Mexikanische Aktien im Aufwind
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Die politische Lage in Mexiko und die dort anstehenden Wahlen sind ein Thema, das Anleger momentan beschäftigt. Wie Jules Mort, Fondsmanager des Threadneedle Latin America Fund in einem aktuellen Marktausblick schreibt, ist in Lateinamerika seit Beginn des Jahres in der politischen Meinungsbildung ein deutlicher Umschwung und eine Tendenz hin zur Linken festzustellen. Dies habe zunächst auch für Mexiko gegolten, in den letzten Wochen sei es jedoch im Zusammenhang mit dem Mitte/Rechts-Präsidentschaftskandidaten Felipe Calderon zu einer Trendwende gekommen: Calderon führe inzwischen bei Meinungsumfragen - sogar mit einem großem Vorsprung.
Sollten sich die Umfrageergebnisse in der Wahl bestätigen, stehen die Aussichten für den Aktienmarkt aufgrund einer zu erwartenden marktfreundlicheren Politik Calderons gut, so der Anlagestratege. "Selbst bei einem Wahlsieg der äußersten Linken sollten die funktionierenden verfassungsmäßigen Kontrollorgane Mexikos, die Stärke der politischen Institutionen und die Mitgliedschaft Mexikos in der NAFTA, politische Ausschreitungen, wie wir sie in den kleineren Ländern und Randstaaten Lateinamerikas gesehen haben, verhindern."
Unabhängig von den politischen Veränderungen ziehe das Wirtschaftswachstum in Mexiko weiter an. Aufgrund der weltweit hohen Ölpreise und der niedrigen Inflation habe die Zentralbank Mexikos die Leitzinsen senken können. Zudem sei Mexiko ein bedeutender Ölexporteur und die Wirtschaft entwickele sich in einem Wahljahr stets überdurschnittlich gut. Niedrigere Leitzinsen, eine lockerere Fiskalpolitik und höhere Bankenkredite hätten sowohl den Konsum als auch den Immobilienmarkt beflügelt. Ferner bilde sich in Mexiko allmählich eine neue Mittelschicht heraus.
Der Aufschwung der Wirtschaft habe für fast alle mexikanischen Unternehmen positive Folgen. Das größte Medienunternehmen Mexikos, Televisa, profitiert wegen der steigenden Werbeeinnahmen während des Wahlkampfes und der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft von einer hohen Preismacht, berichtet Jules Mort weiter. Die Umsätze von Bierbrauereien steigen an, und der führende Mobilfunkanbieter America Movil freut sich über einen 20-prozentigen Kundenzuwachs, so der Fondsmanager. Insbesondere die Baubranche könne von dem politischen Zyklus profitieren, da die Bereitstellung von Wohnraum in den Wahlprogrammen beider Präsidentschaftskandidaten eine entscheidende Rolle spielt. Bauunternehmen könnten daher mit einem zweistelligem Volumenwachstum rechnen.
Bei aller Unsicherheit, von der auch Aktien aus Lateinamerika unmittelbar vor den anstehenden Wahlen betroffen sind, sieht Jules Mort Mexiko deshalb weiterhin als sehr aussichtsreich. Der Fondsmanager will seine Übergewichtung in diesem Land deshalb beibehalten.
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