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08:46 Uhr, 07.10.2005

Metro pokert um Praktiker

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Der Einzelhandelskonzern Metro will durch den geplanten Verkauf oder Börsengang der Baumarkt-Tochter Praktiker mindestens 1,15 Milliarden Euro erlösen. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Finanzkreise. In dem Preis soll neben dem operativen Geschäft, das mit rund 720 Mio. Euro bewertet werde, auch das Immobilienvermögen enthalten sein, hieß es.

Im Juni hatte Metro angekündigt, alle Optionen für Praktiker zu prüfen. Dies könnte einen Verkauf, einen Börsengang oder auch den Verbleib der Baumärkte im Konzern bedeuten, so die FTD weiter. Nach Einschätzung von Unternehmenskennern strebt Metro einen Börsengang an, halte sich aber als Alternative den Verkauf offen. "Das Unternehmen hält sich einen Investor warm, falls es mit dem Börsengang nicht klappen sollte", zitiert die Zeitung aus gut informierten Kreisen.

Zu den Verhandlungspartnern zähle der Finanzinvestor Permira. Mehrere andere Interessenten seien dagegen nach FTD-Informationen inzwischen nicht mehr im Rennen, da ihre Gebote unter den Preisvorstellungen des Handelskonzerns lagen.

"Metro hat das Feld für Finanzinvestoren sehr eng gemacht", verlautet aus der Branche. Der Konzern habe vermutlich fünf bis zehn Gebote auf dem Tisch gehabt und nun ein oder zwei Interessenten für die nächste Runde ausgewählt.

Metro könnte sich mit seinen hohen Preisvorstellungen und den frühen Absagen in eine schwierige Lage manövrieren, so die FTD. Denn wenn der Konzern den von ihm bevorzugten Börsengang auf Grund zu geringer Resonanz kurzfristig absagen muss, bliebe mit Permira möglicherweise nur ein Verhandlungspartner übrig, hieß es. Der Finanzinvestor wäre dann in einer komfortablen Position und könnte den Preis drücken, oder Metro müsste erneut an die früheren Interessenten herantreten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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