Kommentar
13:24 Uhr, 16.04.2013

MetaTrader macht dicht

Keine Sorge, entgegen dem reißerischen Titel wird es den kostenlosen MetaTrader 4 auch weiterhin geben. Schließlich ist er die mit Abstand beliebteste Handelsplattform für Forex-Trader auf dem Markt. Der Nachfolger, MetaTrader 5, kommt allerdings nicht so richtig in die Gänge, primär weil der MT4 durch tausende Anwender und deren Entwicklungen von vielen nützlichen, kostenlosen Zusatzprogrammen profitiert. Doch damit soll nun Schluss sein, der Anbieter MetaQuotes dreht Drittentwicklern kurzfristig den Hahn zu!

Der Schritt kommt außer für Insider überraschend, verdankt die Plattform seine große Beliebtheit doch der integrierten Programmiersprache MQL4, mit der jeder eigene Zusatzprogramme (Expert Advisors) basteln oder diese zukaufen kann. Noch dazu war die Plattform für den Endnutzer kostenlos. An Letzterem soll auch nicht gerüttelt werden nach aktuellstem Kenntnisstand. Erstere jedoch werden schon am Montag, dem 15. April, massiven Einschränkungen unterliegen.

Zumindest was derartige Zusatztools betrifft, die anbieterseitig, also vom Broker, dem Kunden zur Verfügung gestellt werden. So haben mittlerweile mindestens drei bekannte FX-Broker etwa das One-Click-Trading standardmäßig offeriert, obwohl diese Funktion in der ursprünglichen Plattform nicht vorgesehen ist. MetaQuotes war dies nun offenbar ein Dorn im Auge, sehr kurzfristig erfolgte eben die Ankündigung, diese Erweiterungen mit einem neuen Update funktionsuntüchtig zu machen.

Dürfen die das denn?

Ja, MetaQuotes darf, schließlich ist es formal den Lizenznehmern nicht gestattet, die Software zu verändern. In der Praxis haben aber gerade die tausenden von findigen Benutzern entwickelten Expert Advisors (EA´s) dem MetaTrader 4 zum weltweiten Durchbruch verholfen. Mittlerweile kann von mehr als einer halben Million Kunden ausgegangen werden, es gibt nur wenige FX-Broker, die den MT4 nicht anbieten.

Es gibt allerdings seit einigen Monaten den Nachfolger am Markt, den MetaTrader 5. Dieser will sich aber nicht so richtig durchsetzen, eben weil der MT4 so vielseitig mit individualisierten Tools eingesetzt werden kann. Und das wird wohl auch mit ein Grund sein, warum der MT4 nicht auch noch brokerseitig mit attraktiven Extras beworben werden soll.

Offenheit ad acta gelegt?

Noch muss aber nicht schwarzgemalt werden, anscheinend sollen in diesem ersten Schritt nur jene EA´s deaktiviert werden, die auf geänderte DLL´s zugreifen oder eine andere Optik erzeugen. Es dürfte also hauptsächlich jene Erweiterungen betreffen, die manche Broker nutzen um sich gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen.

Die vielen privaten Endbenutzer mit deren EA´s, egal ob als Hilfstools oder vollwertige automatische Handelssysteme, können also erst einmal aufatmen. Die Tendenz von MetaQuotes hin zu einem eher geschlossenen System nach der bisherigen Offenheit ist allerdings bedenklich und lässt nichts Gutes ahnen. Dass diese Tools künftig vielleicht kostenpflichtig selbst angeboten werden ist eine Variante, und das gute Recht des Anbieters. Sollten dann jedoch auch noch die unzähligen privaten EA´s beschränkt werden, dürfte das einen massiven Schub für alternative Plattformen geben. Bzw. ein Anreiz für die Broker sein wieder mehr auf eigene Software zu setzen, siehe nächster Absatz.

Auf jeden Fall wird empfohlen, um jegliche potentiellen Störungen zu vermeiden, sämtliche EA´s ab dem 15. April erst einmal zu deaktivieren und am Demoaccount zu testen.

JFD Brokers mit Alternative

Von dieser Streichung der Add Ons betroffen ist auch unser Broker des Monats JFD Brokers, ab Montag müssen auch deren Kunden auf das beliebte One-Click-Trading und das JFD-Terminal verzichten. Durch das Glück des Tüchtigen befindet sich aber ohnehin bereits eine Alternative in der Endphase der Eigenentwicklung, und soll im 2. Quartal den Kunden zugänglich gemacht werden. Die geplanten Features unter anderem: eine voll anpassbare Web-Anwendung, die Echtzeit-Push-Kurse, Charts, Indikatoren, Finanznachrichten, Widgets, Pattern, copy / mirror trading, sozial trading und viele weitere Features ermöglicht, um kombiniert und intelligent verknüpft wie ein leistungsfähiger Personal Web-Based Trading-Desktop zu agieren. In anderen Worten, ein Äquivalent zu einem Bloomberg Terminal, welches JFD Brokers kostenlos zur Verfügung stellt und in einem reinen DMA / STP Model anwendbar ist.

JFD wurde als ultimative elektronische Handelsumgebung entwickelt und versteht sich als echter „Game Changer“ in der CFD- und Broker-Industrie. Ein weltweit einzigartiges 100%iges STP/DMA-Produkt, welches eine komplette Pre-/Posttrade MiFID konforme Transparenz garantiert, hat bereits Kunden aus über 60 Ländern überzeugt.

Mitglieder von BrokerDeal.de erhalten noch einmal Sonderkonditionen, und zwar bis zu 500€ geschenkt! Details dazu finden Sie im oben verlinkten Steckbrief.

Weiterhin viel Erfolg beim Trading
Michael Hinterleitner www.brokerdeal.de

Sie haben Fragen? Sie erreichen uns unter der Telefonnummer +49 (0) 89-44455506 oder unter info@brokerdeal.de

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Über den Experten

Michael Hinterleitner
Michael Hinterleitner

Michael Hinterleitner ist seit 2006 Redakteur und Trader bei GodmodeTrader.

Bereits 1998 der Faszination Börse erlegen, wurde Trading neben dem Studium der Wirtschaftswissenschaften zu seiner Hauptbeschäftigung. Sein Fokus: Aktien. Neben der täglichen spannenden Jagd an den Börsen kam 2011 die Idee zu einem neuen Brokervergleich, der nicht nur einen detaillierten Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern auch handfeste Vorteile für Mitglieder bringt.

Als Mitbegründer der Vergleichsplattform BrokerDeal.de hat sich Michael Hinterleitner zum Ziel gesetzt, Licht in den Brokerdschungel zu bringen. Er erklärt, worauf es bei der Brokerwahl ankommt, welche Anbieter für welche Bedürfnisse Sinn macht und auf welche Unterschiede man bei den Produkten und der Ausführungsqualität achten sollte.

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