Analyse
14:14 Uhr, 27.09.2019

MICRON - Gemischte Nachrichten für Aktionäre und die Chipbranche

Gemischte Zahlen, gemischter Ausblick: Zufrieden zeigt sich der Markt angesichts des Zahlenwerks von Micron nicht. Die Aktie muss vorbörslich Federn lassen.

Erwähnte Instrumente

  • Micron Technology Inc. - WKN: 869020 - ISIN: US5951121038 - Kurs: 48,600 $ (NASDAQ)

Über eine mögliche kurzfristige Trendwende bei den Chiptiteln schrieb ich erst vor wenigen Tagen. Die Analyse zum Branchenindex SOX können Sie hier noch einmal nachlesen. Nun muss man zugeben, dass in kaum einem anderen Sektor die Nachrichtenlage derzeit so diffus ist. Da gibt es Unternehmen wie Lam Research, die sich sehr optimistisch äußern, andere mussten dagegen bereits (wiederholt) warnen, dass die Jahresziele nicht eingehalten werden können. Gestern meldete Micron die Zahlen zum abgelaufenen Quartal und lieferte weitere Hinweise, ob der Markt mit der Rally bei den Chiptiteln richtig liegt. Diese Hinweis fielen gemischt aus.

Dabei waren es gar nicht vorrangig die gemeldeten Zahlen, die den Markt zum Teil enttäuschten. Im vierten Quartal 2018/19 verdiente Micron 561 Mio. USD oder 0,49 USD je Aktie. Im Vorjahr waren es noch 4,33 Mrd. USD bzw. 3,56 USD je Aktie. Der Umsatz brach von 8,44 Mrd. USD auf 4,87 Mrd. USD ein. Analysten hatten mit Erlösen von nur 4,59 Mrd. USD gerechnet, lagen mit ihrer Prognose beim Gewinn aber 0,02 USD je Aktie über dem tatsächlichen Ergebnis. Also beim Zahlenwerk nichts Halbes und nichts Ganzes. Was den nachbörslichen Abverkauf von rund 6 % auslöste, war aber wieder einmal der Ausblick.

Micron sprach zwar von einer anziehenden Nachfrage. Was das in reinen Zahlen bedeuten könnte, lag aber eher unter dem Konsens der Experten. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2019/20 stellt Micron einen Umsatz zwischen 4,8 und 5,2 Mrd. USD in Aussicht. Der Gewinn je Aktie dürfte zwischen 0,39 und 0,53 USD liegen. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 0,53 USD, was Micron nur erreichen würde, wenn es exakt das obere Ende der Prognosespanne ausreizen könnte. Die Umsatzprognose toppte hingegen die Schätzung der Experten, welche bei 4,8 Mrd. USD liegt. Das würde stimmen, wenn Micron nur das untere Ende des Prognosekorridors erreicht.

Im Großen und Ganzen überzeugen das Zahlenwerk und der Ausblick also nicht wirklich. Zumal die Basis nach dem Einbruch im vergangenen Jahr wieder deutlich reduziert ist. Inwieweit die Aktie die vorbörsliche Kursschwäche abschütteln kann, wird sich zeigen müssen.

Bewährungsprobe für die Käufer

Aus charttechnischer Sicht ist die Aufwärtsbewegung seit Mai voll intakt. Die laufende Konsolidierung dürfte sich aber nun zur Unterseite ausdehnen. Dabei liefert der EMA50 bei 46,00 USD heute eine erste Unterstützung. Wird diese aufgegeben, könnte der Chipwert weiter in den Supportbereich zwischen 44,85 und 42,99 USD zurücksetzen. Formale Kaufsignale gibt es derzeit erst, wenn die Hochs bei 51,39 USD überschritten werden. Dann lassen sich Ziele bei 53,68 und 58,15 USD nennen.

Ohne passende Umkehrkerzen drängt sich nach aktueller Signallage kein direkter Einstieg bei der Aktie auf.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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