain AI Act". Die Gesetzgebung würde Chiphersteller verpflichten, zuerst die Nachfrage in den USA zu befriedigen, bevor sie Produkte nach China oder in andere Länder versenden, die US-Waffenembargos unterliegen.

Bevorzugter Zugang für US-Konzerne

Während Microsoft den "Gain AI Act" öffentlich befürwortet, haben Vertreter der Cloud-Sparte von Amazon (AWS) ihre Unterstützung intern gegenüber Mitarbeitern des Senats signalisiert. Der Grund für die Unterstützung durch die Tech-Giganten liegt in einer spezifischen Klausel: Die Politik würde ihnen als "vertrauenswürdige Instanzen" einen bevorzugten Zugang zu Chips sichern.

Konkret würde der Gesetzentwurf eine Ausnahmeregelung schaffen, die es Unternehmen wie Microsoft und Amazon erlauben würde, Chips in Regionen wie den Nahen Osten zu liefern, ohne dafür die bisher notwendigen Exportlizenzen der Regierung einholen zu müssen. Beide Konzerne sahen sich in der Vergangenheit mit Verzögerungen bei diesen Genehmigungen konfrontiert und könnten durch die Neuregelung einen erheblichen Wettbewerbsvorteil erlangen.

Auch Anthropic, einer der führenden Entwickler von KI-Modellen und wie alle anderen auch Kunde von Nvidia, Amazon und Google, unterstützt den Vorstoß. Andere Schwergewichte wie Meta Platforms und Googles Mutterkonzern Alphabet haben bislang keine Position bezogen.


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Nvidia wehrt sich in Washington

Für Nvidia, das rund 80 % des Marktes für KI-Prozessoren kontrolliert, stellt das Gesetz natürlich eine Bedrohung dar, die Umsatz kostet. Das Unternehmen hätte gerne Zugang zum lukrativen chinesischen Markt, trotz der nationalen Sicherheitsbedenken in Washington. Nvidia und andere Halbleiterfirmen argumentieren, das Gesetz stelle einen unnötigen Eingriff in den Markt dar und könne die Tür für weitere Exportbeschränkungen öffnen.

Nvidia hat seine Lobbyanstrengungen in diesem Jahr massiv verstärkt. Laut Daten von OpenSecrets gab das Unternehmen in den ersten drei Quartalen 2025 fast 3,5 Mio. USD aus, verglichen mit 640.000 USD im gesamten Jahr 2024. CEO Jensen Huang soll zudem regelmäßig mit US-Präsident Trump über KI-Politik sprechen.

Politisches Ringen um die Mehrheit

Der Gesetzentwurf wird derzeit als möglicher Zusatz zum jährlichen Verteidigungshaushalt (NDAA) diskutiert. Er hat prominente Unterstützer wie den demokratischen Mehrheitsführer Chuck Schumer, die Zustimmung wichtiger Republikaner im Senat und im Repräsentantenhaus ist aber noch offen.

Einige Beamte im Weißen Haus, darunter der KI-Beauftragte David Sacks, sollen sich skeptisch geäußert haben. Sie argumentieren, das Handelsministerium verfüge bereits über die notwendigen Befugnisse zur Überwachung von Chipexporten, was den "Gain AI Act" überflüssig mache.

Fazit

Der Vorstoß von Amazon und Microsoft gegen ihren wichtigsten Lieferanten Nvidia ist Teil des Kampfes um die Ressourcen der KI-Revolution, die alle Player der Branche für sich haben wollen. Der Grund ist nachzuvollziehen, schließlich sind die Chips derzeit knapp und sehr teuer, aber besonders erfreut wird man bei Nvidia nicht darüber sein.

Aktuell liefert Nvidia allerdings ohnehin nicht nach China, siehe auch "NVIDIA - Laut CEO Huang vorerst keine Rückkehr nach China".

Nvidia Corp.
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